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Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin

Titel: Lass mich deine Liebe spueren_Zwei Maenner fuer die Herzogin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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war ersichtlich, daß sie zumindest den Hungertod der Heirat ihrer Tochter keineswegs vorzog. »Darüber solltest du lieber Erwachsene entscheiden lassen. Geh jetzt zu Mary Ellen, aber zieh ein Kleid an.«
    »Das kann ich nicht. Anläßlich von John O’Tooles Geburtstag findet ein Turnier statt - so wie früher, so wie immer, wenn ein O’Toole Geburtstag hat.«
    »Du bist entschieden zu alt, um in einer alten Ritterrüstung herumzulaufen, Alexandra. Laß das rostige Ding in der Halle, wohin es gehört.«
    »Es wird schon nichts damit passieren«, versicherte
    Alex. »Ich nehme nur einen Schild, den Helm, die Lanze und den Brustpanzer mit.«
    »Also gut«, erwiderte ihre Mutter und hob resigniert die Schultern.

Kapitel 4    
    Als sie auf Old Thunder, einem launischen Wallach, der älter war als sie selbst und einst ihrem Großvater gehört hatte, auf das Cottage der O’Tooles zuritt, besserte sich Alexandras Stimmung trotz der unerfreulichen Konfrontation mit ihrer Mutter sehr schnell. Es war ein herrlicher Frühlingstag. Rechts und links neben der Landstraße waren die ersten Blumen erblüht und füllten ihre Nase mit Duft und ihre Augen mit allen Farben des Regenbogens. Am Rand des Dorfes gab es einen kleinen Gasthof, und Alexandra, die alle Menschen in dem Zwölf-Kilometer-Radius kannte, der ihre kleine Welt umfaßte, schob das Visier ihres Helms hoch und winkte dem Wirt fröhlich zu. »Guten Tag, Mister Tilson«, rief sie.
    »Guten Tag, Miss Alex«, gab er aufgeräumt zurück.
    Mary Ellen O’Toole und ihre sechs Brüder tobten bereits vor dem Cottage als Ritter herum. »Komm, Alexandra«, schrie der vierzehnjährige Tom vom alten Klepper seines Vaters herab. »Es ist höchste Zeit für ein Turnier.«
    »Nein, laßt uns lieber erst duellieren«, rief sein dreizehnjähriger Bruder und schwang einen alten Säbel. »Diesmal schlage ich dich, Alex. Ich habe Tag und Nacht geübt.«
    Lachend glitt Alexandra vom Pferderücken, umarmte Mary Ellen, und die beiden Mädchen beteiligten sich voller Begeisterung an den Spielen, die ein festes Ritual an allen Geburtstagen der sieben O'Toole-Kinder waren.
    Erst spät am Abend machte sie sich, müde und satt von all den Köstlichkeiten, die ihr die freundliche Mrs. O’Toole aufgenötigt hatte, wieder auf den Heimweg. Als sie das Gasthaus passiert hatte und mit Old Thunder auf den Pfad einbog, der durch den Wald führte, um nach anderthalb Kilometer wieder auf die Hauptstraße zu treffen, bemerkte Alex, daß im Gasthaus noch Licht brannte und auf dem Hof einige Pferde angebunden waren. Durch die geöffneten Fenster hörte sie Männerstimmen ein lockeres Lied singen. Über ihr bildeten die Äste der Eichen ein durchlässiges Dach, und der Vollmond warf ihre gespenstischen Schatten auf den Pfad vor ihr.
    Es war schon spät, aber Alexandra trieb ihren Wallach nicht zu einer schnelleren Gangart an. Zunächst einmal mußte Old Thunder aus Altersgründen geschont werden, und zweitens wollte sie ganz sichergehen, die Helmsleys bei ihrer Heimkehr nicht mehr vorzufinden.
    Plötzlich wurde die Stille der Nacht durch die Explosion eines Schusses zerrissen, dann dröhnte ein zweiter. Bevor Alexandra reagieren konnte, galoppierte Old Thunder in wilder Angst durch den lichter werdenden Wald - genau auf die Quelle der Schüsse zu. Mit einer Hand klammerte sich Alex an seine Mähne, während sie mit der anderen ihre Flinte hielt. Die Füße preßte sie fest in die Seiten des Pferdes, denn die Zügel, die sie vor Schreck losgelassen hatte, schleiften über den Boden.
    Der Kopf des Banditen zuckte in die Richtung, aus der das metallische Klirren neben ihm aus dem Wald erscholl, und Jordan Townsende wandte den Blick von der tödlichen Mündung der Flinte ab, die der zweite Bandit genau auf seine Brust richtete. Das Bild, das sich ihm bot, ließ ihn an seinem Sehvermögen zweifeln: Zu seiner Rettung preschte ein Ritter in voller Rüstung auf einem dürren Klepper und mit heruntergeklapptem Visier heran.
    Alexandra unterdrückte einen Schrei, als Old Thunder mit ihr mitten in eine Szenerie galoppierte, die sie sich in ihren schlimmsten Alpträumen nicht hätte ausmalen können: Neben einer Kutsche lag ein verletzter Kutscher auf der Straße, und zwei Banditen mit Tüchern vor den Gesichtern bedrohten einen hochgewachsenen Mann mit ihren Waffen. Dann wandte sich der zweite Bandit Alexandra zu und richtete seine Flinte direkt auf sie.
    Unbewußt darauf vertrauend, daß der Brustpanzer sie vor

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