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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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also.“
    „Wir sind da.“
    Der Taxifahrer hielt vor einem hell erleuchteten Gebäude aus Glas und Stahl. Ein flüchtiger Blick ins elegante Innere überzeugte Miriam davon, dass es eines dieser Restaurants war, in denen auf der Speisekarte keine Preise standen.
    „Hoffentlich hast du Hunger. Ich bin ein paarmal hier gewesen, seit es im Sommer eröffnet wurde. Das Essen ist hervorragend.“
    Mit wem war er hier gewesen? „Ich komme fast um vor Hunger“, erwiderte Miriam heiter, obwohl sie wusste, dass sie keinen Bissen hinunterbringen würde. Während der vergangenen Monate war es ihr irgendwie gelungen, sich Jay nicht mit anderen Frauen vorzustellen. An diesem Abend funktionierte es nicht.
    Jay half ihr aus dem Taxi, bezahlte den Fahrer und geleitete Miriam in das luxuriöse Restaurant. Sofort war der Oberkellner zur Stelle. Er begrüßte Jay höflich und führte sie beide in eine Lounge mit bequemen Ledersofas und kleinen Tischchen. Dann überreichte er ihnen zwei kunstvoll gestaltete Speisekarten, nahm die Getränkebestellung auf und eilte davon.
    Die Speisekarte war glücklicherweise nicht nur in Französisch verfasst, sondern auch in Englisch. Preise standen nicht dabei.
    „Findest du irgendetwas, das dir schmeckt?“, fragte Jay spöttisch.
    Beide wussten sie, dass jemand, der aus diesen fantastischen Gerichten keines auswählen konnte, es nicht verdient hatte, hier zu sein.
    Wie beeindruckt sie war, wollte Miriam nicht zeigen. „Ich glaube schon“, sagte sie im gleichen Ton. „Als Vorspeise nehme ich den ingwermarinierten Lachs und dann ein kleines Steak mit Champignons und Orangen-Armagnac-Pflaumen.“
    Der Weinkellner brachte ihre Cocktails. Miriam hatte keine Ahnung, wie der saphirfarbene Martini schmecken würde, den sie bestellt hatte. Der Name hatte so schick geklungen. Vorsichtig trank sie einen Schluck. Der Drink war köstlich. Der Parfait-Amour-Likör unten im Glas war sehr blau, und durch den Bombay Sapphire Gin bekam der Cocktail den richtigen Pep. Da er wahrscheinlich sehr stark war, stellte Miriam das Glas wieder ab. Sie musste an diesem Abend einen klaren Kopf behalten.
    „Nicht dein Geschmack?“, fragte Jay, der einen Manhattan bestellt hatte.
    „Im Gegenteil“, erwiderte Miriam höflich, „er ist wundervoll.“ Sie hatte vergessen, wie es war, mit Jay zusammen zu sein, fürstlich bewirtet und verwöhnt zu werden.
    Nein, hatte sie nicht. Es war reiner Selbsterhaltungstrieb gewesen, solche Erinnerungen zu verdrängen. Sie hatte es sich nicht leisten können, sich an die schönen Momente zu erinnern, weil es ihre Entschlusskraft geschwächt hätte.
    Miriam versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, was für eine Wirkung Jay auf sie hatte. „Wie geht es Jayne?“
    „Fragst du, weil es sich so gehört, oder interessiert es dich wirklich?“
    Das war unfair. Finster blickte Miriam ihn an. Jayne und sie hatten sich sofort blendend verstanden, als Jay sie seiner Schwester vorgestellt hatte. Seine Eltern waren vor zehn Jahren auf einer Reise durch die Vereinigten Staaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Jay war damals fünfundzwanzig und Jayne sechzehn. Während die Eltern im Ausland waren, hatte Jayne bei Jay gewohnt und dann weiter bei ihm gelebt, bis sie ein paar Monate später geheiratet hatte. Das war bevor Miriam und Jay sich kennengelernt hatten.
    „Sieh mich nicht so an“, sagte Jay. „Seit wir uns getrennt haben, hast du nur ein- oder zweimal mit ihr gesprochen, deshalb ist die Frage berechtigt.“
    „Ich wollte Jayne nicht in eine Lage bringen, in der sie vielleicht Partei ergreifen muss. Sie hält große Stücke auf dich.“
    „Soll das heißen, sie hätte Partei für dich ergriffen?“
    Von seinem scharfen Ton ließ sich Miriam nicht einschüchtern. „Ich bin nicht fremdgegangen. Du bist dabei erwischt worden, wie du mit einer anderen Frau herumgetollt hast.“
    „Herumtollen?“ Jays Wut verschwand. Er schien sich über ihre Wortwahl zu amüsieren. „Junge Hunde tollen herum, Miriam. Oder kleine Kinder.“
    Sie fand das nicht lustig. „Offensichtlich sehe ich Ehebruch aus einem anderen Blickwinkel als du.“
    „Du bist noch immer fest entschlossen, das zu glauben, was du glauben willst.“
    Ihre Selbstbeherrschung verabschiedete sich endgültig. „Versuch nicht, mir die Schuld zuzuschieben.“
    Der Kellner kam an den Tisch, um ihre Bestellung aufzunehmen.
    Mit einem gezwungenen Lächeln nannte Miriam die Gerichte, die sie gewählt hatte. Anschließend

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