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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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bestellte Jay seine.
    Er wartete, bis sie wieder allein waren. „Jayne ist schwanger“, erzählte er dann ruhig. „Sie sind überglücklich.“
    „Das ist wundervoll.“ Einen Moment lang waren alle Differenzen zwischen ihnen vergessen. „Ich freue mich so für deine Schwester.“
    „Würdest du sie bitte anrufen und es ihr selbst sagen?“
    „Ich … möchte sie nicht aufregen.“
    „Wirst du nicht“, meinte Jay sehr bestimmt.
    Plötzlich geriet Miriam in Panik. „Jay, wir müssen einen Schlussstrich ziehen. Sonst machen wir alles nur unnötig kompliziert.“ Nein, das klang nicht richtig. „Ich will keine Probleme in deiner Familie verursachen.“
    „Du bist meine Familie, Miriam. Ist dir das noch immer nicht klar? Verdammt, niemand sonst, nicht einmal Jayne, hat Einfluss auf uns.“
    Einen Moment lang verlor sich Miriam in seinen bernsteinfarbenen Augen und ließ seine Worte über sich hinwegbranden. Mehr als alles andere auf der Welt wollte sie ihm glauben, aber sie konnte nicht.
    „Jay, es ist aus.“
    „Nein. Du bist mit mir verheiratet. Was ich für dich empfinde, habe ich noch nie für eine Frau empfunden.“
    „Ein Jammer, dass du daran nicht gedacht hast, als du dich mit Belinda eingelassen hast.“
    Abschätzend sah Jay sie an. „Hinter deinem sanften Äußeren verbirgt sich ein erstaunlich eiserner Wille“, spottete er. „Aber diesen Kampf wirst du nicht gewinnen, Miriam. Weil du im Grunde deines Herzens nicht gewinnen willst. Du weißt ebenso gut wie ich, dass wir füreinander bestimmt sind.“
    Seine Miene war härter geworden. Jay meinte es völlig ernst. Fast unmerklich hielt sich Miriam gerader. „Sag du mir nicht, was ich will oder nicht will.“
    Überraschung flackerte in seinen Augen auf. „Kannst du es leugnen?“
    Sie wollte ihn anschreien, ihm verbittert und hasserfüllt an den Kopf werfen, wie gekränkt, wütend und verraten sie sich fühlte. Doch sie tat es nicht. Er sollte nicht sehen, wie sehr sie litt. Und sie würde keine Szene machen, so gern sie ihm den Rest ihres Cocktails ins Gesicht geschüttet hätte und aus dem Restaurant marschiert wäre.
    Um sich zu beruhigen, atmete Miriam tief durch. „Ich will die Scheidung“, erklärte sie ausdruckslos. „Nur deshalb bin ich heute Abend mit dir hierhergekommen. Du kannst es mir glauben oder dir einbilden, dass zwischen uns noch etwas ist – auf lange Sicht spielt das keine Rolle.“
    „Du hast dich verändert.“ Das war nicht als Kompliment gemeint.
    „Ja, habe ich.“ Miriam wunderte sich darüber, wie ruhig sie klang, obwohl sie innerlich zitterte. „Ich bin nicht mehr die naive junge Frau, die du geheiratet hast. Die dir geglaubt hat, als du behauptet hast, wir würden zusammen alt werden, Kinder haben, Enkelkinder …“
    „Du warst niemals naiv, Miriam“, widersprach Jay. „Nur vorsichtig und unsicher. Wie unsicher, das habe ich erst in den vergangenen Monaten voll und ganz erkannt. Ich dachte, wenn ich dir genügend Freiraum gebe, würdest du deine Probleme selbst lösen. Leider habe ich nicht damit gerechnet, wie tief verletzt du wegen deines Vaters bist. Du traust Männern nicht, oder? Keinem. Nicht einmal mir.“
    Besonders ihm nicht. Trotzig hob Miriam das Kinn. „Mit anderen Worten, unsere Trennung ist allein meine Schuld? Du hast eine blütenweiße Weste?“
    „Die hatte ich nie.“ Jay lächelte traurig.
    Miriam sah ihn irritiert an. Wie konnte er lächeln, während sie so angespannt war, dass ihr alles wehtat? Sie konnte die Situation kaum noch ertragen.
    In genau diesem Moment tauchte der Kellner wieder auf.
    „Wenn Sie mir bitte folgen möchten, Ihr Tisch ist jetzt bereit.“ Rasch stellte er die halb ausgetrunkenen Gläser auf ein kleines, rundes Tablett und ging voran aus der Lounge und in das Hauptrestaurant.
    Jay stand auf und umfasste sanft ihren Arm. Sie versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu deuten, doch Jay hatte diese kühle, unnahbare Miene aufgesetzt, die er wie eine Maske nach Belieben anlegen konnte.
    Nachdem sie sich an den Tisch für zwei gesetzt hatten, sah sich Miriam in dem prächtigen Raum um. Er war sehr schön und elegant eingerichtet, das leise Stimmengewirr der Gäste, die Beleuchtung und die leichte Unterhaltungsmusik des Quartetts in einer Ecke des Restaurants bildeten einen angenehmen Hintergrund für eine Mahlzeit.
    Schließlich glitt Miriams Blick wieder zu Jay, der sie gespannt betrachtete.
    „Ich habe Abende wie diese vermisst“, sagte er sanft. „Und Abende zu

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