Lass nur dein Herz entscheiden
die nächste Mrs. Martyn zu werden. Die ganze Familie kann sie nicht ausstehen. Allen ist klar, dass sie nur hinter seinem Geld her ist, aber anscheinend wickelt sie ihn um den kleinen Finger.“
„Nicht mehr lange.“ Jay klärte seine Schwester darüber auf, wer Belinda war.
„Oh, Miriam, es tut mir so leid.“ Entsetzt sah Jayne sie an. „Ich hätte sie doch niemals ins Haus gelassen. Gerade seid ihr wieder zusammengekommen, und dann passiert so etwas!“
„Es ist in Ordnung, Jayne. Wirklich.“ Beruhigend tätschelte Miriam ihr den Arm. „Die Frau hätte fast unsere Ehe zerstört, doch wir haben es überlebt und sind nur umso stärker geworden. Habe ich recht, Jay?“
„Ich wollte sie umbringen“, gab er trocken zu.
Miriam lachte. Ihr war wieder schwindlig, und dabei hatte sie den ganzen Abend nur ein Glas Wein getrunken. Mit Belinda auf der Party war es Miriam ratsam erschienen, einen klaren Kopf zu behalten.
Und da kam es ihr plötzlich in den Sinn. Schnell rechnete sie nach. Warum hatte sie das Ausbleiben ihrer Periode nicht schon früher registriert?
Jener erste Montag im Dezember, als sie im Hotel miteinander geschlafen hatten. Ihr Herz raste, das Stimmengewirr und Gelächter um sie traten in den Hintergrund. In den letzten Tagen war ihr schon öfter ein bisschen schwindlig gewesen. Und heute Morgen hatte sie sich zuerst nicht allzu gut gefühlt.
Konnte es sein? Beschützend legte Miriam die Hand auf den Bauch. Ja. Sie wusste es einfach. Sie war schwanger.
Zwei Tage später kam Jay in die Wohnung, wo Miriam ihn mit strahlenden Augen begrüßte und mit einem Abendessen bei Kerzenschein überraschte.
In zwei Monaten würden sie in ihr neues Haus ziehen können – ihr Traumhaus auf dem Lande. Jay und Miriam waren sich einig gewesen, dass es vernünftig war, bis dahin in der Wohnung zu bleiben. Gegen die Miriam jetzt nichts mehr hatte. Zu Hause war, wo Jay war.
„Das sieht ja schön aus“, meinte er, nachdem er sie geküsst hatte, bis sie außer Atem war. „Was feiern wir denn? Doch wohl nicht unseren ersten Arbeitstag im neuen Jahr?“
„Etwas Besseres.“
„Das will ich hoffen.“ Jay nahm das Glas Champagner, das Miriam ihm eingeschenkt hatte. Als sie ihm mit ihrem Glas Orangensaft zuprostete, runzelte er verwirrt die Stirn.
„Auf dich.“
„Mich?“ Belustigt lächelte er. „Mit Orangensaft.“
„Auf dich“, sagte Miriam feierlich und sah Jay in die bernsteinfarbenen Augen, die sie so sehr liebte. „Und das hier.“ Sie hielt den Schwangerschaftstest hoch, den sie an diesem Morgen in der Apotheke gekauft hatte. „Du wirst Vater, Jay. Wir bekommen ein Baby.“
Im nächsten Moment war Miriam in seinen Armen. Champagner und Orangensaft spritzten auf den Boden. Mit einem Freudenschrei hob Jay sie hoch, wirbelte sie herum und küsste sie, bis sich die ganze Welt drehte. Als sie wieder stillstand, war er noch da. Wie er es immer sein würde.
– ENDE –
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