Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
die Rechnung.”
“Sei nicht albern. Wir werden nicht lange verheiratet sein. Außerdem wollte keiner von uns beiden, dass das passiert.”
“Das spielt keine Rolle.”
Kristen stellte erneut fest, dass Chad genauso stur war wie Mike. Es war ihr nie gelungen, Mike auch nur einmal zum Nachgeben zu bewegen, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
Ein paar Blocks vom Drugstore entfernt fuhr Chad auf den Parkplatz eines Motels. “Solange du den Namen Warren trägst, bin ich für dich verantwortlich.” Er stieg aus und warf die Tür hinter sich zu.
Kristens Mut sank, während sie ihm nachschaute, wie er die Motellobby betrat. Wie oft hatte Mike fast wörtlich das Gleiche zu ihr gesagt? Wieso konnte sie für niemanden mehr sein als nur eine Verpflichtung?
Als Chad nach ein paar Minuten wieder in den Wagen stieg, bemerkte sie seine unschlüssige Miene. “Was ist los?”, wollte sie wissen.
Er startete den Wagen und fuhr um das Gebäude herum. “Diese Motels an der Interstate sind immer rasch ausgebucht.”
“Tatsächlich?” Eine Vorahnung beschlich sie. Trotzdem fragte sie: “Wieso erzählst du mir das?”
“Du wirst es mir nicht glauben.” Er parkte vor einer Reihe nummerierter Türen.
“Sag es mir einfach, dann werden wir es ja sehen.”
Er zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und sah Kristen an. “Es tut mir wirklich leid, aber sie hatten nur noch ein freies Zimmer.”
Kristen zog die Brauen zusammen. “Du hast recht. Das glaube ich dir nicht.”
“Es stimmt aber.” Er hob die Hand wie zum Schwur. “Und selbst dieses Zimmer hätten wir nicht bekommen, wenn nicht zufällig jemand in letzter Minute storniert hätte.”
Ein Blick auf den Parkplatz bewies, dass er die Wahrheit sagte. Jeder Platz war belegt, also würde sie die Nacht mit ihrem Mann in einem Zimmer verbringen müssen. Das Kribbeln in ihrem Magen wurde immer stärker.
“Wir könnten irgendwo anders hinfahren”, schlug sie vor und merkte selbst, wie verzweifelt sie klang. “Das hier ist bestimmt nicht das einzige …”
Er schüttelte den Kopf. “Die Rezeptionistin hat überall in der Gegend herumtelefoniert. Sämtliche Motels in der Stadt sind ausgebucht.”
“Dann müssen wir eben weiterfahren.” Ihr Herz pochte heftig, und ihre Handflächen wurden feucht. “Irgendwo entlang der Strecke ist bestimmt noch etwas frei.”
“Sieh mal, ich weiß, wie du dich fühlst”, meinte Chad. “Aber wir sind spät losgefahren und beide müde. Die Chance, zwischen Albuquerque und hier noch ein Motel mit zwei freien Zimmern zu finden, ist gleich null.” Er nahm die Tüte vom Armaturenbrett, stieg aus und kam um den Wagen an ihre Seite. “Wir müssen einfach das Beste daraus machen.”
“Bitte sag mir, dass es wenigstens zwei Betten gibt.” Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern.
Die Antwort würde ihr nicht gefallen. Chad räusperte sich. “Tja, also jetzt, wo du es erwähnst, bin ich mir nicht ganz sicher.”
“Du hast nicht danach gefragt?”
Ein faszinierendes Funkeln erschien in ihren Augen. Sie war wundervoll, wenn sie wütend war. Plötzlich stellte er sich vor, wie sie nackt neben ihm lag. Noch eine Nacht mit ihr im selben Bett zu verbringen, eng an sie geschmiegt, während er ihre vollen Brüste umfasste, würde eine harte Prüfung für ihn werden. Nervös trat er von einem Fuß auf den anderen.
Er half ihr beim Aussteigen und nahm sich zusammen. Die Berührung ihrer zarten Hand war elektrisierend. Vielleicht war es doch keine so schlechte Idee, bis Albuquerque weiterzufahren. Aber beim Anblick der Ringe unter ihren Augen verwarf er diese Möglichkeit. Sie war zu erschöpft. Sie schwankte, und er legte den Arm um sie.
“Lass mich los.” Kristen versuchte sich von ihm zu befreien, doch Chad hielt sie fest, während sie auf das Motelzimmer zugingen. Er redete sich ein, dass er es nur tat, damit sie nicht ohnmächtig wurde und hinfiel. Aber er wusste es besser. Sie fühlte sich einfach zu gut an, um sie loszulassen.
Er schob den Schlüssel ins Schloss, stieß die Tür auf und schaltete das Licht ein. Das Zimmer hatte ein Fenster, eine Lampe und einen Tisch mit einem Stuhl. Und ein Bett.
“Das wird nicht funktionieren”, erklärte Kristen rundheraus.
Sie wandte sich zum Gehen, doch Chad legte ihr die Hände auf die Schultern, um sie aufzuhalten. Er schaute sie an und hatte das Gefühl, in den smaragdgrünen Tiefen ihrer Augen zu ertrinken.
“Kristen, wir sind beide müde, und dir geht es nicht
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