Lass und zaubern, Cowboy! (German Edition)
ich dir noch sagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft so gering ist, dass es sich kaum lohnt, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden?”
Bevor er weiter argumentieren konnte, flog die Tür auf und ein großer, grauhaariger Mann in weißem Kittel trat ein. Er schüttelte erst Chad, dann Kristen die Hand. “Ich bin Dr. Brayfield. Wie ich hörte, fühlen Sie sich nicht gut, Mrs. Warren. Was fehlt Ihnen denn?”
“Bevor ich Dallas verließ, wurde bei mir eine Nebenhöhlenentzündung festgestellt”, berichtete Kristen und warf Chad einen warnenden Blick zu, damit er diesmal den Mund hielt. “Ich habe Medikamente dagegen genommen.”
“Ich lese hier, dass Sie möglicherweise schwanger sind.” Der Arzt studierte die Karteikarte. “Wir werden einen Schwangerschaftstest durchführen …”
“Nein”, sagte Kristen. “Das wird nicht nötig sein.”
“Doch, es ist nötig”, widersprach Chad.
Dr. Brayfield schaute fragend über den Rand seiner Halbbrille.
“Wir haben erst gestern Abend geheiratet”, erklärte Chad. “Wir möchten vielleicht sofort eine Familie gründen. Daher wollte ich sichergehen, dass die Medikamente unbedenklich sind, bevor sie sie weiternimmt.” Er hoffte, dass das für beide eine zufriedenstellende Erklärung gewesen war.
Dr. Brayfield nickte lächelnd. “Ich verstehe. Wenn Sie letzte Nacht zum ersten Mal ungeschützt miteinander geschlafen haben, ist ein Schwangerschaftstest nicht nötig. Die Ergebnisse wären längst nicht so zuverlässig, wie sie es in ein oder zwei Wochen sein werden.” Er schrieb etwas auf die Karte. “Was hat Ihr Arzt Ihnen denn gegen die Nebenhöhleninfektion verschrieben, Mrs. Warren?”
Kristen warf Chad einen warnenden Blick zu, damit er still war, und nannte dem Arzt die Medikamente und ihre Symptome. “Ich hatte dieses Problem früher schon mal”, fügte sie hinzu. “Manchmal greift die Infektion auf mein Innenohr über und verursacht Schwindelanfälle.”
“Nehmen Sie dieses Medikament zum ersten Mal?” Als sie nickte, fuhr der Arzt fort: “Wie lange schon?”
“Heute ist der vierte Tag.” Einen Moment lang wirkte sie nachdenklich. “Könnte es Nebenwirkungen haben, wenn ich Wein trinke?”
“Allerdings. Bei jedem Medikament kann es durch gleichzeitigen Alkoholkonsum zu Nebenwirkungen kommen. Einige sind ernst, einige weniger. Bei diesem Medikament besteht die Möglichkeit von Erinnerungslücken und untypischem Verhalten.” Er wandte sich an Chad. “Ist Ihnen aufgefallen, dass sie sich ungewöhnlich benimmt?”
Bevor Chad antworten konnte, meldete sich Kristen zu Wort. “Ja! Ich habe ihn gestern Abend geheiratet. Das war absolut untypisch für mich!”
Anscheinend dachte der Arzt, Kristen würde einen Witz machen. Lachend nahm er ein Instrument von der Wand, mit dem er ihr erst in die Ohren und dann in den Mund leuchtete. “Hm.” Er notierte etwas auf der Karte, ehe er Kristen einige Probepackungen mit Kapseln gab. “Ich werde Ihnen ein anderes Medikament verschreiben. Das müsste helfen, die Nebenhöhlenentzündung und die Probleme mit dem Innenohr in wenigen Tagen zu beheben.”
“Kann sie das neue Medikament bedenkenlos bei einer Schwangerschaft nehmen?”, wollte Chad wissen.
“Ja”, versicherte Dr. Brayfield ihm. “Es ist viel zuverlässiger und hat weniger Nebenwirkungen.” Er grinste und zwinkerte. “Dann passiert auch keine versehentliche Heirat mehr.”
“Ich bin froh, dass ich darauf bestanden habe, dich zu einem Arzt zu bringen”, meinte Chad und lenkte den Pick-up vom Parkplatz der Notfallpraxis. “Was, wenn du ohnmächtig geworden wärst, und ich wäre nicht in der Nähe gewesen? Du hättest dich verletzten und dem Baby schaden können.”
“Würdest du bitte aufhören, davon zu sprechen, als sei das Baby schon eine Tatsache?”, fuhr Kristen ihn wütend an. “Mit Sicherheit wissen wir bis jetzt nur, dass ich eine Ohrentzündung habe. Ob ich schwanger bin, wissen wir nicht.”
“Wir wissen aber auch nicht das Gegenteil, Liebling”, erwiderte er grinsend. “Falls Leidenschaft und Begierde einen Einfluss darauf haben, würde ich sagen, dass wir auf jeden Fall einen Braten in der Röhre haben.”
Eigentlich sollte sie wütend sein, dass er sie ständig “Liebling” nannte. Aber sie würde ihn nicht bitten, damit aufzuhören. Sie konnte es nicht erklären, doch irgendwie kam es ihr richtig vor, dass Chad dieses Kosewort benutzte.
Um sich davon abzulenken, richtete sie ihre
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