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Lasse

Lasse

Titel: Lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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mal versucht, zu erklären«, sagte ich matt. Das alles hier war viel zu anstrengend.
    »Klar, ihr mögt euch. Und nach dem Dreh? Mal darüber nachgedacht? Sie hat ein Jahr gebraucht, um über dich wegzukommen. Und jetzt?«
    Der Portier hinter der Hotelrezeption warf uns besorgte Blicke zu. Ich senkte meine Stimme.
    »Sie haben mir doch verboten, sie zu sehen. Ich wollte ...«
    »Natürlich! Du hast gedacht, sie legt bei mir ein Wort für dich bei Nora ein, oder? Denn das war ja wohl der erste Weg, denn du vor einem Jahr gemacht hast, nachdem du sie in Noras Schlafzimmer geführt hast. Am nächsten Morgen bist du erstmal zu Nora in die Produktion gefahren.«
    »Ich ... wir hatten ein Casting. Das stand vorher fest und ... ich kannte ihren Namen doch gar nicht.«
    Paul Parker wurde ruhig, aber das war eigentlich noch bedrohlicher.
    »Ich fasse es nur noch mal zusammen: Du liegst mit meiner Tochter halbnackt auf einem Bett, im Schlafzimmer der Gastgeberin einer Filmparty und kennst noch nicht einmal ihren Namen. Ich finde, das sagt alles. Und dass sie mich wegen dir jetzt sogar noch anlügt, macht die Sache nicht besser, really.«
    Er drehte sich um und ging. Als ich zur Rezeption sah, drehten sich einige Köpfe schnell weg, die uns belauscht hatten. Ein Fieberschub pulste durch meinen Körper. Ich musste schnell nach oben und dann in die Sauna. Und Moon warnen. Oder wusste sie, dass ihr Vater da war?
    Die Sauna war leer und nicht angestellt. Voranmeldung erbeten . Ich war schon ausgezogen, zog mir einen Bademantel über und legte mich in einen Liegestuhl im Ruheraum. Nicht krank werden . Ich wollte die letzten Informationen verstehen und in einen Plan für den Abend bringen. Moons Vater war vermutlich wegen Lion gekommen. Und Moon hatte ihn angelogen, damit er nicht erfuhr, dass ich hier war, mit ihr spielte. Das alles würde den heutigen Abend nicht gerade zu einem Vergnügen machen. Aber es gab noch eine andere Information, die mich in eine angenehme Euphorie versetzte. Moon hatte mich vermisst. Ein Jahr lang. Das hieß, dass es ihr genauso gegangen war wie mir. Paul Parker konnte sich auf den Kopf stellen, ich würde nicht noch mal zulassen, dass er Moon vor meinen Augen wie ein Kind nach Hause brachte. Sie war sechzehn. Unsere Beziehung ging nur uns etwas an. Bei diesen Gedanken ging es mir sofort besser. Die Begegnung mit Paul Parker hatte mich daran erinnert, dass ich um Moon kämpfen musste. Und, okay, das konnte ich.
    Es war normal, dass Leute im Hotel im Bademantel herumliefen, die aus dem Schwimmbad kamen oder aus der Sauna. Nicht gerade in der Lobby, aber in den Fahrstühlen auf den Gängen. Ich hatte trotzdem keine Lust, so nach oben zu fahren, und wollte mich wieder anziehen, aber Peer rief an und ich nahm das Handy aus der Jeans, die in einem Spint neben der Sauna hing.
    »Ich habe das Aspirin, bist du jetzt auf dem Zimmer?«
    »In einer Minute.«
    Ich stand schnell auf, knüllte meine Anziehsachen zu einem Knäuel zusammen und spurtete barfuß zum Fahrstuhl, dann vor mein Zimmer. Ich fluchte leise, während ich in dem Gewühl meiner Sachen nach dem verdammten Zimmerschlüssel suchte, ich hatte keine Lust hier länger als nötig im Bademantel herumzustehen. Endlich fand ich ihn und schloss auf.
    Sie lag in meinem Bett. Nicht auf, sondern schon unter der Decke, die sie bis über ihre Brüste hochgezogen hatte, ihre Schultern waren nackt, vermutlich auch der Rest.
    »Agnes?«
    Sie kicherte. Sie nahm keine Drogen, sie war einfach verrückt und genau das Gleiche hatte sie schon einmal gemacht: Mich in meinem Hotelzimmer überrascht und damals hatte ich wohlwollend reagiert. Zumindest war ich damals zu unentschlossen gewesen, sie wieder hinauszuwerfen. Diesmal war es anders.
    »Was machst du hier, wer hat dich überhaupt rein gelassen?«
    Sie nickte zu einem zweiten Zimmerschlüssel, der auf dem Nachttisch lag. Es war ja auch egal, was sie den Leuten an der Rezeption erzählt hatte, die sich vermutlich auf keinen Fall vorwerfen lassen wollten, sie hätten eine Freundin eines Schauspielerns nicht auf das Zimmer gelassen. Schauspieler, das waren ja die Verrückten mit den ungeklärten Beziehungen, oder was? Ich spürte einen neuen Fieberschub.
    Agnes schob die Decke zurück und legte ihre Brüste frei.
    »Bist du sauer?«
    »Sauer? Ich meine, was soll das?«
    Sie warf einen Blick auf den Nachtisch, wo der Zimmerservice die Packung Kondome griffbereit hingelegt hatte.
    »Über Krista bist du aber hinweg,

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