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Lassiters riskantes Spiel

Lassiters riskantes Spiel

Titel: Lassiters riskantes Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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Waffenschrank abbog. »Fred Thompson, US-Marshal. Deine Frau hat ihn hergeschickt. Glückwunsch noch mal zu diesem Prachtweib.«
    »Danke, Sir.« Lassiter nahm den Waffengurt mit seinem Remington in Empfang. »Auf Mary war schon immer Verlass.« Er legte den Gurt um, sah wieder zu dem Fremden an der Tür und erwiderte dessen erneutes Nicken.
    Das Leben war doch voller Überraschungen.
    »Wieso Mary?« Der Sheriff holte Lassiters Winchester aus dem Waffenschrank. »Ich dachte, sie heißt Jane.« Fragend äugte er zu dem Mann neben der Tür. »Hieß sie nicht Jane, Sir?« Der Sternträger nickte schon wieder.
    »Richtig, Jane.« Lassiter fasste sich an den Kopf. »War lange nicht zuhause. Und woher kennen Sie ihren Namen, Sheriff?«
    »Stand in dem Brief.« Der Sheriff legte Mochilla, Decken und Kleiderbündel auf den Schreitisch.
    »Brief?«
    »Ihre Frau hat mir einen Brief an Sie mitgegeben, Mr. Houston.« Endlich sagte auch der Mann an der Tür mal etwas. Er hob seine Rechte und zeigte ein Kuvert. »Damit Sie wissen, wo sie auf Sie wartet.«
    »Aha.« Lassiter war plötzlich nicht mehr sicher, ob er das ganze Theater nicht für eine Falle halten sollte. »Darf ich daraus schließen, dass ich sie bald treffen werde?« Fast hätte er »kennenlernen« gesagt.
    »Verlass dich drauf«, sagte der Sheriff. »Dein Pferd steht natürlich noch im Stall. Aber zuerst erledigen wir noch ein paar Formalitäten, nicht wahr?«
    Der Sheriff legte ein Blatt Papier auf den Schreibtisch. »Hier unterschreiben, Houston.« Lassiter sollte den Erhalt seiner Habseligkeiten quittieren. Er ließ sich nicht zweimal bitten.
    Zu dritt verließen sie endlich das Office. Durch die Hintertür gingen sie über den Hof zum Pferdestall. Der US-Marshal namens Thompson übergab Lassiter den Brief. In der Absenderecke stand eine Anschrift in Fredericksburg und darüber der Name Jane Houston. Adressiert war der Brief an Mr. Jake Houston.
    »Danke, Sir.« Lassiter steckte das Kuvert in die Innentasche seiner Jacke. Es sah übrigens exakt so aus, wie die Kuverts, in denen die Briefe aus Washington steckten, die ihm die Brigade Sieben manchmal schrieb.
    Später ritt er an der Seite des US-Marshals aus Edwards hinaus, ein wirklich gottverdammt kleines und wirklich gottverdammt schmutziges Nest. Er würde es so schnell wie möglich vergessen.
    Das Kuvert hatte er inzwischen geöffnet. Mrs. Jane Houston grüßte freundlich, kündigte einen Auftrag der Brigade Sieben an und forderte ihn auf, sie an einer bestimmten Adresse in Washington zu besuchen. Außerdem enthielt das Kuvert einen Stadtplan von Washington und ein paar Dollar Reisegeld.
    Thompson, der angebliche US-Marshal, blieb so wortkarg wie von Anfang an.
    »Wie hat, ähm …« Lassiter suchte nach unverdächtigen Worten. »Ich meine: Wie hat meine Frau erfahren, wo ich stecke?«
    »Das wird sie Ihnen selbst erklären, Mr. Houston.« Der Marshal bog in den Fahrweg nach Westen ab. Lassiter folgte ihm. Es ging zurück zum Mississippi. Lassiter sollte per Schiff an die Ostküste hinauf reisen. »Sie werden Mrs. Houston ja demnächst treffen.«
    ***
    Der Senator saß am Sekretär des Kaminzimmers seines Hauses und schrieb einen Brief. Im Kamin knisterte das brennende Holz, vor dem Fenster senkte sich die Nacht über Washington. Er schrieb langsam und wog jedes Wort ab, bevor er es zu Papier brachte.
    Etwas mehr als zwei Wochen waren vergangen, seit er das monatliche Pokerturnier in Alexandria in der Golden Poker Hall gewonnen hatte.
    »Alles in Ordnung, Bertrand?« Hinter ihm näherten sich die Schritte seiner Frau. Ihre Stimme klang besorgt.
    »Aber ja doch, Darling.« Er stand auf – etwas hastiger, als er gewollt hatte – drehte sich um und ging ihr entgegen »Alles in bester Ordnung.« Er biss die Zähne zusammen, als sie unwissend über die entzündeten Stellen auf seinem Rücken strich. »Sind die Kinder im Bett?«
    »Sie schlafen schon.« Sie löste sich aus seinen Armen, schob ihn ein Stück weg und betrachtete ihn prüfend und mit zur Schulter geneigtem Kopf. »Daisy fragte auch schon, warum du so schweigsam bist in den letzten Tagen.« Sie schmiegte sich wieder an seine Brust. »Komm, sag endlich – was bedrückt dich denn, Liebster?«
    Weil sie schon wieder die entzündete Stelle berührte, konnte er nicht gleich antworten. Er machte sich von ihr los, setzte eine wichtige Miene auf und sagte mit gepresster Stimme: »Schwierige Entscheidungen stehen an.«
    »Im Kriegsausschuss?«
    »Frag

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