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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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fragte sie Aaron gähnend. Obwohl Serena ihr
zurzeit tierisch auf die Nerven ging, hatte sie beschlossen, sich die Show
anzusehen. Vielleicht fanden sich ja in der Herbstkollektion von Les Best
irgendwelche Teile, die zu ihrem neuen Look passten. Aber als sie jetzt in dem
überhitzten, knallvollen Zelt in einer erdrückenden Parfümwolke festsaß, mit
Musik zugedröhnt wurde und sich wie eine Zwölfjährige auf einem Konzert von 45
vorkam, merkte sie, dass ihr die Klamotten eigentlich genauso scheißegal waren
wie Serenas Starauftritt. Das Ganze war doch nur eine weitere Gelegenheit, um
zu beweisen, dass sich alles immer nur um sie drehte.
    Außerdem
hatte Blair es nicht nötig, sich mit tollen Models und tuntigen Modedesignern
rumzutreiben. Sie würde bald in Yale studieren - der angesehensten Stätte
höherer Bildung weltweit - und schon sehr bald
ein Date mit einem umwerfenden älteren Mann haben. Dafür dass sie so jung war,
hatte sie schon ganz schön viel erreicht, fand sie. Der aufdringliche Glamour
der Modeszene wirkte jetzt, wo ihr eigenes Leben so... aufregend war, weit weniger verlockend. Außerdem saßen sie in der
dritten Reihe, was ja wohl eine echte Unverschämtheit war. Sonst bekam sie bei
Modenschauen immer Plätze in der ersten oder zweiten Reihe.
    »Ich weiß
ehrlich gesagt auch nicht so genau, was ich hier soll«, antwortete Aaron
mürrisch. Er zog den Reißverschluss der grünen Golfjacke von Les Best, die
Serena ihm geschenkt hatte, auf und wieder zu. Der steife Baumwollstoff machte
bei jeder Bewegung ein schabendes Geräusch. Die Jacke war für seinen Geschmack
eigentlich viel zu auffällig, aber Serena hatte behauptet, er könne nicht zu
einer Modenschau kommen und in der dritten Reihe sitzen, ohne eines der Teile
des Designers anzuhaben. Und irgendwie gefiel ihm die vibrierende,
spannungsgeladene Atmosphäre im Zelt. Er kam sich vor wie auf einem
Rockkonzert. Aber er fand es trotzdem total abartig, dass alle hier waren, um
sich Klamotten anzuschauen.
    Draußen
schneite es schon seit über zwei Stunden ununterbrochen auf die
lichterflirrende Stadt hinunter. Blair konnte sich lebhaft vorstellen, wie
aussichtslos es später sein würde, ein Taxi zu kriegen, weil sich all diese
überdrehten Leute in ihren viel zu dünnen Fetzen einbildeten, das nächste freie
Taxi sei nur für sie reserviert. Sie stieß mit ihren schwarzen flachen
Lacklederschuhen von Les Best gereizt gegen die Rückenlehne von Nicky Hiltons
Stuhl und gähnte zum fünfzigsten Mal. Sie hatte den Mund noch mitten im Gähnen
weit aufgerissen, als plötzlich das Licht gedimmt wurde und die Musik erstarb.
Die Show begann.
    »Rotkäppchen«
hieß das Motto, unter dem die kommende Herbstkollektion vorgestellt wurde.
Baumstämme aus dunkelbraunem Samt und niedrig hängende, mit glitzernden
smaragdgrünen Seidenblättern geschmückte Zweige verwandelten den Laufsteg in
einen Märchenwald. Zitternde Flötentöne wehten durchs Zelt, und aus dem Dunkel
kam plötzlich Serena in ihrem grauen Constance-Billard-Falten- rock, roten
Wildlederstiefelchen und einem kurzen roten Kapuzen-Wollcape, das am Hals
zugebunden war, auf die Bühne gehopst. Unter dem Umhang trug sie ihr eigenes
weißes Baby-T-Shirt, auf dem in schwarzen Lettern »I love Aaron« stand. Ihre
lange blonde Mähne war zu Zöpfen geflochten und ihr Gesicht war bis auf ihre
knallroten Lippen völlig ungeschminkt. Mit lässigem Selbstvertrauen und
schwingendem Faltenrock schlenderte sie den Laufsteg hinunter, wirbelte herum
und posierte für die Fotografen, wie sie es seit Jahren gewohnt war.
    Wer
ist sie?, flüsterten hunderte klatschhungrige Stimmen gleichzeitig. Und wer ist Aaron?
    Blair
verdrehte die Augen. Jetzt wo die Show begonnen hatte, fühlte sie sich noch
gelangweilter und angeödeter.
    »Wer ist
Aaron?«, quäkte Sonny in Chucks Ohr.
    »Woher
soll ich das wissen?«
    »Meint sie
Aaron Sorkin, der fürs Fernsehen schreibt?«, fragte eine Pelz tragende
Vogue-Redakteurin verwirrt.
    »Wer auch
immer es ist, der Junge ist ein Glückspilz«, stellte ein Fotograf fest.
    »Ich hab
gehört, dass er mit ihr Schluss gemacht hat. Sie denkt wohl, so kann sie ihn
zurückerobern«, meinte Isabel mit hämischem Kichern zu Kati.
    »Nicht
hinschauen. Ich glaub, dahinten sitzt er, und er sieht total genervt aus«,
zischelte Kati zurück. Beide Mädchen drehten den Kopf und starrten unverhohlen.
    Serena
warf Aaron von der Bühne aus einen Handkuss zu, aber der war so damit
beschäftigt, rot

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