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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Straße, um einen Fahrgast herauszulassen. Blair stürzte darauf zu. »Erzähl
mir nichts von Sachen, von denen du keine Ahnung hast!«, brüllte sie noch,
bevor sie in den Wagen sprang und die Tür zuschmetterte.
    Aaron
zitterte in seiner dünnen Jacke und bog, mit hochgezogenen Schultern gegen den
eisigen Wind ankämpfend, in die 42. Straße Richtung Grand Central Station ein.
Er freute sich darauf, zur Abwechslung mal wieder was mit den Jungs zu machen.
Weiber gingen ihm manchmal echt tierisch auf seinen veganischen Sack.
    Ja, aber
nimmt Mann diesen Stress nicht gern in Kauf?

 
    better than
naked. sogar viel besser
     
    Dan
bemühte sich, die Models nicht anzugaffen, die auf der Better than Naked- Show plötzlich in megakurzen braunen
Cord-Faltenröckchen und ansonsten barbusig auf den Laufsteg kamen. Die Röcke
waren so kurz, dass ihre weißen Rüschenhöschen darunter hervorblitzten.
Übrigens original Kleinmädchen-Schlüpfer aus den Fünfzigerjahren, die so knapp
saßen, dass die Pobacken der Models förmlich herausplatzten. Obwohl Rusty
Klein ihm im Harrison Street Club einen Platz in der ersten Reihe zwischen
Stevie Nicks und der superhippen Performancekünstlerin Vanessa Bee- croft
organisiert hatte, stand Dan lieber hinten an der Wand, drückte sein schwarzes
Leder-Notizbuch an sich und versuchte, schriftstellerisch auszusehen, falls
ihn Rusty Klein heimlich von irgendwo beobachtete.
    Die
Modenschau wurde von eigenartigen deutschen Blasmusikklängen untermalt, auf
dem Laufsteg war Stroh ausgestreut, und kleine pagenköpfige Buben in
Lederhosen führten meckernde weiße Ziegen an Lederriemen zwischen den unerhört
hoch gewachsenen Models herum, die mit wippenden nackten Brüsten an ihnen
vorbeistapften.
    bestialität, notierte
Dan verstohlen in sein Notizbuch. Die Ziegen kötelten überall hin, und ihm fiel
auf, dass die Rocksäume der Models künstlich zerfetzt waren. Auf ihren Wangen
schillerten Tränen aus blauem Kajal. gefallene Milchmädchen, schrieb Dan und versuchte, sich nicht völlig fehl am Platz zu fühlen. Scheiße,
was hatte er überhaupt auf einer Modenschau verloren?
    Die
brünette Paarundzwanzigjährige neben ihm beugte sich vor und versuchte, das
Geschriebene zu entziffern. »Für wen arbeitest du?«, fragte sie. »Nylon? Time Out?« Sie schaute durch eine strassbesetzte
Schmetterlingsbrille, die altdamenhaft an einer Goldkette befestigt war, und
hatte den dicksten Pony, den Dan je gesehen hatte. »Wieso sitzt du nicht bei
den anderen Presseleuten?«
    Dan
klappte sein Notizbuch zu, bevor sie mehr lesen konnte. »Ich bin Dichter«,
sagte er wichtigtuerisch. »Rusty Klein hat mich eingeladen.«
    Die Frau
schien nicht sonderlich beeindruckt. »Was hast du denn in letzter Zeit so
veröffentlicht?«, erkundigte sie sich skeptisch.
    Dan schob
sich das Notizbuch unter den Arm und strich seine neuen Koteletten glatt. Eine
der Ziegen hatte sich losgerissen und war vom Laufsteg gesprungen. Vier
Sicherheitskräfte rannten ihr hinterher. »Mein neuestes Gedicht ist gerade im New Yorker abgedruckt worden. Es heißt >schlampen<.«
    »Das
gibt's nicht!«, brach es in lautem Flüsterton aus der Frau heraus. Sie griff
nach ihrer geräumigen lavendelblauen Better than Naked- Umhängetasche
und zog das aktuelle Heft hervor. Hektisch blätterte sie zur Seite zweiundvierzig.
»Echt unglaublich! Ich hab dein Gedicht allen meinen
Freundinnen am Telefon vorgelesen. Nicht zu fassen, dass du das geschrieben
hast!«
    Dan wusste
nicht, was er darauf sagen sollte. Es war seine erste Begegnung mit einem
echten Fan und er war verlegen und gleichzeitig total entzückt. »Freut mich,
dass es dir gefallen hat«, sagte er bescheiden.
    »Gefallen?!«,
wiederholte die Frau schrill. »Es hat mein Leben verändert! Kannst du mir bitte
ein Autogramm geben?« Sie hielt ihm die Zeitschrift hin.
    Dan holte
achselzuckend seinen Kuli hervor und schrieb Daniel Humphrey neben das Gedicht. Weil ihm seine Unterschrift ein bisschen langweilig und
unpersönlich erschien, verzierte er sie noch mit einem kleinen schwungvollen
Schnörkel. Er hatte ein paar Sätze der Kurzgeschichte von Gabriel Garcia
Rhodes überkritzelt, was wahrscheinlich eine Art Sakrileg war, aber so schlimm
auch wieder nicht - schließlich hatte er gerade sein erstes Autogramm gegeben.
Er war berühmt: ein richtiger, echter Schriftsteller!
    »Vielen,
vielen Dank«, sagte die Frau und nahm ihm die Zeitschrift wieder ab. Sie
deutete auf sein Notizbuch. »Und jetzt schreib

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