Lasst uns ueber Liebe reden
gespielten Bhangrabeats. Vanessa zupfte
an ihrem engen roten Top herum. Es war ziemlich unmöglich, sich unter so
vielen ausgezehrten, knapp zwei Meter großen Schönheiten nicht wie eine fette
Tonne vorzukommen.
»Alles
klar, da hinten ist der Reporter von Entertainment Weekly.« Ken Mogul schlang ihr einen Arm um die Taille. »Schön lächeln, die bringen das
Foto garantiert im Heft.«
Marco
stellte sich auch neben Vanessa und drückte ihr seinen gebräunten, markanten
Kiefer gegen die Wange. Er roch nach Sonnenöl. »Sag Salami'.«
Eigentlich
lächelte Vanessa prinzipiell nicht, wenn sie erzwungenermaßen fotografiert
wurde - aber warum sollte sie nicht mal ihre eigenen Regeln brechen? Es bestand
ja wohl kaum Gefahr, dass sie, vom Glamour geblendet, diesen Marco-Spacko im
Tempel zur heiligen Welle heiraten und bis ans Ende ihrer Tage hirnlos am
Strand von Malibu in einer Surfhütte mit angebautem Filmstudio leben würde. Sie
war bis ins Mark New Yorkerin und außerdem hasste sie Strände. Nein, heute
würde sie einen hirnlosen Ausnahmeabend verbringen und morgen wieder in ihr
normales Leben zurückkehren.
»Salamiiiiii!«,
kreischten die drei und grinsten colgate- mäßig in die Kamera.
Auch
nachdem sich der Fotograf verzogen hatte, wich Marco Vanessa nicht von der
Seite. »In welchem Hotel bist du abgestiegen?«, fragte er, weil er ganz selbstverständlich
davon ausging, dass sie, wie alle anderen Menschen, die er kannte, aus L.A.
kam.
Vanessa
schraubte den Deckel ihrer Evianflasche auf und nahm einen großen Schluck. »In
gar keinem. Ich wohne hier in New York, in Williamsburg. Zusammen mit meiner
Schwester. Sie spielt in einer Band. Ich bin noch Schülerin.«
Spacko
guckte begeistert. »Mensch, Frau!«, rief er. »Du bist original wie die Leute,
die sich Drehbuchschreiber so ausdenken, weißt du das?« Er zeichnete mit den
Fingern zwei Anführungszeichen in die Luft. »Voll urban hipster. Nur dass du echt bist. Echter als echt. Du bist Dyno- mit.«
Für einen
Typen, der Spacko hieß, hatte er eine beeindruckende Menschenkenntnis.
»Danke«,
antwortete Vanessa, unschlüssig darüber, wie man angemessen auf so ein
Kompliment reagierte. Sie hatte sich noch nie mit jemand so Dämlichem
unterhalten. Eine Berührung am Ellbogen ließ sie herumfahren.
Ein
zierlicher alter Herr in einem violetten Samtjackett und mit schwarzer
Nickelbrille lächelte zu ihr empor. »Du bist die Regisseurin, stimmt's?«
Vanessa
nickte. »Glaub schon.«
Der alte
Mann drohte ihr mit einem knochigen Zeigefinger. »Nimm dein Talent bloß nicht
zu wichtig«, warnte er und trippelte von dannen.
Marco
beugte sich zu ihr herunter und flüsterte eindringlich: »Ich hab ein Zimmer im
Hudson Hotel. Willst du nicht mitkommen... auf einen Drink oder so?«
Vanessa
war natürlich klar, dass sie ihn schnurstracks in die Wüste hätte schicken
müssen - aber sie war noch nie von einem so ultrahübschen, ultradoofen Surferboy
angegraben worden, der jedes der Models im Raum hätte haben können, es aber
ausgerechnet bei ihr versuchte. Das war schon schmeichelhaft. Und hatte der
Alte von eben ihr nicht geraten, alles nicht so wichtig zu nehmen? Zum Glück
hatte sie sich die Mühe gemacht, ihre Beine zu enthaaren. »Vielleicht später«,
sagte sie, weil sie Spacko nicht gleich vergraulen wollte. »Im Moment schneit
es ganz schön heftig, oder?«
»O Mann,
stimmt ja!« Marco lachte dümmlich und klatschte sich auf die Stirn. »Hey, wollen
wir dann ein bisschen clancen?« Sein Bizeps zuckte
einladend, als er ihr die Hand hinstreckte. Er sah aus, als würde er jeden Tag
Krafttraining machen und sich ausschließlich von Eiweißdrinks und
Weizengrassaft ernähren.
Vanessa
zerrte an ihrem roten Top herum, griff nach Marcos Hand und folgte ihm auf die
pulsierende, überfüllte Tanzfläche. Sie fasste es nicht - sie tanzte doch nie!
Gott sei Dank war niemand da, der sie kannte.
Ach?
eine audrey lässt die hüllen nicht fallen
Weil im
Schneesturm draußen kein Durchkommen mehr war und sie allem Anschein nach
downtown festsaßen, kam Blair zu dem Entschluss, dass wahrscheinlich eine Suite
im Red Hotel der angenehmste Aufenthaltsort wäre.
»Wir
können fernsehen und uns beim Zimmerservice was zu essen bestellen«, wisperte
sie Owen verführerisch ins Ohr. »Wär das nicht schick?«
Es war ein
luxuriöses Zimmer mit überbreitem Kingsize- Bett, einem flachen Plasmafernseher
an der Wand, einem in den Boden eingelassenen Jacuzzi und einer
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