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Lasst uns ueber Liebe reden

Lasst uns ueber Liebe reden

Titel: Lasst uns ueber Liebe reden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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das ja
ein richtiges Sexbiich für Frauen.«
    »Ich
glaub, es gibt davon auch eins extra für Jugendliche, aber meine Mom hat mir
aus Versehen das hier mitgebracht. Ich hab echt gedacht, ich spinne, als ich
zum ersten Mal reingeschaut hab.«
    Beim
gierigen Durchblättern der Seiten stießen die beiden Mädchen auf ein Kapitel
mit dem Titel »Gleichgeschlechtliche Beziehungen«.
    »Ah, wie
bei Ms Crumb«, rief Jenny und fing an, laut vorzulesen. Die Einleitung war
ziemlich lang und begann mit dem Satz: »Deine Empfindungen sind aufrichtig und
echt und du solltest sie nicht ignorieren...« Draußen kroch lärmend ein
Schneeräumer vorbei. Jenny warf einen Blick aus dem verstaubten Fenster, hinter
dem dicke Schneeflocken gleichmäßig durch die Luft trudelten.
    »Hey.
Möchtest du es mal ausprobieren?«, fragte Elise.
    Jenny
guckte wieder auf das Buch. »Was denn?«
    »Küssen.«
Elises Stimme war kaum ein Flüstern.
    Deine
Empfindungen sind aufrichtig und echt und du solltest sie nicht ignorieren.
    Nur
empfand Jenny doch eigentlich gar nichts für Elise. Okay, sie fand sie nett,
aber sie fühlte sich nicht von ihr angezogen. Trotzdem fand sie die
Vorstellung, ein anderes Mädchen zu küssen, irgendwie aufregend. Das wäre eine
ganz neue Erfahrung, und wenn es ihr unangenehm war, konnte sie sich immer noch
einreden, den blonden Jungen zu küssen, den sie bei Bendels gesehen hatte.
    Sie schlug
das Buch zu und legte die Hände in den Schoß. Ihre Gesichter waren nur wenige
Zentimeter voneinander entfernt. »Okay.« Es war nur ein Experiment, etwas, das
man mal an einem langweiligen, verschneiten Abend ausprobierte.
    Elise
beugte sich vor und legte Jenny eine Hand auf den Arm. Sie schloss die Augen,
Jenny machte es genauso, und dann drückte Elise ihre Lippen auf Jennys fest
zusammen- gepressten Mund. Es war nicht direkt ein Kuss - dazu war es zu trocken. Es fühlte sich eher an wie ein kleiner Stupser.
    Elise zog
sich zurück und beide Mädchen machten die Augen auf. »Im Buch steht, man soll
sich entspannen und es einfach nur genießen, vor allem wenn es das erste Mal
ist.«
    Hallo?
Hatte sie das Buch etwa auswendig gelernt, oder was?
    Jenny hob
beide Arme, griff sich in die braunen Locken, türmte sie zu einem Wust auf und
stieß durch die Nase laut Luft aus. Sie wusste selbst nicht genau, was sie so
nervös machte. Womöglich wäre ihr wohler, wenn Elise nicht halb nackt wäre.
»Kannst du nicht deine Jeans wieder anziehen?«, fragte sie. »Ich glaub, ich
könnte mich besser entspannen, wenn du, du weißt schon... angezogen wärst.«
    Elise
sprang auf und schlüpfte in ihre Jeans. »Besser so?«, fragte sie, als sie sich
wieder neben Jenny aufs Sofa setzte, allerdings ohne die Hose zugeknöpft zu
haben.
    »Okay.
Versuchen wir es noch mal.« Jenny holte tief Luft. Sie schloss die Augen, schob
eine Hand unter Elises Haar, zog sie an sich und gab sich große Mühe, die Sache
nicht so verklemmt anzugehen.
    Hey,
immerhin war sie Künstlerin und Künstler probierten alle möglichen
Verrücktheiten aus.

 
    der
neue keats trifft seine neue muse
     
    Nach der Better than Naked- Modenschau wurden die Kerzen vom Laufsteg
geräumt und stattdessen zuckten rote und blaue Strobo-Blitze über die mit
schwarzem Samt bezogenen Wände. DJ Sassy packte die phatten französischen
House- beats aus, und der Harrison Street Club verwandelte sich in eine
europäische Seventies-Disco, in der sich Horden halb nackter, vierzig Kilo
leichter Models tummelten, die ihren Roederer Cristal direkt aus der Flasche
tranken.
    Dan stand
allein an der Bar und nippte an einem Glas Red Bull mit noch irgendetwas
anderem drin. Das Zeug schmeckte exakt wie Babyhustensaft, und Dan trank es
nur, weil der Barmann ihm garantiert hatte, die darin enthaltene geballte
Ladung an Koffein und einem anderen Stoff namens Taurin würde ihn die ganze
Nacht hellwach halten.
    Auf einmal
bemerkte er eine Art Riesin mit feuerroter Afro-Perücke - es musste eine Perücke sein neonpinkem Lippenstift und einer
monströsen Schildpattsonnenbrille. Sie ragte inmitten der dicht gedrängt
stehenden Menge hervor und hatte beide Hände um den Mund gelegt. »Daniel
Humphrey? Ich suche Daniel Humphrey!«, trompetete sie.
    Es war
Rusty Klein.
    Dan legte
den Kopf in den Nacken, leerte sein Glas in einem Zug und kniff kurz die Augen
zusammen, als das Koffein und was auch immer in dem Drink war mit Vollkaracho
direkt in seine Gehirnzellen schoss. Als er auf die Frau zuwankte, hämmerte
sein

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