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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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Befehl.«
    Nun, genau genommen konnte sie ihm auch nichts befehlen. Er stand
nicht auf den Soldlisten der Zentralen Magischen Aufklärung. Die ZMA könnte sich seine Dienste nicht leisten. Raoul
lächelte schmal. »Also gut. Worum geht es?«
    Â»Magistra van Zomeren wird dich heute oder morgen aufsuchen«, sagte
sie. »Sie informiert dich über alles. Sei nicht böse, mein Junge, ich bin ein
wenig in Eile.«
    Er runzelte die Stirn. »Kennst du sie?«
    Â»Sie hat einen Abschluss am Quantenmetaphysischen Institut in
Freiburg und ist danach direkt zur Magisterischen Informationsdienststelle
gegangen. Van Zomeren scheint eine fähige Beamtin zu sein, allerdings gibt es
einen Vermerk, der sie als latente Lygophobikerin kennzeichnet. Ihr vorletzter
Partner wurde von ihr verprügelt, der letzte liegt im Koma.«
    Raoul verdrehte die Augen. Eine Absolventin des konservativen
Magischen Instituts. Eine Weiße Hexe mit Angst vor Dunkler Magie. Also eine
echte Hardliner-«Das Gleichgewicht muss gewahrt bleiben«-Hexe. Auch das noch.
    Â»Raoul, ruf mich wieder an, wenn du mit ihr gesprochen hast.«
    Raoul starrte noch eine Weile auf das Telefon. Dann legte er es mit
einer sanften Bewegung auf den Tisch zurück und lehnte den Kopf an die
Sessellehne. Tora war ganz offensichtlich beunruhigt. Was war los? Die Zentrale
Magische Aufklärung war zwar notorisch unterbesetzt, aber für eine normale
Ermittlung standen immer genügend Offiziere zur Verfügung. Wenn Tora ihn
höchstpersönlich aktivierte, dann brannte Rom.
    Das Telefon klingelte, als er sich gerade ins Bad zurückziehen
wollte. Einen Moment lang war er versucht, es einfach klingeln zu lassen, aber
dann ging er zurück und nahm ab.
    Â»Herr Winter?«, sagte eine ihm unbekannte Frauenstimme. Sie klang
misstrauisch. »Raoul Winter?«
    Â»Am Apparat.«
    Â»Karla van Zomeren. Ich bin …«
    Â»Ich weiß«, unterbrach er sie. Das war nicht sonderlich höflich,
aber er fühlte sich nach der letzten Nacht schrecklich zerschlagen und war
dementsprechend gereizt. Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und
unterdrückte ein angewidertes Stöhnen. Eine Dusche. Frische Kleider. Er musste
dringend ein ernstes Wort mit Brad reden.
    Â»â€¦Â Ihnen das recht?«, hörte er noch, als er aus seinen Gedanken
auftauchte, dann kam eine Pause.
    Â»Ã„h, ja«, sagte er. Alles wäre ihm recht, wenn sie ihn dann nur in
Ruhe ließ.
    Â»Gut.« Sie wartete auf eine Antwort.
    Â»Gut«, sagte Raoul. Er legte auf.

 

    12. 19. 19. 03. 18.
    Dieser Scheißkerl hatte sie einfach versetzt. Karla griff
zum x-ten Mal nach ihrem Handy, wählte seine Nummer, wartete, bis die Ansage
der Mailbox startete, und legte wieder auf. Sie starrte wütend die unschuldige
Tasse an, die leer vor ihr auf dem Tisch stand.
    Sie stand auf, warf ihren Rucksack über die Schulter und verließ das
Coffee House. Sie hatte seine Adresse, und da sie ihn vorhin unter seiner
Festnetznummer erwischt hatte, war er möglicherweise zu Hause. Seine Stimme
hatte schläfrig und gereizt geklungen, als hätte sie ihn gerade aus dem Bett
geholt – nachmittags um vier!
    Dies war ein Stadtviertel, in das sie selten kam. Stille Straßen mit
alten Bäumen und Bürgerhäusern, die sich hinter gepflegten Vorgärten
verschanzten. Alles war ordentlich, sauber und roch nach Dienstboten und Geld.
An den Türen glänzten die dezenten Schilder von Werbeagenturen, Modelabels und
Anwaltskanzleien.
    Sie nahm den Weg durch einen kleinen öffentlichen Park und erreichte
ihr Ziel. Auch hier standen diese schönen alten Häuser mit ihren sorgsam
restaurierten Fassaden. Nummer 13 – na, das passte ja. Sie stieg die Treppe zur
Eingangstür empor, suchte nach dem richtigen Klingelschild und fand es. »Winter
von Adlersflügel« stand da in fein geschwungener Schrift auf dem
Messingtürschild.
    Karla runzelte die Stirn und las die Namen auf den anderen beiden
Schildern. Das eine schien einem Arzt zu gehören, auf dem anderen stand:
»Grundy«. Also musste dieser Von-und-zu ihr gesuchter Dunkelmagus sein. Auch
das noch.
    Sie klingelte, und als sich nichts rührte, klingelte sie noch
einmal, wobei sie den Daumen auf dem Knopf ließ. Nach einer Weile knackte die
Gegensprechanlage. »Ja?«, fragte jemand unwirsch.
    Â»Van Zomeren«, erwiderte Karla nicht weniger

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