Laufen und Trainieren - Die besten Lauftrainings der Welt
pro Woche für das Training aufwenden möchte. Das Trainingsprogramm ist sehr flexibel und individuell und auf verschiedene Strecken und Leistungsniveaus anwendbar. Daniels’ oberstes Credo: Sich nicht übernehmen, Verletzungen vermeiden und wissen, wo die eigene Grenze liegt. Daniels’ Erfahrung aus jahrzehntelanger Trainertätigkeit und wissenschaftlicher Forschung steckt in dieser kleinen mathematischen Formel, die man nicht mal verstehen muss. Das Einzige, was man kennen sollte, ist die eigene Wettbewerbszeit. Und die wissen die meisten auswendig.
Schwächen
Die Laufformel schreckt blutige Laufanfänger ab. Zu Recht. Denn wer will sich schon mit VDOT-Werten und Herzfrequenzen beschäftigen, wenn er gerade mal ahnt, was Muskelkater oder Seitenstechen sind. Daniels Ansatz ist sehr wissenschaftlich und trocken. So genial das Trainingsprogramm ist, es richtet sich eher an ehrgeizige Läufer. Man muss zudem eine Vorliebe für Statistik haben. Ohne Zahlen läuft bei Daniels nichts. Selbst für die optimale Schrittzahl hat er eine Vorgabe parat. 180 Schritte in der Minute sollen den Bewegungsablauf optimieren. Daniels’ Tipp: So tun, als würde man auf rohen Eiern laufen.
Zwar hat die alte Lauftrainerlegende immer wieder die eigenen Pläne aktualisiert und erweitert, aber besonders detaillierte Informationen zu Themen wie Ernährung oder Stabilisations- und Kräftigungsübungen bekommt der Läufer nicht. Daniels vernachlässigt solche Themen bewusst. Er sagt: Ein Läufer muss in erster Linie laufen können.
Typische Trainingswoche
Beispiel:
Wettbewerbszeit = 1:00:00 Stunden auf 10.000 Meter.
Ergibt folgende potenzielle Zeiten:
5000 Meter: 0:28:52 Stunden
Halbmarathon: 02:12:57 Stunden
25 km: 02:39:01 Stunden
VDOT-Wert:32,3.
Zum Vergleich: Marathon-Weltrekordler Patrick Makau hat nach seinem Weltrekord einen VDOT-Wert von 83,1.
(Errechnet mit: www.fu-mathe-team.de/daniels.yaws ).
Wer machts?
Um aufzuzählen, wen Jack Daniels alles schon trainiert hat, müsste man ein eigenes Buch in Auftrag geben. In 45 Jahren kommen so einige Läufer zusammen. Zählt man die dazu, die anhand seiner Laufformel trainiert haben, wird aus dem dicken Buch eine ganze Enzyklopädie.
Wer brauchts?
Mathe-affine Läufer, die gerne rechnen und Zahlen in Excel-Tabellen eingeben; Einzelkämpfer, die keinen Lauftreff haben; Leute, die Stabilisationsübungen für plemplem halten, Sportstudenten, Lauftrainer.
Das sagt Achim Achilles
Für Lauf-Nerds ist Daniels ein Gott. Wer mehr als vier Dekaden lang läuft und anderen das Laufen beibringt, hat nicht nur Respekt verdient, sondern mindestens den Nobelpreis. Der eiserne Jack ist aber auch ein Schelm: Er sagt, man solle sich bitte beim Training nicht überanstrengen. Bastelt man sich aber den eigenen Plan anhand der Wettbewerbszeit zusammen, springt ein Laufprogramm heraus, das für durchschnittlich veranlagte Sportler, sagen wir mal, sehr herausfordernd ist. Daniels orientiert sich an Spitzenläufern; blutige Anfänger sollten es langsam angehen und sich nicht von den Zahlenreihen verunsichern lassen. Unabhängig davon: Es kann nicht schaden, bei den Kollegen mal Begriffe wie „VDOT-Wert“ oder „Laufformel“ fallen zu lassen, klingt unglaublich professionell. Und mit dem Namen Jack Daniels („Der heißt wirklich so“) kommt man auf jeder Party gut an.
Mehr Infos gibts hier
Bücher:
Jack Daniels: Die Laufformel.
Links:
www.runsmartproject.com
Jeff Galloway
Die Run-Walk-Run-Methode
Wer hat es erfunden?
Jeff Galloway, Jahrgang 1945, ist ein ehemaliger Langstreckenläufer. Der US-Amerikaner gewann den Honolulu-Marathon 1974 (3:01:59 Stunden) und war Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen in München zwei Jahre zuvor. Galloway fing im Alter von 13 Jahren mit dem Laufen an und hat im Grunde nie wieder aufgehört. Noch mit 35 Jahren lief er die Marathonstrecke in 2:16 Stunden. Der Mann ist immer unterwegs. Mehr als 200.000 Menschen hat er nach eigener Aussage trainiert. Derzeit bietet er in nahezu jedem Bundesstaat der USA Trainingsgruppen für Anfänger an. Galloway ist einen Großteil des Jahres unterwegs, um Reden und Vorträge zu halten. Hat nichts zu tun mit den Galloway-Rindern.
Wie funktionierts?
Jeff Galloway teilt die Entwicklung vom Sofa-Surfer zum Spitzenläufer in fünf Stufen ein. Seine Laufreise geht vom Anfänger über den Jogger, Wettkämpfer, Athleten bis hin zum Langläufer. Das ist zwar keine
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