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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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verschlossen, wie durch einen Zauber versiegelt.
    Wir sind gefangen!, schoss es Laura durch den Kopf.
    Da ertönte ein kehliges Gelächter hinter ihnen. Die Wächter fuhren herum – und erblickten die bleiche Syrin, die neben dem Wandteppich stand. Den Kopf in den Nacken gelegt, schien sie sich schier ausschütten zu wollen vor Lachen.
    Auch auf das Gesicht des Grausamen Ritters, der mit dem Schädelspalter in der Hand gemessenen Schrittes die Treppe herunterkam, hatte sich ein triumphierendes Grinsen gelegt.
    Laura und Percy wollten sich jedoch nicht geschlagen geben. Vom gleichen Gedanken beseelt, eilten sie zu den schnarchenden Recken am anderen Ende der Halle, die auch das Zuschlagen der Tür nicht aus ihrem alkoholbenebelten Schlaf hatte holen können, entrissen ihnen die Schwerter und stürmten mit den blanken Waffen auf Reimar und Syrin zu.
    Das Gesicht des Grausamen Ritters verzog sich zu einer Fratze der Wut. »Ihr glaubt doch nicht, dass ich mich vor Euch fürchte?«, geiferte er. »Vor einem Spielmann und einem Mädchen?« Er stellte sich vor die beiden und hieb mit mächtigen Schwertstreichen auf sie ein.
    Laura und Percy erwiesen sich schnell als ebenbürtige Gegner. Zwar waren sie den Umgang mit einem Schwert nicht gewohnt, das jahrelange Training mit dem Florett hatte beide jedoch zu hervorragenden Fechtern gemacht. Überdies waren sie zu zweit. Geschickt attackierten sie abwechselnd, sodass Reimar sich bald des einen, bald des anderen erwehren musste. Dabei war ihm sein Nachtgewand äußerst hinderlich. Ohne den gewohnten Schutz einer Rüstung ging er mit weit größerer Vorsicht als sonst zu Werke. Die Wächter wichen zudem immer wieder blitzschnell aus, sodass Reimar alsbald ermüdete. Der Kampf währte denn auch nicht lange. Laura setzte dem Ritter von rechts zu, während Percy sich von der linken Seite näherte, und so zögerte der Ritter einen Moment, unschlüssig, wo er zuerst parieren sollte. Da zuckte Percys Schwert vor und fuhr dem Schädelspalter mit Wucht in die Parade – und die Waffe fiel Reimar aus der Hand.
    Während sie klirrend zu Boden stürzte, sprang der Blonde auf den Ritter zu, packte ihn und setzte ihm die Spitze seines Schwertes an den bloßen Hals. Reimar erstarrte und wagte nicht mehr die geringste Regung. Er schien zu spüren, dass Percy es ernst meinte.
    T odernst.
    Laura hatte den Lehrer noch nie so gesehen. Eisige Entschlossenheit trat in sein Gesicht, als er sich an die Schwarzmagierin wandte, die den Kampf ohne sichtbare Beteiligung verfolgt hatte. »Öffne uns die Tür!«, herrschte er sie an. »Oder dein Freund ‘ier ist des Todes!«
    Syrins Reptilienaugen glühten in der Dunkelheit. »Du Narr!«, zischte sie wie eine gereizte Viper, und wieder hatte Laura für die Dauer eines Herzschlags den Eindruck, ein Schlangenkopf sitze auf ihrem Hals. »Du glaubst doch nicht, dass ihr mich zu etwas zwingen könnt!« Damit verengte sie die Augen zu schmalen Schlitzen und starrte in die Runde. Sogleich loderten die Fackeln in den Wandhaltern eine nach der anderen hell auf und tauchten die Halle in ein gespenstisch flackerndes Licht.
    Doch damit nicht genug: Syrin spitzte die Lippen und blies. Laura und Percy fuhr ein so heftiger Windstoß entgegen, dass es sie fast von den Beinen fegte.
    Der Lehrer ließ sich nicht beeindrucken. »Iisch wieder’ole es niischt noch einmal«, sagte er, kühl bis ans Herz. »Öffne endliisch das Portal, wenn dir das Leben deines Kumpanen lieb ist!«
    Ausdruckslos erwiderte Syrin den grimmigen Blick. Laura glaubte schon, dass sie Percys Forderung nachkommen würde, als ein höhnisches Grinsen über das Gesicht der Schwarzmagierin ging. Erneut legte sie den Kopf in den Nacken und stieß ein solch unheimliches Gelächter aus, dass es Laura fröstelte. Eisige Schauer jagten über ihren Rücken.
    Syrin musterte den Grausamen Ritter verächtlich. »Was kümmert mich das Leben dieses erbärmlichen Wichts?« Sie schien sichtlich belustigt. »Die Narren sterben niemals aus auf dieser Welt, auf einen mehr oder weniger kommt es gar nicht an.«
    Percy wusste, dass sie nicht bluffte. Sie würde Reimar opfern, ohne mit der Wimper zu zucken. Er musste sich also etwas anderes einfallen lassen. »Nun, denn!«, antwortete er eisig. »Du ‘ast es niischt anders gewollt!« Damit hob er die schwere Waffe und schmetterte Reimar von Ravenstein den Schwertknauf mit voller Wucht gegen den Schädel. Der Grausame Ritter sank ohnmächtig zu Boden. Percy aber gab Laura

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