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Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde

Titel: Laura Leander 02 - Laura und das Siegel der Sieben Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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ich’s wissen, Gramar?«
    Der Wunschgaukler schien noch nicht ganz überzeugt. »Ich will nur sichergehen.«
    Aeolon verzog ungeduldig das Gesicht. »Ist nicht die Erste, die ich euch bringe, und bestimmt nicht die Letzte. Aber sicher sein, wer kann das schon? Einer ist mal so, dann wieder so – und keiner steckt drin!«
    »Weiß du was, Aeolon?« Der sonst so verbindliche Mann verzog verärgert das Gesicht. »Hör endlich auf mit deinem vieldeutigen Geplapper. Sag mir, was du willst – oder schweig still!«
    »Wie man’s macht, macht man’s nicht richtig!«, seufzte der Luftflößer.
    Gramar ließ ein zorniges Knurren hören. »Wie viel willst du?«
    »Will nicht zu viel, aber auch nicht zu wen –«
    »Wie viel?«
    »Na gut – so viel wie beim letzten Mal. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Gramar verdrehte die Augen. »Warum denn nicht gleich so?« Er zog einen Lederbeutel unter seinem Gewand hervor zählte ein paar Münzen daraus ab und drückte sie Aeolon in die Hand. »Ich hoffe, es stimmt so – nicht zu viel und nicht zu wenig, nicht wahr?« Der Wunschgaukler grinste frech. »Und wenn du wieder frische Ware hast – du weißt, wo du uns findest!«
    »Natürlich! Langsam macht ihr euch ja überall breit.« Der Levator verbeugte sich und schwebte zu seinem Luftfloß zurück. Er liftete den Anker aus der Erde, setzte das Segel und stieg in die Lüfte empor.
    Gramar aber gesellte sich langsamen Schrittes zu Alienor und lächelte das Mädchen freundlich an. »Wie ich gehört habe, ist es dein größter Wunsch, in die Dunkle Festung zu gelangen.«
    »Ja, Herr«, antwortete die Blonde höflich. »Genauso ist es.«
    »Dann bist du bei uns in den richtigen Händen. Wir werden dir deinen sehnlichsten Wunsch erfüllen. Und glaub mir, du wirst dir dort vorkommen wie im Paradies. Wovon immer du auch geträumt haben magst – in der Dunklen Festung wirst du es finden!«
    »Genau darauf vertraue ich, Herr!«
     
    L aura traute ihren Augen nicht. »Oh, Mann, Percy, schau dir das bloß an!« Ungläubig blickte sie sich in der Schatzkammer des Grausamen Ritters um. Von allen Seiten und aus jeder Ecke funkelte und gleißte es ihr golden und silbrig, smaragdgrün und rubinrot entgegen. Berge von Kostbarkeiten waren dort aufgehäuft und glänzten im Widerschein der Fackel, selbst die Nischen in den Wänden waren bis zum Rand mit wertvollen Gütern gefüllt. Die Reichtümer, die Reimar von Ravenstein zusammengeraubt hatte, um sie tief im Bauch der Burg zu verwahren, waren nicht zu ermessen. Es gab Leuchter und Vasen, Tiegel und Teller, Kelche und Becher, Broschen und Ketten, Reife und Ringe, erlesenen Schmuck, gefertigt aus den edelsten Metallen und mit allen nur erdenklichen Edelsteinen besetzt. Laura und Percy stiegen über Berge von Münzen aus purem Gold und reinstem Silber, die sich an manchen Stellen fast bis zur Decke türmten. Ihr staunender Blick streifte wertvollste Geschmeide, die achtlos in den Ecken lagen. Teure sakrale Gerätschaften, über und über mit Juwelen verziert, glänzten in den Nischen, und Götzenstatuen aus reinstem Lapislazuli, dem Gold der Pharaonen, schimmerten im magischen Blau. Alle Preziosen, die man sich nur erträumen konnte, waren hier zu finden – nur vom Siegel der Sieben Monde war nicht die geringste Spur zu entdecken. Dabei suchten die beiden jeden Winkel sorgfältig ab und leuchteten noch in die kleinste Ritze.
    »So ein Mist!« Der Ärger in Lauras Stimme war nicht zu überhören. »Und dafür mach ich mich vor Reimar und seinen Kumpanen zum Affen!«, schimpfte sie. Müde und enttäuscht ließ sie sich auf einen Haufen Goldmünzen sinken, stützte das Kinn auf die Arme und stierte vor sich hin.
    Mit der Fackel in der Hand trat Percy an das Mädchen heran. »Wir dürfen den Kopf niischt ‘ängen lassen. Wer weiß, vielleischt unter’ält der Grausame Ritter ja noch weitere Verstecke in der Burg?«
    »Meinst du?« Für einen Moment starrte Laura ihn nachdenklich an. Dann atmete sie tief durch und erhob sich. »Also gut, Percy. Gehen wir schlafen und suchen morgen weiter.«
    Laura konnte erkennen, dass sich ein erleichtertes Lächeln auf das Gesicht des Lehrers legte. »Se’r wo’l, M ademoiselle. Iisch wusste doch, dass du diisch meinen Argumenten niischt verschließen würdest.« Schon bewegte er sich auf den Ausgang zu.
    Laura wollte ihm gerade folgen, als der Schein der Fackel in eine entfernte Nische fiel und einen Gegenstand flackernd beleuchtete. War das ein Buch? Oder

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