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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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der Nacht geisterten: das Steinkauzpaar, das in der alten Eiche im Park nistete. Oder vielmehr dessen Vorgänger. Auf die Schnelle wollte Laura nicht einfallen, welches Alter Steinkäuze erreichten. Dafür aber wurde ihr mit einem Male klar, wie sie dem Auto der Dunklen folgen konnte.
    Natürlich!
    Das war doch ganz einfach!

Kapitel23 Fantastische
Reisen
    s ging bereits auf Mitternacht zu, als Lukas die Insel erreichte. Seine Eltern hatten es sich nicht nehmen lassen, ihn zu begleiten. Marius zog die Ruderblätter ein, und während das Boot auf das Ufer zutrieb, starrte er bewundernd auf die mächtige Lichtsäule, die sich über dem Zentrum der Insel erhob.
    Morwena wartete bereits. Als sie den Jungen erblickte, erhellte ein Lächeln ihr hübsches Gesicht. Sie hob die Hand und winkte ihm zu.
    »Du hast tatsächlich Recht gehabt«, raunte der Vater Lukas ins Ohr. »Ehrlich gesagt, habe ich bis zuletzt daran gezweifelt.«
    »Ich weiß«, sagte der Junge. »Das war dir auch deutlich anzumerken.«
    Anna Leander blickte sich gequält um. Sie zählte nicht zu den Wächtern und konnte deshalb weder die magische Pforte noch die Heilerin sehen. Anfangs hatte Lukas befürchtet, dass es ihm genauso ergehen würde. Aber seitdem er das Schattensehen beherrschte, nahm er immer mehr von der geheimen Welt hinter den Dingen wahr.
    Lukas fiel der Abschied schwer, auch wenn er wusste, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er schloss Vater und Mutter in die Arme und drückte sie fest. Nicht nur Annas Augen, sondern auch seine eigenen glänzten feucht, als er sich von ihnen löste. »Lebt wohl«, sagte er mit belegter Stimme, »und macht euch bitte keine Sorgen! Ich werde alles versuchen, um Laura zu retten. Und ich komme bestimmt heil zurück – das verspreche ich euch!« Rasch drehte er sich um und sprang ans Ufer, damit die Eltern die Tränen nicht sahen, die seine Wangen nässten.
    Bei der Frau im weißen Gewand angelangt, die ohne jedes Anzeichen von Ungeduld vor der magischen Pforte auf ihn wartete, winkte Lukas seinen Eltern noch einmal zu. Dann trat er hastig in die Säule, die ihn augenblicklich mit gleißendem Licht umhüllte.
    Erst da atmete Lukas erleichtert auf. Zum Glück ist alles gut gegangen!, schoss es ihm durch den Kopf. Niemand hatte das dreiste Lügengebäude durchschaut, das Dr. Schwartz und seine Kumpane für ihn ersonnen hatten. Er hatte es so überzeugend vorgetragen, dass nicht einmal Aurelius Morgenstern Verdacht geschöpft hatte.
    Bitterkeit stieg ihm die Kehle hoch. Der Geschmack von Reue und Schuld kribbelte auf seiner Zunge. Noch nie in seinem Leben hatte Lukas so schamlos gelogen! Schon gar nicht gegenüber seinen Eltern und Freunden!
    Aber was hätte er sonst tun sollen?
    Er musste doch Laura retten!
    Syrin hatte die Lichtsäule kaum hinter ihm betreten, als sie ihre wahre Gestalt wieder annahm und ihn höhnisch angrinste. »Das hast du sehr gut gemacht, mein Junge, wirklich sehr gut.« Sie streckte ihre hässlichen Krallenfinger nach ihm aus und tätschelte ihm die Wange. »Du hast so durchtrieben gelogen, dass alle darauf hereingefallen sind!«
    Lukas antwortete nicht. Er fühlte, wie seine Wangen sich vor Scham röteten. Zudem war ihm die Gegenwart der unheimlichen Gestaltwandlerin auch körperlich unangenehm. Er wich einen Schritt zurück und sah sie angewidert an. »Bringt Ihr mich zu Borboron?«
    »Aber natürlich, mein Junge.« Die Reptilienaugen der Frau im smaragdgrünen Gewand leuchteten schwefelgelb auf. »Mein Gebieter kann es kaum erwarten, dich endlich in der Dunklen Festung zu begrüßen!«
     
    »Hört zu, ihr Löwen Rechts und Links, die ihr die Brüder seid der Sphinx; in dieser Stunde größter Not, auch ihr gehorcht des Lichts Gebot, und löst euch nun aus totem Stein, damit ihr könnt behilflich sein!« Kaum hatte Laura den alten Spruch gemurmelt, da kam auch schon Leben in die geflügelten Steinskulpturen, die die erste Stufe der Freitreppe im Burghof säumten. Die Fabeltiere reckten und streckten sich. Latus und Lateris zeigten sich nicht im Geringsten überrascht, als das Mädchen sie aus der steinernen Erstarrung weckte. Sie breiteten die Adlerschwingen aus, die eine Spannweite von vier Metern hatten, und bewegten sie sacht, als wollten sie prüfen, ob sie ihnen noch gehorchten.
    »Seid mir gegrüßt, Madame «, ergriff Latus, der rechte Löwe, das Wort. »Es ist eine große Freude, Euch endlich wiederzusehen.«
    »Ach was, ach was!«, widersprach ihm sein Bruder Lateris. »Meine

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