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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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tatsächlich das gesuchte Kind ist.«
    »Wie Ihr meint, mein Gebieter!« Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über das kränkliche Altmännergesicht. »Aber vielleicht überzeugt Euch ja das: Die Uralte Prophezeiung kündet gleichzeitig von einem Kind des Hellen Lichts, das untrennbar mit dem Kind des Dunklen Blutes verbunden ist und dennoch in erbittertem Widerstreit mit ihm steht. Kennt Ihr vielleicht zwei Kinder, auf die das passender wäre, als Laura und Lukas Leander?«
    »Hm.« Borboron schaute den Fhurhur einige Augenblicke schweigend an. Dann griff er zum Weinpokal und leerte ihn mit einem Schluck. »Nehmen wir an, du hättest Recht«, sagte er. »Dennoch verstehe ich immer noch nicht, wie dieser Lukas uns von Nutzen sein könnte.«
    »Ganz einfach, Herr. Wir müssen dafür sorgen, dass er nach Aventerra kommt und in unsere Reihen tritt!«
    »Das glaubst du doch selbst nicht!« Der Schwarze Fürst schüttelte vehement den Kopf. »Die Familie des Jungen steht seit zahllosen Generationen im Dienste des Lichts. Er wird niemals auf unsere Seite wechseln.«
    »Aber warum denn nicht, Herr?« Der Schwarzmagier blickte Borboron lauernd an. »Vergesst bitte eines nicht: Jeder Mensch besitzt eine dunkle Seite, die mit den geeigneten Mitteln zur Entfaltung gebracht werden kann. Das gilt sogar für die Wächter.«
    »Mit den geeigneten Mitteln?« Borboron grinste hämisch. »So, so.«
     
    L ukas döste auf dem Rücksitz vor sich hin, während der alte Volvo wie eine emsige Biene durch die Nacht brummte. Es war still im Auto, außer dem Motorengeräusch war kaum etwas zu hören. Marius Leander saß konzentriert hinter dem Lenkrad und blickte auf die Straße. Laura lümmelte sich auf dem Beifahrersitz und las in ihrem Mathebuch, obwohl sie beim schummrigen Licht der Deckenlampe wahrscheinlich kaum etwas erkennen konnte.
    Lukas runzelte die Stirn. Laura schien es tatsächlich ernst zu meinen. Sie interessierte sich nur noch fürs Lernen. Nicht genug damit, dass sie das Reiten und Fechten aufgegeben hatte – sie nahm auch so gut wie kein Buch mehr in die Hand, außer für die Schule. Dabei war sie früher eine begeisterte Leserin gewesen! Ins Kino ging sie schon gar nicht mehr. Die Zeiten, als sie Filme wie »Herr der Ringe« gleich dreizehnmal gesehen hatte, schienen endgültig vorbei zu sein.
    War das noch normal? Oder sollte er sich Sorgen um sie machen?
    Ein Geräusch wie aus weiter Ferne unterbrach die Grübeleien des Jungen. Es hörte sich an wie … das Krächzen von Krähen? Waren Krähen überhaupt nachts unterwegs? Noch dazu in einer so entsetzlich finsteren Nacht wie dieser?
    Lukas legte den Kopf schief und lauschte. Doch draußen blieb alles still. Kein Laut war zu hören, und dennoch gingen ihm die Krähen nicht aus dem Sinn.
    Er beugte sich nach vorn und stützte die Arme auf die Rückenlehnen von Fahrer- und Beifahrersitz. »Ist euch aufgefallen, wie gigamegantisch viele Krähen sich in letzter Zeit in Ravenstein und Umgebung herumtreiben?«, fragte er.
    »Nö«, antwortete Laura knapp, ohne von ihrem Buch aufzuschauen.
    »Mir auch nicht«, pflichtete der Vater bei. »Aber jetzt, wo du es erwähnst, fällt mir ein, dass Attila neulich etwas Ähnliches gesagt hat.«
    »Tatsächlich?« Lukas verspürte ein Kribbeln im Bauch.
    »Ja. Er beschwerte sich darüber, dass es in diesem Jahr eine regelrechte Krähenplage gäbe.«
    »Aha!« Das Kribbeln wurde stärker. »Gibt euch das nicht zu denken?«
    »Zu denken?« Laura sah ihn an, als hätte er hanebüchenen Unsinn von sich gegeben.
    »Genau.« Auch der Vater warf ihm einen überraschten Blick zu. »Warum sollte uns das zu denken geben?«
    »Weil …« Lukas verstummte. Selbstverständlich konnten die beiden nicht nachvollziehen, was er meinte. Laura hatte sämtliche Erinnerungen an ihr Wächterdasein verloren. Und Marius war im vorletzten Dezember im Verlies der Dunklen Festung auf Aventerra eingekerkert gewesen. Wie also sollten sie sich an die unheimlichen Ereignisse erinnern, die mit diesen schwarzen Todesvögeln ihren Anfang genommen hatten? Waren die Kreaturen jetzt aus genau dem gleichen Grund zurückgekommen?
    »Und was hat Attila noch gesagt?«, fragte er deshalb nach.
    Der Vater wiegte verwundert den Kopf. »Wozu?«
    »Zu den Krähen natürlich!«
    »Hä?« Marius schien nun gänzlich irritiert. »Was sonst soll er denn sagen?«
    »Zum Beispiel …« Lukas schob die Brille hoch und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »… dass er sich deshalb

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