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Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts

Titel: Laura Leander 06 - Laura und das Labyrinth des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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war er besessen von der Sorge, jemand könnte das große Geheimnis entdecken, das er in der tiefsten Tiefe seiner Festung hütete.
    Aus diesem Grund ließ er das Schwarze Schloss strengstens bewachen. Neben den Mantikoren sicherten unzählige andere Geschöpfe das versteckte Eingangsportal und den Zugang zu den wichtigsten Räumen: die Werwolf-Wache, Dunkeltrolle, Erdvampire und blutrünstige Kopfflügler. Kaum jemandem war es bislang gelungen, ohne die Erlaubnis des Dämons in den lichtlosen Herrschersitz einzudringen. Die wenigen, die es dennoch schafften, zahlten dafür mit ihrem Leben.
    Dem Fhurhur lief es bei dem Gedanken kalt den Rücken herunter. Er konnte nur hoffen, dass ihm ein ähnliches Schicksal erspart blieb. Beliaal war berüchtigt für seine Unbeherrschtheit, die selbst vor Verbündeten nicht Halt machte.
    In der Mitte des Saals stand eine lange Tafel aus dem schwarzen Holz der Bäume aus dem Schattenforst. Darauf befanden sich zwei fünfarmige Kerzenleuchter, die trotz der Dunkelheit bleich schimmerten. Waren sie etwa aus Knochen gefertigt?
    Als habe der Todesdämon den bangen Blick des Fhurhurs bemerkt, spreizte er die mächtigen Fledermausflügel auf seinem Rücken und ließ ein spöttisches Lachen hören. »Keine Angst, dunkler Freund«, fauchte er, während er wie beiläufig mit der fünfschnürigen Peitsche spielte, die er zwischen den spitzen Krallen der rechten Klaue hielt. »Es sind nur die Gebeine harmloser Tiere. Von Rehen und Hirschen, die meine Geschöpfe der Nacht zur Strecke gebracht haben.«
    Mit einem tiefen Seufzer wandte Beliaal die Augen zur Decke, wo Myriaden faustgroßer Käfer herumkrabbelten. Ab und an glommen ihre Flügel wie Phosphor, was fast wie ein unheimliches Wetterleuchten aussah. »Dabei ist es mein sehnlichster Wunsch, eines Tages einen Leuchter aus dem Horn der verfluchten Einhornkönigin zu besitzen!«
    Der Fhurhur wusste, dass der Herr der Finsternis die Einhörner mehr hasste als alle anderen Geschöpfe Aventerras. Trotzdem schwieg er lieber. In seinem langen Leben hatte er gelernt, dass es unklug war, bei einem Anliegen gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Stattdessen ließ er den Blick über den Thron schweifen, auf dem sich sein Gastgeber fläzte.
    Beliaal legte offensichtlich keinerlei Wert auf Äußerlichkeiten. Sein schlichter Sitz war ebenfalls aus dem dunklen Holz der Schattenforstbäume gefertigt. Das gegerbte Fell eines schwarzen Ebers polsterte Sitzfläche und Rückenlehne, während die Armlehnen aus den versteinerten Rippenknochen eines Feuerdrachen bestanden.
    Rund einen Meter über dem oberen Ende der Rückenlehne ragte der Kopf eines schwarzen Einhorns aus der Wand. An dem flammend roten Horn auf dessen Stirn baumelte ein Geschöpf, das einer riesigen Fledermaus ähnelte. Es war ein Kopfflügler. Wie bei diesen Wesen üblich, saß auf dem Fledermausrumpf das Haupt eines gehörnten Wichtes, aus dessen Mundwinkeln spitze Vampirzähne ragten.
    Mit einer herrischen Geste deutete Beliaal auf einen Stuhl am Kopfende des Tisches. »Zieh ihn heran und setz dich! Leiste mir Gesellschaft, dunkler Freund. Auch wenn dein Weg zu mir kaum beschwerlich genannt werden kann, will ich dich gern bewirten, wie es Brauch ist im Schattenforst.« Das entstellte Antlitz zu einem unfrohen Lächeln verzogen, wartete der Dämon, bis der Besucher endlich Platz genommen hatte. »Etwas roten Wein vielleicht? Oder bist du ein ebensolcher Narr wie dein Gebieter Borboron, dass du dergleichen Köstlichkeiten verschmähst?«
    »Nein, nein, mächtiger Beliaal«, antwortete das Männchen rasch. »Ich nehme Eure Einladung mit Freuden an.«
    Der Dämon legte den Kopf in den Nacken und warf dem geflügelten Wesen über ihm einen raschen Blick zu. »Schwarzschwinge!«, kommandierte er scharf, während er gleichzeitig die Peitsche knallen ließ. »Der Kammerdiener soll uns Wein bringen. Vom Besten natürlich, und so rasch wie möglich!«
    »Wie Ihr befehlt, Gebieter!«, krächzte der Kopfflügler und flatterte augenblicklich davon.
    Der Herr der Finsternis wandte sich wieder dem Besucher zu. »Und jetzt sprich, Diener der Dunkelheit! Was führt dich zu mir?«
    »Nur eine bescheidene Bitte, o mächtiger Beliaal.« Der Fhurhur deutete eine Verbeugung an. »Mein Herr Borboron und ich wären Euch sehr verbunden, wenn Ihr uns bei der Suche nach dem Kind des Dunklen Blutes behilflich wäret, von dem in der Uralten Offenbarung die Rede ist.«
    Blanker Hohn verzerrte die Monsterfratze. »Dann

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