Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)
»Stonewall« Jackson, als Jimmy sie fragte: »Hältst du die Explosion in der Penn Station für einen Unfall?«
»Möglich«, erwiderte sie. »Es gibt kein Motiv, es ergibt keinerlei Sinn. Keiner hat was davon. Hohes Risiko, und wofür?«
»Was, wenn ich dir sage, dass es eine Handgranate war.«
»Eine Handgranate! Woher zum Teufel hatten sie die?«
»Gute Frage«, sagte Commander Ramshawe.
In Shakir Khans Regierungsbüro in Islamabad war es kurz vor Mitternacht. Neben den Sicherheitskräften war er die einzige Person in dem Gebäude. Sein Chauffeur wartete draußen im Hof.
Er saß an seinem Schreibtisch, sah auf seine Uhr und griff zum Hörer des Telefons, eines Telefons, für das die Techniker Hunderte Arbeitsstunden aufgewendet hatten, um es so sicher wie möglich zu machen. Das neue pakistanische Telefonsystem war verschlüsselt und schützte vertrauliche Gespräche bis zu einem unglaublichen Grad. Es war völlig abhörsicher. Fast.
In New York war es drei Uhr nachmittags. Faisal al-Assad saß allein in seinem Arbeitszimmer und wartete, dass das Telefon klingelte. Seine Gäste verfolgten gebannt vor dem Fernseher den Terminator . Zwei Minuten nach der vollen Stunde klingelte es. Wortlos nahm Faisal den Hörer ab. In der Leitung war eine Stimme zu hören: »Zurück nach Nalseb, König Saul hat nämlich Jungs erster Klasse bei Abe. Die ehemals eingesperrten Singvögel können loslegen, vergewissert euch aber, dass sie den Berg sehen können. Schläfer eins, drei und vier-null sind wach. Du kannst fortfahren.«
»Verstanden«, antwortete Faisal, bevor die Leitung tot war.
Der saudische Verbindungsmann verstand jedes Wort der verschleierten Rede. Er kannte jetzt das Zielobjekt, das aus einer Liste von zehn verschiedenen Colleges ausgewählt worden war. Er musste nur noch insgesamt zwei Millionen Dollar auf Konten einzahlen, die er in kleineren Banken noch zu eröffnen hatte – Gelder für die Sprengstoffe und das Hauptquartier.
Es war ein hervorragender Plan, der von der Hartnäckigkeit der kämpfenden El-Kaida-Truppe zeugte. Der gewaltige Schlag gegen den Großen Satan konnte dazu führen, dass sich die Amerikaner und ihre Getreuen endgültig aus Afghanistan zurückzogen, sodass das große Stammesvolk wieder dahin geführt werden konnte, wohin es gehörte – in die Arme ihrer heiligen Brüder, der Taliban.
Al-Assad wusste, dass die vier jungen Männer im Zimmer nebenan dabei vielleicht den Tod finden konnten. Das machte ihn traurig. Aber Allah liebte jene, die in seinem Namen zu Märtyrern wurden, und würde sie zu sich nehmen und beim Klang der drei Posaunen über die Brücke ins Paradies führen. Es gab schlimmere Schicksale, dachte er sich, hatte allerdings für sich persönlich in nächster Zeit etwas ganz anderes vorgesehen.
Der britische Stützpunkt auf Zypern lag nur einige Hundert Kilometer von der syrischen Wüste entfernt, aber wie zu Hause in Großbritannien regnete es in Strömen, und das bereits seit nahezu fünf Stunden. Der grobe sandige Untergrund vor der JSSU-Stellung war mittlerweile völlig aufgeweicht. Die großen Schäferhunde waren durchnässt und verdreckt. Auch die Wachen waren nass bis auf die Haut, während der Regen auf das große Holzschild mit der Warnung niederprasselte, dass jeder Eindringling erschossen werden würde. »Britisches Hoheitsgebiet«, verkündete das Schild. In dieser Nacht aber hätte sich niemand Sorgen machen müssen. Das Wetter war so britisch wiedas Gelände: nass, kühl, windig, ekelhaft. Die Satellitenschüssel und die Antennen auf dem Dach des Steingebäudes schwankten bedrohlich im böigen Südwestwind, und die Nacht war so schwarz wie das Herz eines Terroristen.
In der Operationszentrale, beleuchtet von den flackernden Bildschirmen und den beleuchteten Tastaturen, war die Elite der britischen Aufklärung an der Arbeit, bereit, jede Meldung, jedes Gespräch, jede kodierte Botschaft in eine von hundert Sprachen zu übersetzen. Sie suchten und lauschten auf die eine unvorsichtige Meldung, durch die sich Terroristen verraten und die westlichen Sicherheitsbehörden auf sich aufmerksam machen würden.
Sergeant Shane Collins, assistiert von einem Leutnant der Royal Navy, hatte Spätschicht, als er über INTELSAT ein Gespräch abfing: »Zurück nach Nalseb, König Saul hat nämlich Jungs erster Klasse bei Abe. Die ehemals eingesperrten Singvögel können loslegen, vergewissert euch aber, dass sie den Berg sehen können. Schläfer eins, drei und
Weitere Kostenlose Bücher