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Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition)

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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Schlafzimmer, und die Außengebäude waren perfekt. Die Auffahrt allerdings mündete in die nach Norfolk führende Hauptstraße und lag keine fünfhundert Meter von einem Neubaugebiet entfernt, außerdem besaß sie ein gewaltiges schwarzes schmiedeeisernes Tor mit goldbemalten Spitzen.
    Der Preis belief sich auf 1,4 Millionen Dollar, und hätte es ein altes, verwittertes Tor besessen, hätte al-Assad es wahrscheinlich gekauft. Das neue Tor allerdings war so auffällig, genauso gut hätte es mit einer Neonröhre beleuchtet sein können, und es wurde elektrisch betrieben. Da es ziemlich lange dauerte, bis sich der Öffnungsmechanismus in Bewegung setzte, würde es unweigerlich auffallen, wenn jemand kam oder ging. Aime und Faisal hatten fast eine Minute warten müssen, bis sie in die Auffahrt konnten.
    Damit kam auch dieses Anwesen nicht infrage, und sie fuhren weiter zum nächsten Haus, das, wie Aimee ihm sagte, ein Liebhaberobjekt sei – Maklercode für »völlig heruntergekommen«. Die Mountainside Farm lag an den Hängen des Haystack Mountain, der sich nördlich vom Anwesen erhob. Das Hausstand auf zwölf Hektar Land am Südufer des Blackberry River, der auf der Straße von Norfolk überquert wurde, und lag keine vier Kilometer von der Canaan Academy entfernt.
    Das Anwesen erfüllte alle Bedingungen. Es gab noch nicht einmal ein Tor, die Anfahrt führte auf einem einsamen Schotterweg durch ein zu beiden Seiten mindestens 50 Meter breites Waldstück; erst im Wald war die Straße geteert, 300 Meter weiter lag dann das Haus, das, wie erwartet, eine Ruine war.
    Aimee erklärte, das Haus sei jahrelang von einem auf Botanik spezialisierten New Yorker Sachbuchautor genutzt worden, der sich nur an den Wochenenden im Sommer hier aufgehalten hatte. Das Gebäude war niemals neu gestrichen worden und wurde mit sämtlichem Inhalt zum Verkauf angeboten, mit Möbeln und Bildern, Teppichen und Vorhängen, die nach Faisals Einschätzung insgesamt keine 12 Dollar 40 wert waren.
    Aber es gab zwei Sofas, einen 300 Jahre alten Fernseher, einen Esstisch und acht Stühle, die schon bessere Tage gesehen hatten. Die Küche mit ihrem gefliesten Boden war noch der beste Raum im Haus und verfügte über einen relativ modernen Herd und einen Kühlschrank. Die Warmwasserleitung, erklärte Aimee, sei vor Kurzem, »auf jeden Fall nach dem Vietnamkrieg«, erneuert worden.
    Die Außengebäude waren heruntergekommen, aber geräumig. In der großen, hohen Scheune standen noch aufgereiht einige Rindertröge, es mussten früher also Rinder gehalten worden sein. Aber das war schon lange her, denn der Traktor in der Maschinenscheune war vermutlich Baujahr 1930. Der angestrebte Verkaufspreis lag bei 900

000 Dollar plus 25

000 Dollar für das Inventar.
    »Ich werde hier einiges einrichten müssen«, überlegte Faisal. »Wann kann ich es haben?«
    »Noch heute Nachmittag, wenn Sie wollen und sofort zahlen. Mein Bruder ist Anwalt in der Stadt, er vertritt auch den Kunden. Er steht jederzeit zur Verfügung.«
    »Ich biete 875

000, die Summe kann durch einen Bankwechsel der Connecticut State sofort eingelöst werden.«
    »Ich ruf mal Danny an«, sagte Aimee. »Er ist seit Jahren mit Roger befreundet. Er hat die Vollmachtsurkunde und kann das Geschäft sofort abwickeln. Das Anwesen ist seit fast einem Jahr auf dem Markt.«
    Sie verließ die Scheune, und Faisal sah sie draußen telefonieren und lächeln. Dann hörte er das Wort »bar« und »gut, mach ich« und schließlich »wir sehen uns in einer Stunde«.
    Das Geschäft sei abgemacht, erklärte sie Faisal, als sie zu ihm zurückkehrte. Sie müssten sofort nach Torrington zurück. Unterwegs könne er ja bei der Bank anrufen, und sie wolle sich in ihrem Büro melden, damit die nötigen Dokumente vorbereitet werden konnten.
    Der Bankdirektor war ein wenig überrascht, dass am Morgen 1,5 Millionen Dollar eingetroffen waren und drei Stunden später 875

000 davon wieder ausgegeben wurden. Aber er kam allen Anweisungen nach. Der Bankwechsel wurde ausgestellt, und um 16.45 Uhr war Faisal al-Assad Besitzer der Mountainside Farm, deren jährliche Grundsteuer von 2400 Dollar im Voraus zu entrichten war.
    Faisal wusste, dass das Gelände in der Umgebung der Canaan Academy von einer Schläferzelle in Boston ausgekundschaftet worden war, einer Gruppe, die vor Angst fast umkam, seitdem der American-Airlines-Flug 11 an jenem Septembermorgen 2001 in den Nordturm des World Trade Center gerast war. Ihr Bericht

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