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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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erhöht.«
    »Das kann man so sagen. Wir sprechen uns später.«
    Um sieben Uhr fuhren Faisal al-Assad und seine vier Gäste in seinem schwarzen SUV nach Norden. Von Manhattan hatte er den Cross Bronx Expressway genommen und dann den Hutchinson River Parkway, von dort ging es direkt zur Grenze nach Connecticut und weiter nach Danbury und Waterbury. Bis dahin hatten sie gut 150 Kilometer zurückgelegt und befanden sich in der hügeligen Landschaft Neuenglands, die zu den fernen Berkshires führte. Die Route 8, die sie von dort aus nahmen, führte durch die Ausläufer der Berge, es kamen keine Städte mehr, nur mehr Wald und Farmland, 50 Kilometer weites Grün, das vielleicht die Augen müder New Yorker erfreuen mochte. Der Städter Faisal allerdings konnte dem nicht viel abgewinnen, und seinen Beifahrern war es ziemlich egal, ihnen ging anderes durch den Kopf.
    Es ging auf 10.30 Uhr zu, als sie die steile Straße zur alten Sägemühlenstadt Torrington im Herzen des Naugatuck-Tals hinunterfuhren. Die Außenbezirke erstreckten sich bis zu den umliegenden Bergen. Die florierende Kleinstadt war von einer herrlichen Landschaft und nicht allzu hohen Bergen umgeben und beherbergte eine große Zahl von Banken und Immobilienmaklern, wie man sie in den Gemeinden im Einzugsbereich von New York überall fand.
    Faisal parkte den Wagen im Stadtzentrum und wies sein Team an, auf der Main Street frühstücken zu gehen; in einer Stunde würde er zu ihnen stoßen. Er griff sich seinen Aktenkoffer und schritt über die Straße zur Connecticut State Bank, wo er ein neues Konto eröffnete. Er erklärte, er trage sich mit der Absicht, in der Gegend eine Farm mit Anwesen zu kaufen, und legte Sozialversicherungsnummer, New Yorker Adresse, Führerschein, US-Pass und das Briefpapier seines Arbeitgebers vor, der Anglo-Saudi Oil Corporation, zu deren Direktorium er gehörte, weshalb sein Name im Briefkopf verzeichnet war. Als weitere Referenzen zückte er zwei Kreditkarten und gab Namen und Telefonnummer eines saudischen Prinzen der Washingtoner Botschaft an.
    Er ließ sich 300 Dollar in bar auf einen Wechsel der Citibank über 10

000 Dollar auszahlen. Er füllte die Unterschriftenkarte aus und trug in ihr einen weiteren Namen ein, für den er eine zweite Karte mitnahm, um sie später ausgefüllt der Bank zurückzuschicken. Sie war auf Ibrahim Sharif ausgestellt, der, wie er erklärte, ein Kollege aus Saudi-Arabien sei, der für ein Jahr nach New York abgestellt würde.
    Faisal nahm ein vorläufiges Scheckbuch in Empfang und die Daten seines neuen Kontos, sodass er in den folgenden Tagen eine größere Summe darauf überweisen konnte. Daraufhin ging er die Main Street weiter zu den neuen Büros der Bank of New England, wo er die Prozedur wiederholte. Als er wieder auf die Straße hinaustrat, war die Stadt Torrington um einiges reicher geworden.
    Er machte sich auf die Suche nach Ibrahim, Yousaf, Ben und Abu, die sich im Sugarloaf Café niedergelassen und sich über Blaubeer-Pancakes mit Vermont-Ahornsirup hergemacht hatten. Faisal setzte sich zu ihnen und bestellte Obstsalat, Toast und schwarzen Kaffee. Er erklärte ihnen, dass er einen Immobilienmakler aufsuchen müsse, sie sich aber weder dort noch in der Nähe einer Bank blicken lassen sollten. Er wies sie an, zum Wagen zurückzukehren und dort auf ihn zu warten. Niemand widersprach. Faisal zahlte und machte sich wieder allein auf den Weg.
    Soweit er es überblicken konnte, gab es hier mehr Immobilienmakler als Diamanthändler in der West Forty-Seventh Street. Viele von ihnen boten allerdings lediglich Objekte in der Innenstadt und den umliegenden Straßen an. Faisal entschied sich für Cutlers and Sons, das älteste, 1903 gegründete Maklerbüro, das im Schaufenster auch Bilder von Häusern und Farmen auf dem Land ausliegen hatte.
    Faisal trat ein und stellte sich vor. Er erzählte der Maklerin, einer fröhlichen jungen Frau Anfang 20, dass er eine kleine Farm mit höchstens hundert Hektar Land in einem ganz bestimmten Gebiet suche. Eine Karte der Umgegend wurde vor ihm ausgebreitet, und er wurde gebeten, sein gewünschtes Gebiet anzuzeigen. Faisal deutete auf den Abschnitt nahe des 511 Meter hohen Haystack Mountain in der Nähe des Dorfes Norfolk.
    »Sir«, fragte die junge Frau, die, wie sich herausstellte, Miss Aimee Cutler war, die Ur-Enkelin des Gründers, »wollen Sie das Anwesen bewirtschaften, oder suchen Sie es nur wegen der Abgeschiedenheit? Die Landwirtschaft hier ist nämlich

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