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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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persönlich dieses Konto, das dem saudischen Geschäftsmann Faisal al-Assad gehörte.
    Faisal hatte insgesamt zwei Millionen Dollar überwiesen – 1,5 Millionen an eine kleine Filiale der Connecticut State Bank in Torrington, und 500

000 Dollar an die Bank of New England in der gleichen Stadt.
    Es handelte sich nicht um Geschäftsgelder. Das Geld stammte aus Mr. al-Assads Privatkonto, auf das alle paar Monate von der Anglo-Saudi Investment Bank in der Olaya Street, Riad, drei bis vier Millionen Dollar eingezahlt wurden.
    Es war nicht ungewöhnlich, dass Mr. al-Assad große Summen hin und her transferierte, aber hier handelte es sich um höhere Beträge als sonst. Jarvis Goldman fragte sich, was sich in den Bergen des nordwestlichen Connecticut abspielte, was so kostspielig war.
    Dennoch, es ging ihn nichts an, wenn ein saudischer Geschäftsmann und Multimillionär meinte, er müsse sich in den kalten Bergen an der Grenze zu Massachusetts etwas Teures anschaffen. Trotzdem verzeichnete er die Überweisungen und trug sie in seiner Computerdatei ein, die einfach nur mit »Ungewöhnlich« überschrieben war.
    Er gab die Überweisungen an die beiden Banken in Torrington frei, rief dann aber die Connecticut State Bank an und ließ sich die Einzelheiten zum fraglichen Konto bestätigen – es handelte sich in der Tat um ein Konto auf den Namen Faisal al-Assad, die persönlichen Angaben stimmten mit denen in den Gotham-Unterlagen überein. Er ließ sich die Sozialversicherungsnummer geben und bescheinigen, dass Mr. al-Assad der einzige Kontoinhaber war. Der Torrington-Angestellte bekräftigte dies, fügte aber hinzu, das in den nächsten Tagen eine zweite Unterschriftenkarte, die eines Mr. Sharif aus Saudi-Arabien, eintreffen sollte.
    Jarvis Goldman wusste, dass es bei sämtlichen al-Assad-Konten nur einen Verfügungsberechtigten gab. Außerdem hatte er noch nie von jemandem namens Sharif gehört, außer von Omar Sharif aus Lawrence von Arabien . Er fügte dies seinem Eintrag in seiner »Ungewöhnlich«-Datei hinzu. Und erneut fragte er sich, was der elegante und weltläufige Faisal al-Assad in den abgelegenen und unwirtlichen Bergen Connecticuts zu suchen hatte.
    Wahrscheinlich hätte er sich darum keine großen Gedanken gemacht, hätte es sich beim zweiten Verfügungsberechtigten um einen Amerikaner gehandelt. Nach dem Bombenanschlag auf die Penn Station war für New York City aber eine allgemeine Terrorwarnung ausgesprochen worden. Und John Strauss hatte Hunderten von Leuten die Namen und Fotos von vier Arabern gemailt, die er zu lokalisieren versuchte.
    Zu diesen Hunderten gehörte eine ausgewählte Gruppe von 30 New Yorker Bankern, darunter Goldman. Er hatte die vier Namen nicht im Kopf, aber Jarvis Goldman war ein überzeugtes Mitglied der Sayanim. Vier Minuten später klingelte im Ausstellungsraum von Banda Fine Arts das Telefon.
    Kurz vor Mittag brachte Faisal sein Vier-Mann-Team im Royal Inn in Torrington unter. Er bestellte Hühnchen-Sandwiches und Kaffee für ein Uhr auf ihr Zimmer und bat sie, das Hotel den gesamten Nachmittag nicht zu verlassen. Unter keinen Umständen sollten sie sich in der Stadt blicken lassen.
    Er kehrte zum Immobilienbüro zurück und wartete auf Aimee Cutler, die ihn dort mit dem Wagen abholte. Aimee nahm nicht die Hauptstraße nach Norfolk, sondern kleine Land- und Nebenstraßen, legte die Strecke trotzdem relativ zügig zurück, bevor sie vor einer großen Farm am Südrand des Dorfes anhielt.
    »Das ist das Anwesen, das Ihnen in der Broschüre gefallen hat«, sagte sie. »Ein sehr schönes Haus mit gut 30 Hektar Land. Die Eigentümer wollen zwei Millionen aufwärts, das werden sie aber wahrscheinlich nicht bekommen.«
    Al-Assad heuchelte Interesse, aber das Anwesen lag für seinen Geschmack zu nah an mehreren anderen Häusern am Dorfrand. Er wollte etwas Abgeschiedenes, etwas, wo nicht bemerkt werden würde, wer kam und wer ging. Der Preis war ihm im Grunde gleichgültig, es sollte aber nicht übermäßig teuer sein.
    Das nächste Grundstück wäre ideal gewesen, von der Einfahrt abgesehen. Das Haus selbst lag am Ende einer langen Auffahrt und war auf allen Seiten von alten Bäumen umgeben. Es verfügte über vier Schlafzimmer, und die Außengebäude waren perfekt. Die Auffahrt allerdings mündete in die nach Norfolk führende Hauptstraße und lag keine fünfhundert Meter von einem Neubaugebiet entfernt, außerdem besaß sie ein gewaltiges schwarzes schmiedeeisernes Tor mit

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