Lauschangriff - Im Visier der Feinde

beschränkter Zerstörungskraft überlegen.
    Das war der Mann, der nun zur rechten Hand von Mack Bedford wurde. »Bomber-Benny«, wie er genannt wurde, war der Kampf gegen die Hisbollah und die Hamas nicht fremd, aber auf der Nervenkitzel-Skala von eins bis zehn befand sich Benny bei dieser Sache nun auf einer zwölf.
    Er wählte den C-4-Sprengstoff aus, wog die 20 Zentimeter langen Dynamitstangen in der Hand, maß die Länge der Drähte, überprüfte die Batteriekontakte. »Damit sollten wir uns lieber jetzt schon beschäftigen«, sagte er. »Ich mach das ungern morgen unter Druck.«
    Schließlich packten sie die Sprengstoffe und Werkzeuge weg und gingen nach unten. Sie sahen sich kurz die TV-Nachrichten an und aßen um 19.30 Uhr zu Abend, wobei Mack nur ein Omelette bestellte.
    Um 22 Uhr zogen sie ihre Parkas an und gingen mit dem Laptop hinaus zum Parkplatz, wo Benny die Software darauf lud und sie auf die Wellenlänge des kleinen Geräts einstellte, das auf dem Rücksitz von Macks Nissan aufgebaut war. Alle drei sahen den grünen Bildschirmhintergrund und den Radarstrahl, der seine gleichmäßige, endlose Kreisbewegung vollführte.
    »Okay, wir sind mit dem Satelliten verbunden«, sagte Benny. »Mack, fahr doch mal so an die zwei Kilometer in Richtung Farm. Und dann ruf uns auf dem Handy an.«
    Mack stieg ein und fuhr los, überquerte die Brücke und bog nach links, kam an der Zufahrt zur Farm vorbei und fuhr gut 500 Meter weiter. Dann rief er Bennys Handy an. »Pack noch ein paar Kilometer drauf, dann kehr um und komm zurück«, wies Benny ihn an.
    Mack tat, wie ihm gesagt wurde, und kehrte schließlich zum Hotelparkplatz zurück, auf dem Benny und Johnny noch immer auf den Laptop-Monitor starrten.
    »Perfekt«, sagte Benny. »Wir hatten dich die ganze Zeit auf dem Schirm. Egal, wo wir dieses kleine Ding reinpacken, es zeigt uns immer, wo es sich gerade befindet.«
    »Fantastisch«, sagte Mack. »Aber jetzt kann ich etwas Schlaf gebrauchen. Muss morgen fit sein. Und ihr seid auch seit fast 24 Stunden auf den Beinen. Frühstück um zehn?«
    »Wunderbar«, sagte Benny. »Bis dann.«
    Der Donnerstagmorgen zog im nordwestlichen Connecticut mit einem wolkenlosen blauen Himmel und einem strahlend blassen Oktober-Sonnenlicht auf. Die Welt hätte nicht besser sein können, als sich die drei Männer an die Arbeit machten – Mack Bedford, der versuchte, sein Land vor einem weiteren Anschlag zu bewahren; Johnny Strauss, der die Mörder liquidieren wollte, die schon einmal ihr Schwert gegen Israel erhoben hatten; und Benny Shalit, der auf Geheiß des rachsüchtigen Meir Dagan handelte.
    Ihre Ziele mochten unterschiedlich sein, dafür aber waren sie umso ehrenwerter. Sollten diese drei Männer aber nicht perfekt zusammenarbeiten, würde der folgende Tag traurige Berühmtheit erlangen als der Tag, an dem Hunderte von unschuldigen Menschen starben.
    Nicht alles aber war zum Besten bestellt in dieser Welt, denn von Südosten, direkt vom Atlantik, war eine Schlechtwetterfrontangekündigt, sodass die Vorhersage für die Nacht ziemlich lausig ausfiel.
    Alle drei hatten den Wetterbericht gesehen und wussten vom angekündigten Regen. Alle trugen wasserdichte Parkas und gute Stiefel, hatten aber nur Wollmützen, die sich, falls durchnässt, auf dem Kopf schnell wie tote Schafe anfühlen würden.
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, sagte Mack. »Entweder werden wir beim Überqueren des Feldes patschnass, oder wir besorgen uns vernünftige Kopfbedeckungen. Am besten schwarze Südwester.«
    »Dazu müssten wir an die Küste, möglicherweise nach Bridgeport oder New Haven«, sagte Strauss. »Beide Orte liegen gut 150 Kilometer entfernt.«
    »Steht völlig außer Frage«, erwiderte Mack. »Wir können uns zehn bis zwölf Stunden vor Operationsbeginn nicht so weit vom Operationsgebiet entfernen.«
    »Nein«, sagte Benny. »Aber wie wäre es mit diesen eng anliegenden Regenjacken für Radfahrer, die mit Kapuzen ausgestattet sind? Es muss in Torrington doch ein Sportgeschäft geben.«
    »Das ist die Idee«, sagte Mack.
    »Das wahre Genie zeigt sich eben in vielen Facetten«, bestätigte Benny in aller Bescheidenheit.
    Sie beschlossen zusammenzubleiben, da ihr Plan ein so hohes Maß an Zusammenarbeit verlangte, dass der mögliche Ausfall einer Person die gesamte Operation gefährdet hätte. Sie fuhren nach Torrington und machten ein auf Freeclimbing, Mountainbiking und Bergwandern spezialisiertes Sportgeschäft ausfindig. Sie packten