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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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startendes Space-Shuttle.
    Kurz vor zwei Uhr bog er in den Hotelparkplatz ein, schlich sich durch die Hintertür und betrat sein Zimmer, wo er eine Nachricht von Benny vorfand; er bat ihn, umgehend zurückzurufen, egal zu welcher Uhrzeit.
    Mack rief Benny von seinem Handy aus an. »Wusste nicht, dass du so spät noch auf bist«, witzelte Benny. »Ich hab ein paar Neuigkeiten, wahrscheinlich ohne Auswirkung auf deine Operation, aber äußerst interessant.«
    »Schieß los«, sagte Mack.
    »Der Mann aus dem Apartment 21

D ist vor zwei Tagen über Paris nach Riad geflogen. Wir haben ihn beschattet und gesehen, wie er sich in einem der königlichen Paläste mit mehreren Imamen und saudischen Prinzen getroffen hat. Gestern flog er in einer Boeing 747, die im Besitz des Königshauses ist, nach Peshawar weiter, wo ihn ein Regierungswagen in die Stadt brachte. Er hält sich dort im Haus eines hochrangigen Ministers auf, Shakir Khan.«
    »Passt also alles zusammen«, erwiderte Mack. »Sie haben sich doch auch in Madrid getroffen, oder? Kurz vor den Anschlägen auf die Züge.«
    »Genau. Und unsere Jungs meinen, Shakir stehe hinter dem von den Briten abgehörten Telefonat.«
    »Sieht also so aus, als würde das Ding hier am Freitag hochgehen. Du und Johnny müsst heute noch zu mir kommen, ich habe eine lange Liste von Dingen, die ihr mir mitbringen solltet.«
    »Du bist dir sicher?«
    »Hundertprozentig. Hast du einen Stift?«
    Mack bat um Klebeband, Sprengschnüre und elektrische Zünder samt einer Fernsteuerung mit 300 Metern Reichweite. Er verlangte ein in ein Laptop integriertes GPS-System mit Radar, Hämmer, Schrauben, Schraubenzieher, Metallklammern, Batterien, einen Akku-Bohrer, Taschenlampen, Leitungsdrähte, Drahtschneider und schwarze Tarncreme, wie sie von den SEALs eingesetzt wurde, damit die Gesichter nicht im Mondlicht glänzten.
    Schließlich forderte er C4-Plastiksprengstoff an, mit dem die Navy-SEALs und der Mossad am liebsten arbeiten. Er ist sauber, weich und leicht zu transportieren – und wird gewöhnlich in mattweißen Blöcken geliefert, die durch Klebeband leicht zusammenzufügen sind. Außerdem sorgt er für einen ziemlichen Wumms. Terroristen sprengten damit im Jahr 2000 ein Loch in die Backbordseite der USS Cole und zerstörten damit 1996 einen vom US-Militär genutzten Wohnblock in der saudi-arabischen Stadt Khobar.
    »Was zum Teufel willst du in die Luft gehen lassen?«, fragte Benny. »Einen ganzen Berg?«
    »Nein, aber ich kann mir keinen Fehler erlauben. Wir sehen uns später, Kumpel.«
    Mike, der Kopf der seit 2001 inaktiven Bostoner Schläferzelle, hatte 40 Minuten bewusstlos und mit gebrochenem Unterkiefer auf dem kalten Boden gelegen. Als er aufwachte, stand er unter Schock und war dehydriert. Er taumelte ins Haus, wo Ibrahim ihn entgeistert ansah. Die eine Seite des Kiefers war angeschwollen wie ein Fußball, am Kopf, wo er auf den Boden geknallt war, hatte er eine blutende Platzwunde: Er sah aus, als könnte er jederzeit umkippen.
    »Ich hab einen Schlag abbekommen«, stöhnte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Ich muss ins Krankenhaus.«
    Ibrahim war nicht sonderlich darauf erpicht, ein weiteres Mitglied seines Teams aus dem Weg zu räumen. Außerdem schien es nicht unbedingt nötig zu sein, solange Mike noch aufrecht stehen und sich mit eigener Kraft bewegen konnte und nicht hilflos flach auf dem Rücken lag. Trotzdem, es war klar, dass Mike damit nicht mehr zum Team gehörte, ebenso wenig konnte er ihn in ein Krankenhaus in der Nähe bringen, schon gar nicht in das von Torrington.
    Er fragte Mike, ob er in Boston zwei Ersatzmänner beschaffen könne. In dieser Hinsicht zeigte sich der schwer mitgenommene Terrorist optimistisch, worauf Ibrahim einem der Neuankömmlinge befahl, Mike mit dem schlammverschmierten Pick-up nach Boston zu fahren und die beiden Ersatzleute zu ihnen zu bringen.
    »Du willst mich einfach zu Hause absetzen?«, beschwerte sich Mike. »Damit ich allein ins Krankenhaus muss?«
    »Mir bleibt nichts anderes übrig. Gib Ben die Telefonnummern der neuen Rekruten und macht hin damit. Allah wird dein Opfer mit Wohlwollen betrachten.«
    Die mörderischen Schmerzen im Unterkiefer waren alles, woran er noch denken konnte, weshalb er seinem Boss am liebsten gesagt hätte, dass ihn Allahs Wohlwollen kein bisschen interessiere. Alles, was ihn interessierte, war ein Arzt. Sein Unterkiefer war gebrochen, er musste versorgt und wahrscheinlich geschient werden. Und wer oder

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