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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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was auch immer über ihn hergefallen war, musste dazu einen Vorschlaghammer benutzt haben.
    Sie hüllten Mike in eine Decke und halfen ihm auf den Beifahrersitz des Pick-ups. Ibrahim berief ein Treffen über die ärgerlichen »Vorfälle« der letzten Tagen ein. Keiner konnte sich einen Reim darauf machen, da abgesehen von diesem unbekannten Angreifer niemand sie störte. Die Amerikaner schienen von ihren Aktivitäten nicht das Geringste zu ahnen – bis auf diesen Verrückten, der in der Nacht herumtobte und nach Belieben ihre Leute ausknockte.
    Sie fühlten sich nicht wirklich bedroht, daher bestand keine Notwendigkeit, besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, außer dass es vielleicht besser wäre, sich nachts nicht mehr auf dem Hof aufzuhalten. Mike konnte über seinen Angreifer nicht mehr aussagen als die anderen beiden zuvor; er sei von einem hellen Licht geblendet worden, bevor er einen Schlag abbekam, als wäre er von einem Auto angefahren worden.
    Aber auf dem Hof fuhren keine Autos herum. Jemand hatte Mike k.o. geschlagen. Oder ihm mit einem Stock oder Baseballschläger eins drübergebraten. Aber wer? Wer zum Teufel wartete dort draußen in der Nacht auf sie, um ihre Leute zu vermöbeln? Diebe? Einbrecher? Die Sache jagte Ibrahim eine Heidenangst ein.
    Wobei Ibrahim natürlich bewusst war, dass die halbe muslimische Welt auf Neuigkeiten vom anstehenden Angriff auf den Großen Satan wartete. Alles war vorbereitet: der Zeitpunkt, die Route zum Ziel, der Sprengstoff, die Beteiligten, die Kommunikationswege. Das Projekt war weit über dem Punkt hinaus, an dem es noch hätte abgeblasen werden können. Es durfte, es konnte nicht schiefgehen. Es würde Allah zum Ruhm gereichen wie kein anderes Ereignis seit 9/11, und er, Ibrahim, war der Anführer, auserwählt von den Hohen, um in seinem und im Namen des Islam Rache an dem Satan zu nehmen.
    Und schließlich würde er möglicherweise die Brücke überqueren, die drei Posaunen würden ihn ankündigen, wenn er ins Paradies eintrat. Die Freuden der Jungfrauen würden ihn erwarten, und sicherlich würde der Prophet selbst erscheinen, um ihn willkommen zu heißen. Er hatte den Ruhm nie für sich selbst gesucht, doch jetzt stand er auf der Schwelle, um entweder irdischen Ruhm zu erlangen oder zum unsterblichen Märtyrer zu werden.
    Insgeheim zog er den irdischen Ruhm vor, aber als Märtyrer im Namen Allahs zu sterben war ein selten erhabenes Gefühl, und sollte er zu diesem letzten, glorreichsten Opfer aufgerufensein, würde er beherzt voranschreiten, um seinem Gott zu dienen. Vorerst aber wollte er sich von nichts unterkriegen lassen und von seinen tadellosen englischen Sprachkenntnissen Gebrauch machen, die er in den Cafés am Harvard Square perfektioniert hatte.
    Mack Bedfords Anfrage nach Sprengstoffen durchlief eine lange Befehlskette. Benny Shalit gab sie an Johnny Strauss weiter, der sie seinem wichtigsten Kontakt bei der CIA mitteilte, der wiederum Commander Ramshawe alarmierte, der eine offizielle Anfrage an den Marinestabschef im Pentagon, Admiral Mark Bradfield, richtete. Der schickte sofort eine verschlüsselte Nachricht an Rear Admiral Andy Carlow, Commander, SPECWARCOM, Coronado. Dieser schickte es weiter an die SEAL-Basis in Virginia Beach am Atlantik, östlich des riesigen Navy-Stützpunkts in Norfolk auf der Halbinsel Hampton Roads.
    Jede einzelne dieser Meldungen war streng geheim und nur für die Augen des jeweils ranghöchsten Offiziers bestimmt. Selbst der Präsident blieb außen vor und hatte keine Ahnung von den Machenschaften seiner Sicherheitschefs.
    Der Stützpunkt in Norfolk ist die Heimatbasis von 17 mit F/A-10 Hornet und Super Hornet ausgestatteten Jagdbomber-Staffeln der US-Navy, zu denen zu ihrer Zeit die berühmt-berüchtigten VF-101 Grim Reaper gehört hatten. Die Basis ist in ständiger Bereitschaft, falls der Dritte Weltkrieg ausbrechen sollte, und wenn man sah, mit welcher Dringlichkeit Johnny Strauss’ Kisten gepackt wurden, hätte man meinen können, der Ernstfall sei wirklich eingetreten. Als die beiden Kisten mit ihren jeweils 60 Zentimetern Seitenlänge schließlich versiegelt waren, lud man sie hinten auf einen Jeep und fuhr sie umgehend zur Rollbahn der Norfolk Station, wo bereits eine Navy-Maschine wartete.
    Erst nach Verladung der Kisten bekamen die Piloten ihr Ziel mitgeteilt. Die Maschine hob in südwestliche Richtung ab, drehtehart nach Backbord und flog nach Norden, immer sechs bis acht Kilometer von der Küste

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