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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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sich zuzuknallen. Danach blieben die Lichter aus.
    Mack und seine Männer griffen sich die Kisten, marschierten nebeneinander über das kalte, windgepeitschte Feld und verfluchten den Regen – vor allem Mack, der keine Hand frei hatte, um sich den Regen aus den Augen zu wischen.
    Die Wiese war völlig durchweicht, ihre tief einsinkenden Stiefel gaben quietschende Geräusche von sich, als wären sie drei Seelöwen, die durch seichte Gewässer stapften. Er hoffte nur, dass die Arbeiter in der Scheune auch dort blieben.
    Die letzten hundert Meter legten sie in gebückter Haltung und ganz langsam zurück. Schließlich befanden sie sich im Schutz der Scheunenrückwand, setzten dankbar ihre schwere Last ab, orientierten sich und schnauften durch.
    Mack spähte um die Ecke in den Hof. Überrascht stellte er fest, dass die Lichter aus waren. Nur aus der Scheune drang noch ein Lichtschein. Der Busmotor war verstummt, metallische Geräusche aber waren noch zu hören, wahrscheinlich verstauten sie ihre Werkzeuge. Fünf Minuten vor Mitternacht kamen drei Männer aus der Scheune und drehten das Licht aus. Einer von ihnen schloss das große Tor, hängte das Vorhängeschloss in die Kette, ließ es zuschnappen und sperrte mit dem Schlüssel ab, den er daraufhin in seiner Hosentasche verstaute. »Scheiße«,murmelte Benny, der das ebenfalls mitbekam. »Wie kommen wir jetzt rein?«
    Mack antwortete nicht. Sie sahen den Männern nach, die im schimmernden Regen den Hof überquerten und im Haus verschwanden. Die Lichter gingen nicht mehr an.
    Sie warteten fünf Minuten, bevor sich Mack an der Wand entlangtastete, mit seinem Schlüssel das Schloss aufsperrte und das Tor so weit aufhielt, damit die beiden anderen durchschlüpfen konnten. Dann packte er sich die Kette und das Schloss und nahm beides mit nach drinnen. Er hatte drei Gründe dafür: Die Kette eignete sich gut dafür, jemanden zu erdrosseln, mit dem schweren Vorhängeschloss konnte er jemandem den Schädel einschlagen, und außerdem konnte sie keiner von draußen einsperren.
    Sie machten sich sofort an die Arbeit, trugen die Kisten in das Strohgeviert und stellten sie am Heck des Busses ab. Mack löste die Deckel und beleuchtete mit der Taschenlampe den Inhalt, während Benny den C-4-Plastiksprengstoff herausnahm, der bereits zu acht Vierer-Paketen gebündelt war. Dazu kamen die Dynamitstangen.
    Mit dem Klebeband und den Metallklammern in der Hand rollte sich Benny unter den Bus. Mack legte zwei Taschenlampen auf den Boden, um Bennys Arbeitsbereich so gut wie möglich auszuleuchten, und reichte ihm, wenn dazu aufgefordert, den Akkubohrer, die großen Schrauben und den Schraubenzieher.
    Johnny Strauss stieg mit gezückter Maschinenpistole in den Bus und zählte die Kisten mit dem Ammoniumnitrat. Dann kam er heraus, ging nach hinten und teilte Benny mit, dass die gesamte Sprengstoffladung in der hinteren Bushälfte verstaut sei. Er hörte, wie der Mossad-Agent auf dem Steinboden unter dem Bus hin und her rutschte, hörte das Knistern des Klebebands, wenn es von der Rolle gezogen wurde, während der Israeli an der Unterseite seinen eigenen Sprengsatz anbrachte, so, dass die Detonationsrichtung senkrecht nach oben zeigte.
    Johnny bezog daraufhin vor dem schmalen Ausgang aus dem Strohgeviert Position.
    »Wenn jemand auftaucht, pustest du ihn um«, flüsterte Mack. »Dann müssen wir vielleicht die Sache abbrechen, aber wenn du verfehlst, sind wir alle tot. Es sind einfach zu viele.«
    »Mack, alter Kumpel, ich war früher Infanterieoffizier, ich bin Mossad-Attentäter. Wir schießen nicht daneben, okay? Ich hab noch nie danebengeschossen. Sonst wäre ich nicht mehr am Leben.«
    Mack musste lachen. Und Benny meldete sich unter dem Bus. »Okay, ihr könnt mir jetzt die Elektronikteile geben. Das wird jetzt fast eine Stunde dauern. Als Erstes den Kasten und die Klammern, und ich könnte Hilfe gebrauchen, Mack. Schaff dich zu mir runter.«
    Es war stockfinster in der Scheune, auf dessen Wellblechdach der Regen trommelte. Das einzige Licht kam von den unter den Bus gerichteten Taschenlampen, wodurch die Strohballen in ihrer unmittelbaren Nähe in ein geisterhaft fahles Licht getaucht wurden.
    Mack schwang sich nach unten und griff sich die Taschenlampen, damit er sie auf den Abschnitt richten konnte, an dem Benny gerade arbeitete – dieser hatte den Akkubohrer in der Hand, schaltete ihn an und bohrte damit in eine Stahlstrebe unter der Karosserie. Der Bohrer gab ein fürchterlich

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