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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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gewonnen. Er freute sich so sehr darüber, dass er Kaiser Rashid während des gesamten Flugs nach Peshawar mit ihrem Abenteuer unterhielt.
    Kaiser selbst war sehr beeindruckt, wie sorgfältig und effizient Ibrahim die Mission vorbereitet hatte. Er glaubte nicht, dass die undichte Stelle, durch die die Amerikaner vom bevorstehenden Anschlag erfahren hatten, in dem von Ibrahim angeführten Team zu suchen sei.
    Shakir Khans Assistent gehörte ebenfalls zu den El-Kaida-Mitgliedern, die für Höheres bestimmt waren. Sein erstklassiger Abschluss am King’s College in London zeichnete ihn gegenüber den meisten Angehörigen der fanatischen Bruderschaft aus.Kaisers intellektuelle Gaben machten ihn unentbehrlich für Khan. Aber auch in ihm brannte das Feuer der Revolution, und seiner Intuition vertraute man in höchsten Kreisen.
    Im Moment sagte ihm seine Intuition, dass sich irgendjemand in ihre so sicher geglaubten Kommunikationswege eingehackt hatte; zweimal sogar, soweit er wusste. Einmal zwischen Peshawar und Scheich Abdullah in Bradford, England. Und das zweite Mal zwischen Pakistan und New York.
    Seine Gründe dafür waren vollkommen plausibel: Drei ihrer Männer starben im Ilkley Moor, weil jemand wusste, dass sie kamen und warum sie kamen. Ähnlich im Fall New York: Irgendjemand wusste von der Mountainside Farm, sonst wäre es nicht möglich gewesen, den Bus zur Explosion zu bringen. Es wurde nie direkt mit Connecticut kommuniziert, immer nur mit New York.
    Am meisten beunruhigte Kaiser die Möglichkeit, dass sich ein Spion oder Maulwurf in ihre Reihen geschlichen hätte. »Wenn wir vom Militär abgehört werden, ist das eine Sache«, sagte er. »Dann haben wir nur Pech gehabt. Aber wenn ein Spion gegen uns arbeitet, ist das sehr viel gefährlicher.«
    Er hatte für Ibrahim und seine Intelligenz, seinen Wagemut und seine Tapferkeit nichts als Bewunderung übrig und musste sich insgeheim eingestehen, dass die Organisation ihn hatte fallen lassen. So hatte er großes Mitgefühl für den Wunsch der beiden El-Kaida-Männer, zu ihren Familien in den Bergen zurückzukehren. Sie hätten sie seit Jahren nicht mehr gesehen; auch bei der Ausbildung in den Lagern im Swat-Tal war keine Zeit dafür gewesen.
    El Kaida war fest entschlossen, sich von der Canaan-Katastrophe nicht unterkriegen zu lassen und schnell eine weitere Mission auf die Beine zu stellen, die dem Anschlag auf das World Trade Center gleichkommen würde. Ibrahims und Yousafs Erfahrung waren dabei nach Kaisers Ansicht unverzichtbar.
    Würde man ihnen den Heimaturlaub verwehren, wären sie möglicherweise nicht mit ganzem Herzen bei der Sache. Es warfür alle zukünftigen Missionen entscheidend, auf zufriedene Krieger zählen zu können. Daher war es vielleicht unerlässlich, sie für zwei Wochen in ihre Heimatdörfer zu schicken.
    Sie waren beide durch die Hölle gegangen, überlegte Kaiser, aber Allah hatte sie mit seiner Gunst bedacht und trotz aller Gefahren sicher nach Hause geleitet. Es möge daher auch der Wille Allahs sein, dass sie ihre Familien wiedersahen.
    Sofort nach der Landung wurde im großen Haus nahe der Andar Shehr eine Konferenz abgehalten. Neben Ibrahim, Yousaf und Kaiser sowie Shakir Khan waren drei weitere El-Kaida-Männer anwesend, die Ibrahim und Yousaf nach Hause begleiten sollten.
    Zu diesen drei gehörten die beiden Brüder Ahmed und Gholam Azzan, erfahrene pakistanische Kämpfer und Ausbilder der El Kaida. Ahmed, 38 und damit zwei Jahre älter als sein Bruder, hatte Bin Laden immer treu gedient und wollte das auch in Zukunft so halten, gleichgültig, ob der Scheich bei dem US-Angriff auf Tora-Bora ums Leben gekommen war oder nicht.
    Die Azzan-Brüder waren wie Shakir Khan in der Stadt Madyan im Swat-Tal geboren. Der dritte Anwesende war Musa Amin, einstiger Befehlshaber einer sehr erfolgreichen Taliban-Streitmacht im Hindukusch. Seine 200 Mann hatten damals jeden US-Soldaten getötet, der ihnen in die Quere gekommen war.
    Am Ende aber hatten die Amerikaner sie in einen Hinterhalt gelockt und nahezu die gesamte Streitmacht ausgelöscht, worauf Amin zur Flucht gezwungen worden war. Schwer verwundet hatte er die El-Kaida-Ausbildungslager erreicht und war dort wieder in seinen alten Rang eingesetzt worden.
    Es gab keinen besseren Krieger in den Bergen, keinen besseren Fährtenleser oder besseren Schützen als Musa Amin. Er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um seinen Neffen Ibrahim Sharif zu schützen.
    Shakir Khan ließ es sich

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