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Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Lauschangriff - Im Visier der Feinde

Titel: Lauschangriff - Im Visier der Feinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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an, der sich verschlafen meldete, aber nicht lange brauchte, bis er, hellwach, zu Stift und Zettel griff, sich die Einzelheiten notierte und sich dabei wunderte, woher die Polizei in Yorkshire wissen konnte, dass die Auserwählten im Land waren, und wie sie sie in so kurzer Zeit hatten identifizieren können. Er dankte Freddy, der Len Martins Computer ausschaltete und anschließend den Fußboden der Polizeidienststelle wischte.
    Scheich Abdullah rief drei seiner gewissenlosesten Attentäter an. Sie hatten von Glück reden können, nicht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden zu sein, schließlich hatten sie zu den Verdächtigen gehört, die im August 2006 Sprengstoffanschläge auf sieben Passagierjets über den Nordatlantik geplant hatten.
    Der Plan für diesen Anschlag war im Swat-Tal ersonnen worden, ausgeführt werden sollte er von El-Kaida-Mitgliedern in England. Einige unter ihnen waren zu langen Freiheitsstrafen verurteilt worden, manche hatten unmittelbar für Scheich Abdullah Bazir gearbeitet.
    Die britischen Antiterror-Abteilungen hatten in diesem Fall hervorragende Arbeit geleistet, es war ihnen geglückt, die Anschläge zu unterbinden, bei denen bis zu 2800 Transatlantik-Passagiere hätten sterben können; das heißt, gut und gern so viele wie bei den Anschlägen auf die Twin Towers.
    Drei dieser Männer waren also noch auf freiem Fuß und wurden nun von Scheich Abdullah für ihren nächsten Einsatz präpariert. Er wies sie an, sich um 20.30 Uhr bei den Cow and Calf Rocks einzufinden und dort den Mann zu töten, der gegen 21.30 Uhr versuchen würde, die Auserwählten umzubringen.
    »Er ist wahrscheinlich sehr gefährlich«, so der Scheich. »Bringt ihn um und kümmert euch nicht darum, eure Spuren zu verwischen. Bis die Leiche gefunden wird, seid ihr schon auf dem Weg nach Pakistan. Bradford Airport. Eine Chartermaschine von Iran Air steht bereit.«
    »Betrachtet den Auftrag als so gut wie erledigt«, erwiderten die Attentäter. »Wir werden Euch nicht enttäuschen.«
    »Geht mit Allah«, antwortete der Scheich. »Denn Allah wird mit euch sein. Allahu Akbar.«
    Scheich Abdullah klang, als er dies sagte, selbstsicher und überzeugt. Aber das war er nicht. Jemand würde am Abend dort draußen sterben – nur war sich der Scheich nicht sicher, wer. Jemand würde dort draußen warten, vielleicht allein, vielleicht auch nicht, aber mit ziemlicher Sicherheit war er ein professioneller Killer, der entweder von den Amerikanern oder den Briten angeheuert worden war – von jemandem, der wusste, was die Auserwählten auf dem Kerbholz hatten. Er konnte nur hoffen, dass seine getreuen Attentäter, allesamt Pakistani, ihren Feind aufspüren und durch das Schwert richten würden. Drei gegen einen – das schien für seine Männer zu sprechen. Drei gegen zwei klang bereits weniger vielversprechend. Also hoffte er, dass der im Regierungsauftrag handelnde Killer allein kommen würde. Er suchte Zuflucht im Gebet, bat Allah, ihm Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und seine Diener am Abend draußen auf der Heide den rechten Weg zu weisen.
    Das zweite große Rätsel bestand aus der Frage, warum die Auserwählten um 21.30 Uhr bei den Felsen erwartet würden. Er hatte kein Treffen vereinbart, und die Auserwählten hattenkeinen Grund, dort zu erscheinen, ohne ihm wenigstens Bescheid zu geben. Das konnte nur heißen, dass die Polizei oder die Armee sie dorthin brachte, damit sie ermordet werden konnten; der Westen wäre dadurch dieses Problem los, und natürlich würde danach jeder abstreiten, irgendetwas damit zu tun gehabt zu haben. Vor allem die USA, der Große Satan, war sehr erfahren in solchen Praktiken, wie Scheich Abdullah wusste.
    Es stand daher noch eine weitere Aufgabe an: dafür zu sorgen, dass die Auserwählten nicht ins Ilkley Moor gebracht wurden. Doch abgesehen davon, die gesamte Polizeidienststelle in die Luft zu sprengen und mit ihr wahrscheinlich auch die Auserwählten, wusste er nicht, wie er das bewerkstelligen sollte.
    Er hatte keine Idee dazu. Bis auf eine.
    In Lancashire, hinter der Grenze zu Yorkshire, liegt in den nördlichen Vororten von Manchester das vorwiegend von Muslimen bewohnte Viertel Cheetham Hill. Dort, in der Cheetham Hill Road, wohnte Dr. Ahmed Kamil. Er war um die vierzig und eine überaus zwielichtige Gestalt; er stand nie im Mittelpunkt eines Gerichtsprozesses, hatte aber bei vielen juristischen Auseinandersetzungen mit terroristischem Hintergrund die Finger mit im

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