Lautstärke beweist gar nichts - respektlose Wahrheiten
einzige im ganzen Land.
Den Besten zu wählen – Credo genug.
Geehrter Herr, Ihre patriotischen Tugenden haben Ihnen die Verehrung der halben Nation und die Feindschaft der anderen halben Nation eingetragen. Damit erreicht Ihr Charakter als Bürger die gleiche Gipfelhöhe wie Washingtons. Das Urteil ist einhellig und unanfechtbar. In Fällen wie diesen sind die Stimmen beider Seiten notwendig und die Stimmen der einen Seite genauso wertvoll wie die der anderen. Wenn eine öffentliche Person alle Stimmen aufihrer Seite hat, wird sich das Urteil gegen sie wenden. Es ist Sand, und die Geschichte wird es fortspülen. Das Urteil über Sie aber ist ein Fels und wird Bestand haben.
S. L. Clemens
Datiert 18. März 06
[An Ex-Präsident Cleveland zum 69. Geburtstag]
Und unsere Flagge! Auch eines der Dinge, auf die wir stolz sind, unser höchster Stolz! Wir haben sie so glühend verehrt, und wenn wir sie in fernen Ländern sahen – wenn sie unerwartet an fremdem Himmel aufleuchtete und uns Willkommen und Segen zuwehte –, da hielten wir den Atem an, entblößten das Haupt und verstummten einen Augenblick bei dem Gedanken, was sie uns bedeutete und welche hohen Ideale sie verkörperte. Wirklich, wir müssen in dieser Sache etwas tun; das lässt sich mühelos regeln. Wir können eine Sonderflagge schaffen – unsere Bundesstaaten machen das auch: Wir nehmen einfach unsere übliche Flagge, übermalen nur die weißen Streifen schwarz und ersetzen die Sterne durch einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen.
Thanksgiving Day war ein Feiertag, der vor zwei, drei Jahrhunderten von Neuengland ausgegangen war, als die Leute dort erkannten, dass sie – jährlich, nicht öfter – allen Grund hatten, dankbar zu sein, wenn es ihnen gelungen war, inden letzten zwölf Monaten ihre Nachbarn, die Indianer, auszurotten, statt von ihren Nachbarn, den Indianern, ausgerottet zu werden. Thanksgiving Day wurde zur Gewohnheit aus dem einfachen Grund, weil man im Laufe der Zeit merkte, dass das Ausrotten aufgehört hatte, eine gegenseitige Angelegenheit zu sein, und ausschließlich von Seiten des weißen Mannes erfolgte, folglich von Seiten des Herrn, und folglich war es nur recht und billig, dem Herrn dafür zu danken und ihm die üblichen jährlichen Komplimente darzubringen. Der ursprüngliche Grund für einen Thanksgiving Day besteht längst nicht mehr – die Indianer sind vollständig und zufriedenstellend ausgerottet und die Rechnung im Himmel mit gebührendem Dank beglichen.
Natürlich gilt meine Sympathie der russischen Revolution. Das versteht sich von selbst. Ich hoffe, sie wird erfolgreich sein, und nun, da ich mit Ihnen gesprochen habe, schöpfe ich neuen Mut, dass sie es sein wird. Eine Regierung der falschen Versprechungen, der Lügen, des Verrats und des Schlachtmessers, zur Bereicherung einer einzigen Familie von Schmarotzern und deren fauler und grausamer Sippschaft, ist, wie ich meine, in Russland lange genug ertragen worden. Und es bleibt zu hoffen, dass die wachgerüttelte Nation, die sich jetzt mit aller Kraft erhebt, ihr bald ein Ende setzen und an ihrer Stelle die Republik ausrufen wird. Manche von uns, selbst die Weißhaarigen, werden vielleichtnoch den gesegneten Tag erleben, da Zaren und Großherzöge dort genauso dünn gesät sein werden, wie sie es meiner Überzeugung nach im Himmel sind.
Die McKinleys, die Roosevelts und die millionenschweren Jünger Jay Goulds, jenes Mannes, der in seinem kurzen Leben die Handelsmoral dieser Nation zerrüttet und bei seinem Tod stinkend zurückgelassen hat, haben unser Volk aus einer Nation mit ziemlich hohen, ehrbaren Idealen in das genaue Gegenteil verwandelt; unser Volk besitzt keine beachtenswerten Ideale mehr.
Eine kleine Geschichte
Die kleine Geschichte erzählte mir neulich einer der Gäste bei dem Dankgottesdienst, den der Union Leage Club in Anbetung des von Wohlgeruch umwehten Senators Clark gab. Er sagte:
»Ehrwürden Elliot B. X. aus der großen Stadt XX ist ein eifriger, ja besessener Sammler seltener Bücher; das Vermögen seiner Frau versetzt ihn in die Lage, seiner Leidenschaft ungehindert zu frönen. Vor mehreren Jahren reiste er durch eine dünnbesiedelte ländliche Gegend, und um auszuruhen oder zu essen oder sonst etwas, kehrte er in einem Farmhaus ein. Es war eine ärmliche, kleine, bescheideneWirtschaft, aber der Farmer, seine Frau und ihre zwei kleinen Kinder machten einen zufriedenen und glücklichen Eindruck. Mit einem Mal wurde der Geistliche auf ein
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