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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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würde er sich nur noch sicherer fühlen. Er weiß ganz genau, dass wir ihm nichts nachweisen können.» Er schüttelte den Kopf. «Ich weiß nicht, warum, aber ich bin mir ganz sicher, dass Hermans unser Täter ist.»
    «Wir stochern einfach weiter in seinem Leben herum. Das setzt ihn vielleicht unter Druck.» Van Appeldorn gab sich gutgelaunt. «Günther, hast du herausgefunden, warum es damals nicht geklappt hat mit Hermans’ Stellung an der Uni?»
    «Ja, aber das ist für uns nicht von Belang. Es gab einfach keine freien Stellen zu dem Zeitpunkt.» Er drehte seine Pfeife zwischen den Fingern und betrachtete sie nachdenklich. «Ich glaube, ich höre auf zu rauchen», murmelte er.
    Diese Nachricht hätte wohl zu jeder anderen Zeit zumindest Überraschung ausgelöst, aber heute ging keiner darauf ein. Vielleicht war sie nicht einmal gehört worden.

    Die Tage zogen sich wie Kaugummi. Nichts brachte sie weiter.
    Am Dienstag kam van Appeldorn mit neuen Informationen über Hermans: «Der Mann ist mit einer neugierigen Nachbarin gesegnet, Glück für uns. Wie es scheint, hat Frau Hermans Geld mit in die Ehe gebracht. ‹Die hat ganz schön wat anne Füße›, wie die Nachbarin es ausdrückte. Die Ehe gilt als glücklich. Besonders jetzt während der Schwangerschaft habe Hermans seine Frau geradezu auf Händen getragen. Hermans selbst kommt wohl aus besseren Kreisen. Sein Vater war Landarzt, sein Bruder ist Chef einer Kinderklinik in Freiburg, und seine Schwester hat in Köln einen Lehrstuhl für Physik.»
    «Da blieb dem Hermans ja wohl nichts anderes übrig, als auch Karriere zu machen, nicht wahr?», überlegte Breitenegger.
    «Ja», stimmte Toppe zu. «Diese Direktorenstelle ist wohl seine große Chance. Vielleicht die letzte, denn so ganz taufrisch ist Hermans ja nun auch nicht mehr.» Er stierte vor sich hin. «Und dann kommt Landmann daher und hat irgendetwas in der Hand, das ihm seine Chance vermasselt …»
    «Alles wunderbar, Helmut, ganz wunderbar», unterbrach Breitenegger ihn verbiestert, «aber leider reine Spekulation. Und außerdem, wegen so einer Sache bringt man doch keinen um.»
    Toppe fühlte sich getroffen. «Hast du eine bessere Idee?»
    «Nee, hab ich nicht.»
    «Fang doch bitte wieder an zu rauchen, Günther», warf van Appeldorn ein.
    «Den Teufel werd ich tun!» Breitenegger funkelte ihn an. «Ich sag euch eins: Irgendetwas haben wir übersehen. Irgendetwas, das hier drinsteht.»
    Er klopfte mit der flachen Hand auf den Aktenstapel vor ihm. «Ihr könnt ja machen, was ihr wollt, aber ich, für mein Teil, ich fange noch einmal von vorn an. Die arbeite ich alle noch einmal durch.»
    «Ja, tu das», antwortete Toppe nur.

    Am Mittwoch rief das Einbruchsdezernat an. Man wollte sich erkundigen, wann man Ackermann denn endlich zurückbekäme. Sie erstickten in Arbeit, während Toppe doch schließlich nur den einen Fall …
    «Ackermann bleibt hier!», brüllte Toppe ins Telefon, aber er wusste, dass es dafür keine vernünftige Begründung gab. Ackermann war im Moment völlig überflüssig und fiel ihnen mit seiner guten Laune nur auf die Nerven.
    «Damit dat Leben ma’ wieder ’n bissken rosiger aussieht: Ich lad euch alle ein für Sonntagmittag. Meine Frau hat Geburtstag, un’ da machen wer ’n Fass auf.»
    Keiner ging darauf ein, aber Ackermann ließ nicht locker, bis alle versprachen zu kommen. Nur Breitenegger lehnte höflich ab. Er würde wandern am Wochenende. Mehr sagte er nicht. Er wühlte sich noch immer durch die Akten und räumte seine kalte Pfeife von der einen Seite des Schreibtisches auf die andere.
    Toppe wurde immer schweigsamer. Er hatte wieder begonnen, an seinem Bart zu rupfen. Keiner traute sich mehr, ihn anzusprechen. Verbissen brütete er vor sich hin.
    Astrid Steendijk bemühte sich, im Büro so leise und unauffällig wie möglich zu sein.
    Meistens war sie sowieso mit van Appeldorn unterwegs und befragte Leute, die Hermans kannten.
    Van Appeldorn hatte sich inzwischen darauf verlegt, die ganze Geschichte unter eher sportlichem Aspekt zu sehen. «Wirklich, Helmut, du musst dem Hermans einfach zugestehen, dass er die besseren Karten hat. Man kann eben nicht immer gewinnen.»
    Er erntete nur einen bösen Blick.
    Am Donnerstag rief der Chef an. Er wollte noch einmal auf seine guten Beziehungen nach Krefeld hinweisen und ob er denn nicht …
    Toppe knallte den Hörer auf.
    Am Samstag ging Toppe zur Generalprobe von «Tango», wenn er auch eigentlich nicht genau wusste, was

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