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Lavendel gegen Ameisen

Lavendel gegen Ameisen

Titel: Lavendel gegen Ameisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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er sich davon versprach. Er nahm Astrid mit.
    Die Probe war in vollem Gange, als sie in die Aula kamen. Diesmal trugen die Darsteller Kostüme, die Kulissen waren aufgebaut, die Bühne ausgeleuchtet.
    Keiner bemerkte die beiden Polizisten, im Zuschauerraum war es dunkel.
    Sie probten dieselbe Szene, die Toppe beim ersten Mal gesehen hatte: Ala und Artur auf der Bühne. Man spürte die Nervosität der Schüler. Sie stolperten beide einige Male über ihren Text, und Ala verlor schließlich ganz den Faden.
    Sie brach in Tränen aus, setzte sich auf den Bühnenrand und verbarg schluchzend ihr Gesicht in den Händen.
    Hermans ging von seinem Platz am linken Bühnenrand schnell zu ihr herüber, hockte sich neben sie und legte ihr sacht die Hand auf die Schulter.
    «Komm, Katja», sagte er. «Ich habe dir doch gesagt, dass es völlig normal ist, wenn bei der Generalprobe alles schiefgeht.»
    Katja lehnte sich leicht nach hinten und rieb fast unmerklich ihre Schulter langsam an seiner Hand. Durch ihre schwarze Haarmähne schenkte sie ihm einen tiefen Blick.
    Toppe räusperte sich laut. Hermans sah zu ihm hinüber, und zum ersten Mal entdeckte Toppe so etwas wie Erschrecken in seinem Blick.

    «Katja ist sehr schön», bemerkte Astrid nachdenklich, als sie Toppe zum Präsidium zurückfuhr.
    «Das ist sie in der Tat.» Mehr sagte er nicht.
    Im Präsidium wartete der Staatsanwalt.
    «Gut.» Toppes Stimme war fest. «Wir haben alles versucht. Wenn sich bis Montagmorgen nichts Neues ergibt, dann knöpfen wir uns Hermans noch einmal vor, diesmal zu zweit, Norbert und ich.»
    «Und wenn dabei auch nichts herauskommt?», fragte van Appeldorn.
    «Dann», Toppe sah Dr. Stein an, «dann werde ich aufgrund der Indizienlage einen Haftbefehl beantragen.»

    Toppe hatte sich in seinen ungeliebten dunklen Anzug gezwängt.
    Er kam sich außerordentlich deplatziert darin vor auf diesem Ackermann’schen Sommerfest. Aber was sollte er tun? Er wollte direkt von hier aus zu der Theateraufführung.
    Ackermanns Haus lag gleich am Ortseingang von Kranenburg, und Toppe hatte eine langatmige Erklärung über sich ergehen lassen, dass dies eigentlich nicht Kranenburg sei, sondern Scheffenthum. Und es wäre ein Sakrileg, Ackermann als Kranenburger zu bezeichnen. Schließlich habe man hier sogar einen eigenen Schützenverein und überhaupt …
    Toppe lehnte sich an den großen Nussbaum und betrachtete die Szenerie.
    Er waren wirklich alle gekommen, sogar Berns und van Gemmern, auch die Kollegen vom Einbruchsdezernat. Nur Breitenegger war dem Fest ferngeblieben, hatte aber einen Blumenstrauß an die «verehrte Gastgeberin» geschickt.
    Es waren gut vierzig Leute da.
    Ackermann strahlte und war der perfekte Gastgeber. Das Kind auf seinem Arm störte ihn dabei anscheinend nicht. Es war pummelig, in rosa Rüschen gehüllt und lachte jeden an. Auch Ackermanns Frau hatte sich heute für Rosa entschieden und ihre üppigen Formen in einem sommerlich dünnen Overall untergebracht.
    Toppe mochte kaum hinsehen.
    «Ackermann!», rief sie jetzt und kam über den Rasen auf ihn zugewalzt. «Dein Chef hat nichts mehr zu trinken.»
    Toppe setzte sein verbindlichstes Lächeln auf. «Danke, aber ich muss noch fahren.»
    «Wenigstens ein Stücksken Kuchen und ein Kaffee.» Ihr holländischer Akzent war überwältigend.
    «Gern, danke.» Toppe folgte ihr zu dem langen Biertisch auf der Terrasse.
    «Macht ma’ Platz für die Kommissar», rief sie und servierte ihm zwei Stücke Pflaumenkuchen mit einer ordentlichen Portion Schlagsahne.
    Toppe liebte Pflaumenkuchen, aber heute war ihm überhaupt nicht danach. Unglücklich schaute er sich um.
    Astrid Steendijk und van Gemmern saßen ihm gegenüber auf einer Hollywoodschaukel und redeten miteinander. «Was hat so jemanden wie dich eigentlich zu so einem Scheißjob gebracht?», hörte Toppe ihn fragen.
    Van Appeldorn stand neben dem Fass, das Bierglas in der rechten Hand, wie immer, und beobachtete mit ausdruckslosem Gesicht Ackermann in Aktion.
    Berns kam und tippte van Gemmern auf die Schulter. «Komm, wir haben noch im Labor zu tun.»
    Toppe stand auf – noch drei Stunden – und schlenderte zurück zu dem schattigen Platz unter dem Nussbaum. Die ganze Zeit ließ ihn ein Gedanke nicht los.
    «Herr Toppe?» Er schreckte hoch.
    Astrid war leise an ihn herangetreten. «Es ist vielleicht Quatsch, aber ich werde die ganze Zeit einen Gedanken nicht los: Wenn Sie ein Paar Schuhe unbedingt verschwinden lassen müssten, würden

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