Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Lavendel-Glorias Letzter Wille ROTE LATERNE Band 7 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
Vom Netzwerk:
begann sie sich stockend zu erkundigen, »sind Sie dienstlich oder privat hier?«
    »Halb und halb«, bemerkte er. »Aber dies soll jetzt im Augenblick nicht Ihre Sorge sein, Karin. Sie dürfen sicher sein, dass mir meine Schweizer Kollegen zu Hilfe kommen, falls dies sich als notwendig erweisen sollte.«
    »Gut«, sagte sie aufatmend. »Dann will ich mal versuchen, von vorn anzufangen.«
    Sie erzählte ihm alles.
    »Wissen Sie«, sagte sie, nachdem sie mit ihrem Bericht zu Ende war, »es ist, als ob ich gegen eine Mauer anrennen, würde. Ich komme hier einfach nicht weiter. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich es bereut habe, meine Finger in diese Sache gesteckt zu haben. Es ist dieses verdammte Geld, das einen lockt. Aber wenn man ein solches Leben führt wie ich, dann ist Geld ja alles.«
    Er ging mit seinem Gesicht ganz nahe an sie heran, und sie entdeckte eine unheimliche Zärtlichkeit in seinen Augen. Eine Zärtlichkeit, die ihr durch und durch ging.
    »Ist Geld wirklich alles?«,m fragte er nun mit dunkel klingender Stimme.
    Sie zögerte einen Moment mit ihrer Antwort. Dann senkte sie den Kopf.
    »Wahrscheinlich nicht«, flüsterte sie. »Aber wir Dirnen sind Menschen ohne Wert. Wir verkaufen uns. Wir verkaufen unsere Körper.«
    »Und Ihre Seele, Karin? Haben Sie keine Seele? Die gehört doch Ihnen, oder nicht?«
    Da stand sie auf und straffte ihren Körper.
    »Ach, lassen Sie doch diesen Quatsch. Sie meinen das ja doch nicht ehrlich.«
    »Wer sagt Ihnen denn das?«
    »Mein Gefühl sagt es mir«, erklärte sie daraufhin. »Mein Gefühl ist das Letzte, was mir in all diesem mistigen Dreck noch geblieben ist. Vorbei ist wahrscheinlich erst alles, wenn ich einmal unter der Erde bin. Aber Sie sind ja nicht gekommen, um mit mir über die Dinge des Lebens zu diskutieren, oder?«
    »Vermutlich nicht!«, presste er hervor.
    »Wo fangen wir am besten an?« erkundigte sie sich, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte. »Verstehen Sie, ich will raus aus dieser Geschichte. Ich pfeife auf den Letzten Willen von Lavendel-Gloria.«
    »Dann wäre es doch sehr einfach, aus Lausanne zu verschwinden«, meinte er.
    »Ach«, sagte sie. »So einfach sehen Sie das? Nein, Herr Limbrecht, so einfach ist das nicht. Glauben Sie, ich hätte in Frankfurt oder anderswo meine Ruhe? Glauben Sie, sie würden mir nicht hinterherjagen, weil sie meinen, ich wäre längst an das große Geld gekommen? Nein, ich denke, dass diese Sache aufgeklärt werden muss, bis in das letzte Detail.«
    »Warum haben Sie die Schweizer Kollegen nicht informiert, Karin?«
    »Ja, warum nicht?« flüsterte sie hilflos. »Ich weiß es nicht.«
    »Ich will Ihnen sagen, warum«, sagte er und rückte ein Stückchen auf "sie zu. Er legte seine Hände auf ihre Schultern. Dann hob er mit der Rechten ihren Kopf am Kinn ein wenig an. Tief tauchte er seinen Blick in ihre Augen. »Ich will es Ihnen sagen«, wiederholte er. »Sie haben mich angerufen, weil Sie nur zu mir Vertrauen haben.«
    »Ach, das ist doch Quatsch!«, stieß sie hervor. So, wie sie es sagte, klang es absolut unglaubwürdig.
    Er stieß einen tiefen Seufzer hervor.
    »Nun gut«, meinte er. »Es wird das beste sein, wir suchen gemeinsam einmal diese Madame Dupont auf. Auch wenn Sie - wie Sie mir gesagt haben – Angst vor der Polizei hat. Wenn Nägele tatsächlich in so großer Gefahr ist, dann müssen wir etwas tun. Ich kenne die Chinesin. Sie würde auch vor einem Mord nicht zurückschrecken. Wagner ebenso wenig. Wie dieser Lüthers reagiert, kann ich im Augenblick nicht abschätzen. Aber wenn es um Geld geht, dann werden viele Menschen zu Bestien.«
    »Glauben Sie«, fragte sie nun stockend, »dass ich auch zu einer Bestie werden könnte?«
    »Nein«, sagte er spontan. »Nein, Karin, Sie nicht!« Da lachte sie glucksend. »Warum nicht ich?« fragte sie. »Ich hätte doch wohl allen Grund dazu, mich zu bereichern. Was glauben Sie, was dieses Geld für mich bedeuten würde? Es wäre der Strohhalm, der mich aus dem Sumpf retten könnte. Es wäre das, was mir helfen könnte, Boden unter die Füße zu kriegen. Normal und anständig zu werden, so zu leben, wie die meisten Leute leben.«
    »Würden Sie denn so leben können?«, fragte er.
    »Nichts wäre mir lieber als das«, sagte sie so leise, dass er es kaum verstehen konnte.
    »Also, gehen wir zu Madame Dupont!«
    Als sie an den See hinunterkamen, bemerkten sie einen Menschenauflauf. Froschmänner tauchten.
    »Bleiben Sie zurück!«, rief Stefan Limbrecht. »Da

Weitere Kostenlose Bücher