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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gleichen Fehler wird sie nicht noch einmal machen.«
    Neville grunzte verächtlich. »Joan ist nicht besser als all die anderen. Sie war eine Dirne, als ich mit ihr fertig war, und noch nicht einmal eine gute. Ich bin sie in nur wenigen Monaten leid geworden. Ich konnte es kaum glauben, als Dove sie geheiratet hat. Mit seinem Reichtum und seiner Macht hätte er die Wahl unter allen anständigen Erbinnen gehabt.«
    »Er hat sie geliebt.«
    »Sie war seine einzige wirkliche Schwäche. Deshalb muss ich sie auch loswerden, Sie verstehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie in den zwanzig Jahren ihrer Ehe erfahren hat, dass er der Führer des Blue Chamber war. Ich muss annehmen, dass sie eine ganze Menge von der Arbeitsweise der Organisation weiß.«
    »Sie haben gar keine Zeit mehr, sich Sorgen darüber zu machen, was Joan Dove weiß«, meinte Tobias. »Für Sie ist die ganze Sache beendet. Und wenn Sie jetzt nichts dagegen haben, mein Partner und ich müssen jetzt gehen.«
    »Ihr Partner?«
    »Hier oben«, rief Anthony leise. »Auf dem Kutschbock.« Neville stieß einen rauen Schrei aus. Er wirbelte so schnell herum, dass er stolperte und beinahe die Balance verlor. Er wollte den Lauf der Pistole auf sein neues Ziel richten, doch er erstarrte, als er die Waffe in Anthonys Hand entdeckte, die auf ihn gerichtet war.
    Tobias zog die Pistole aus der Tasche seines Mantels.
    »Wie es scheint, haben Sie zwei Möglichkeiten, Neville«, erklärte er ruhig. »Sie können nach Hause gehen und auf einige sehr hoch gestellte Gentlemen warten, die während des Krieges auf höchster Ebene gedient haben und die Sie morgen besuchen werden, oder Sie können noch heute Nacht aus London fliehen und nie wieder zurückkehren.«
    Anthony hielt seine Pistole ganz ruhig. »Eine interessante Wahl, nicht wahr?«
    Neville bebte vor Wut. Sein Blick ging zwischen den beiden Pistolen, die auf ihn gerichtet waren, hin und her.
    »Bastard.« Man konnte ihn kaum noch verstehen. »Sie haben mich von Anfang an in dieser Sache hintergangen. Sie waren darauf aus, mich zu zerstören.«
    »Ich hatte einige Hilfe«, meinte Tobias.
    »Damit werden Sie nicht durchkommen.« Nevilles Stimme bebte. »Ich bin der Führer des Blue Chamber. Ich habe mehr Macht als Sie es sich vorstellen können. Dafür werden Sie sterben.«
    »Ich hätte wesentlich mehr Angst vor dieser Möglichkeit, wenn ich nicht wüsste, dass Sie morgen früh selbst tot sind oder auf dem Weg nach Frankreich.«
    Neville schrie vor Wut laut auf. Er wandte sich um und verschwand in der Nacht. Der Klang seiner Stiefel auf den Pflastersteinen tönte noch nach.
    Anthony sah Tobias an. »Soll ich ihm nachlaufen?«
    »Nein.« Tobias schob die Pistole in seine Tasche. »Er ist jetzt Crackenburnes Problem, nicht mehr das unsere.«
    Anthony sah zu der Stelle, an der Neville im Nebel verschwunden war. »Als du ihm seine Möglichkeiten erklärt hast, hast du eine vergessen. Die meisten Gentlemen in seiner Lage würden sich die Pistole an die Schläfe setzen, um ihre Familien vor dem Skandal einer Verhaftung und einer Verurteilung zu schützen.«
    »Ich bin ganz sicher, dass Crackenburnes Freunde, wenn sie Neville morgen zu Hause antreffen, ihm diesen Vorschlag in unmissverständlichen Worten machen werden.«
    Crackenburne ließ die Zeitung sinken, als Tobias sich in den Sessel ihm gegenüber fallen ließ. »Er war nicht zu Hause, als Bains und Evanstone ihn heute Morgen besuchen wollten. Man sagte, Neville hätte die Stadt verlassen, um seine Besitzungen auf dem Land zu besuchen.«
    Tobias zog die Augenbrauen hoch bei dem grimmigen Ton, den er in Crackenburnes Stimme hörte. Er sah in die alten Augen und entdeckte darin den stahlharten, eiskalten Blick, den nur sehr wenige Menschen je unter seinem gutartigen, ein wenig abwesenden Benehmen entdeckt hatten.
    Tobias streckte seine Beine dem Feuer entgegen. »Beruhigen Sie sich, Sir. Irgendetwas sagt mir, dass Neville schon bald wieder auftauchen wird.«
    »Verdammt. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass mir Ihr
    Plan nicht gefallen hat, ihn gestern Abend zu konfrontieren. Warum war es nötig, den Bastard zu warnen?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, die Beweise gegen ihn sind sehr dürftig. Ein einziger Brief, von dem er noch behaupten könnte, dass er gefälscht ist. Ich wollte von seinen eigenen Lippen eine Bestätigung hören.«
    »Nun, Sie haben Ihr Geständnis, aber wir haben ihn, verdammt, verloren. Als Nächstes werden wir hören, dass er in Paris oder Rom oder

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