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Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen

Titel: Lavinia & Tobais 01 - Liebe wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Nachforschungen über seine Aktivitäten anstellte und der Wahrheit schon ziemlich nahe gekommen war. Er traf Vereinbarungen mit dem anderen noch lebenden Mitglied des Blue Chamber, Carlisle, um Ruckland loszuwerden.« Tobias biss die Zähne zusammen. »Die Geschichte hat Neville zehntausend Pfund gekostet.«
    Lavinia sah ihn mit offenem Mund an. »Zehntausend Pfund? Um einen Mann umzubringen? Aber das ist ja ein Vermögen. Wir wissen doch beide, dass es jede Menge Straßenräuber gibt, in jeder Stadt in Europa einschließlich Rom, die für eine Hand voll Münzen einen Mord begangen hätten.«
    »Die Zehntausend waren nicht die Kosten für den Mord«, erklärte Tobias mit ausdrucksloser Stimme. »Es war eine Prämie, die wegen Nevilles heikler Position verlangt wurde. Carlisle wusste, dass Neville jeden Preis für sein Schweigen zahlen würde.«
    »Ja, natürlich«, murmelte Lavinia. »Ein Krimineller erpresst einen anderen. Darin liegt doch wohl eine Art Ironie, nicht wahr?«
    »Vielleicht«, stimmte Tobias ihr zu. »Auf jeden Fall muss Neville sehr erleichtert gewesen sein, als die ganze Sache abgeschlossen war. Nachdem Ruckland tot war, konnte er seinen Plan weiterverfolgen, die Kontrolle hier in England über das zu übernehmen, was von der Organisation des Blue Chamber noch übrig war.«
    Anthony sah Lavinia an. »Aber was Neville nicht wusste war, dass Ruckland seine Vermutungen bereits an einige hoch gestellte Männer weitergegeben hatte. Als er in Rom ermordet wurde, wussten sie sofort, dass es sehr wahrscheinlich kein zufälliger Mord gewesen war.«
    »Hah.« Lavinia schlug mit beiden Handflächen auf ihren Schreibtisch und sah Tobias grimmig an. »Ich wusste es. Ich wusste, dass noch mehr dahinter steckte, als du mir erzählt hast. Neville war in Wirklichkeit gar nicht dein Klient, nicht wahr?«
    Tobias stieß langsam die Luft aus. »Nun, es kommt darauf an, von welcher Seite man die Situation sieht.«
    Sie deutete mit einem Finger auf ihn. »Versuch nur nicht, dich um die Wahrheit herumzudrücken. Wer hat dich eingestellt, um Rucklands Tod aufzuklären?«
    »Ein Mann mit Namen Crackenburne.«
    Lavinia wandte sich an Emeline. »Ich habe dir doch gesagt, dass Mr March ein Spiel mit uns spielt, nicht wahr?« Emeline lächelte ein wenig spöttisch. »Ja, Tante Lavinia. Du hast so etwas gesagt.«
    Lavinia richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Tobias. »Wie ist deine Verbindung zu Neville entstanden?«
    »Als kurz nach Carlisles Tod Gerüchte über das Tagebuch des Kammerdieners auftauchten, habe ich eine Chance gesehen, das Netz um Neville enger zu spannen. Ich bin in meiner Stellung als Geschäftsmann und Opportunist auf ihn zugegangen und habe ihm von dem gefährlichen Klatsch erzählt. Ich habe ihm meine Dienste angeboten, um das Tagebuch zu finden.«
    »Neville war verzweifelt daran interessiert, das Tagebuch zu finden«, erklärte Anthony. »Er wusste nicht genau, was in dem Tagebuch stand, aber er fürchtete sich davor, dass es ihn entlarven könnte.«
    »Ich nehme an, dass Neville, kurz nachdem er mich angeheuert hatte, das Tagebuch zu finden, selbst einen von Holton Felix' hübschen kleinen Erpresserbriefen bekommen hat«, meinte Tobias. »Er ist Felix zu seiner Wohnung gefolgt, genau wie du und ich es getan haben, Lavinia, aber er war zuerst da, hat ihn umgebracht und dann das Tagebuch an sich genommen.«
    »Das konnte er dir wohl kaum erklären, also hat er zugelassen, dass du deine Nachforschungen weiterführst, und als er dann meinte, dass der richtige Zeitpunkt gekommen war, hat er dich das verbrannte Ding finden lassen«, schloss Lavinia.
    »Jawohl.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Tobias, wenn Lord Neville heute Nacht nach Hause kommt, wird er erfahren, dass ein Eindringling in seinem Haus gewesen ist. Dieser Wachmann, gegen den du gekämpft hast, wird es ihm sagen.«
    »Zweifellos.«
    »Er wird vermuten, dass du es warst. Er könnte zu dem Schluss kommen, dass du zu viel weißt. Du musst diese Sache jetzt beenden. Sofort, Tobias.«
    »Eigenartig, dass du das jetzt erwähnst.« Tobias trank seinen Sherry aus und stellte dann das Glas ab. »Ich habe die Absicht, genau das zu tun.«

Hewlett-Packard
    24. Kapitel
    Eine Gaslaterne hing über der Eingangstür des Bordells. Der schwache Lichtkreis war in der nebligen Dunkelheit kaum zu sehen. Tobias stand im Schatten und sah, wie sich die Tür öffnete.
    Neville kam heraus. Er blieb lange genug stehen, um den Kragen seines Mantels bis zu den Ohren

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