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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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Spülbekken in der Küche und aß eine Orange, als Herb hereingeschlurft
kam. Sie hatte in letzter Zeit einen ungewöhnlichen Appetit auf diese Früchte
entwickelt, was ihr Vater mit Bosheit kommentierte.
    »Saugst du schon wieder deine
Orangen aus, wie?« grunzte er. »Wird dir guttun. Aber's wär noch besser, du
würdest den alten Forrester aussaugen.«
    »Hör endlich damit auf. Ich lasse
mich nicht mehr von dir einschüchtern. Ich muß jetzt zum Unterricht.«
    »Du gehst
nirgendwo hin, ehe du mir nicht gesagt hast, was du gestern abend aus dem
Zuckerbubi rausgequetscht hast.«
    »Daddy, hör auf damit! Das Thema ist für mich
beendet.«
    »Wir reden darüber, während ich mir einen Kaffee Royal mache. Wo, zum
Teufel, steckt deine Mutter? Muß ich mir denn in diesem Laden meinen Kaffee
selbst kochen?«
    »Sie ist schon zur Arbeit gegangen. Koch dir deinen Kaffee
allein.«
    Er kratzte
sich mit seiner schmutzigen Hand den Stoppelbart.
    »Bist frech geworden, seit du mit
Zuckerbubi geredet hast, wie?« Er kicherte. Die Bezeichnung gefiel ihm. Er
hantierte mit zittrigen Händen mit dem
Kaffeetopf, beschmierte das Spülbecken und wischte sich die Hände an seinem
schmuddeligen T-Shirt ab. Er stand neben ihr, und sie konnte seinen
Körpergeruch riechen. Ihr drehte sich der Magen um.
    »Was hat Zuckerbubi denn gesagt?«
    Sie ging zum Abfalleimer und warf
die Orangenschale hinein. Sie konnte die Nähe dieses Mannes nicht ertragen.
    »Er will mich genausowenig heiraten
wie ich ihn. Das habe ich dir bereits gesagt.«
    »Du hast es mir gesagt! Hach! Du
hast mir nichts gesagt, Scheiße! Ich mußte das ganze verdammte Haus auf den
Kopf stellen, um was rauszukriegen. Wenn ich nicht so clever wäre, wüßte ich
noch immer nicht, wer Zuckerbubi ist. Du glaubst doch nicht, daß ich ihn so
davonkommen lasse?«
    »Ich gehe jetzt«, sagte sie resigniert und wandte sich zur
Tür. »Du bleibst mit deinem Arsch hier!«
    Sie blieb mit dem Rücken zu ihm
stehen und wartete seufzend, bis er seine Tirade beendet hatte.
    »Schließlich hat er dich in die
Scheiße geritten. Was gedenkt er denn zu tun?«
    »Daddy, ich
muß gehen.«
    Sie nachäffend wiederholte er: »Daddy,
ich muß gehen«, und schrie dann: »Wenn du zum Unterricht gehen willst,
stehst du mir erst Rede und Antwort! Was will er tun?«
    »Er hat mir Geld angeboten«,
antwortete sie wahrheitsgemäß.
    »Na, das
gefällt mir schon besser. Wieviel?«
    Wieviel, wieviel, wieviel, dachte
sie wütend. »Fünftausend Dollar.«
    »Fünftausend Dollar!« explodierte
er. »So leicht kommt er mir nicht davon! Ich dachte, ich hätte meine Schäfchen
ins trockene gebracht, und er will mich mit mickrigen fünftausend Dollar
abspeisen? Allein ein Ring der alten Lady ist mehr wert.«
    Catherine drehte sich langsam zu ihm
um. »Bar«, sagte sie und freute sich über die unverhohlene Gier, die in seinem
Gesicht aufleuchtete. Er stand überlegend da und kratzte seinen Bauch.
    »Was hast du ihm geantwortet?« Seine
Züge hatten diesen wieselartigen Ausdruck angenommen, den sie so haßte. Die
Rädchen in seinem Kopf drehten sich: Wie konnte er am meisten aus dieser
Geschichte herausschlagen?
    »Ich sagte ihm, daß du
wahrscheinlich seinen Vater aufsuchen würdest.«
    »Na, das ist das erste vernünftige
Wort, das ich von dir höre.«
    »Du gehst ja sowieso hin, warum hätte ich lügen
sollen? Doch ich habe meine Meinung nicht geändert. Du kannst versuchen, ihn
zu erpressen, aber ich mache dabei nicht mit, darüber solltest du dir im klaren
sein.« Sie mußte diese Drohung aussprechen, sonst wäre er mißtrauisch geworden.
    »Verdammt, du hast soviel Hirn wie
ein Spatz!« brüllte er und schlug mit einem schmutzigen Handtuch ins Spülbekken.
»Du läßt dich nicht nur schwängern, du profitierst nicht mal davon! Du
verstehst nichts davon, wie man seine Schäfchen ins trockene bringt!«
    Diese Redewendung machte sie krank;
sie hatte sie zu oft gehört, sie war ein Bestandteil seines Wahns. »Ja, Daddy,
das hast du mir schon tausendmal gesagt«,
entgegnete sie sarkastisch und fügte dann entschlossen hinzu: »Ich will sein
Geld nicht. Ich habe Pläne gemacht. Ich komme ohne dieses Geld zurecht.«
    »Pläne«, spottete er, »was für
Pläne? Glaubst du etwa, ich ziehe deinen Bastard hier ohne Geld auf?«
    »Beruhige
dich. Ich werde dich um nichts bitten.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen und
auch darauf, daß Zukkerbubi blechen wird!« Er hielt ihr die geballte Faust
unter die Nase.
    »Und an wen
zahlt

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