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LaVyrle Spencer

LaVyrle Spencer

Titel: LaVyrle Spencer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Getrennt von Tisch und Bett
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erstarrte und preßte zitternd ihre Hände gegen
den Mund, als sie jemanden am Türschloß herumfummeln hörte. Der Schlüssel
drehte sich im Schloß, die Tür flog krachend gegen die Wand, und Herb Anderson
stand schwankend vor ihr.
    »So, so, so
... da ist ja die liebe Ada in der warmen Stube«, sagte er
lallend.
    »Herb«,
stammelte sie verängstigt, »du bist draußen?«
    »Ganz recht. Was ich nicht dir zu
verdanken habe.«
    »Herb, du
hättest mich wissen lassen sollen, daß du nach Hause
kommst.«
    »Damit du mich
gebührend empfangen kannst, wie?«
    »Mach die Tür zu, Herb. Es kommt kalt
herein.«
    Mit glasigem Blick starrte er sie
an. »Was glaubst du, wie kalt es im Gefängnis war!« Er knallte die Tür so hart
zu, daß sie wieder aufsprang. Ada quetschte sich vorsichtig an ihm vorbei und
schloß die Tür. Er beobachtete sie argwöhnisch.
    »W ... wie
geht es dir, Herb?«
    Finster starrte er sie an. »Was, zum
Teufel, soll diese plötzliche Besorgnis? Im November hat es dich keinen Deut
geschert, wie es mir geht. Von einer Frau wird erwartet, daß sie ihrem Mann
beisteht.«
    »Man sagte
mir, es wäre nicht nötig, daß ich käme. Außerdem war
Steve zu Hause.«
    »Das habe ich gehört. Aber ihr habt
ja dafür gesorgt, daß ich mein eigenes Kind nicht sehen durfte.«
    »Er war nur
kurze Zeit hier.«
    »Ada, er
ist, verdammt noch mal, mein einziges Kind. Ich habe ein
Recht, ihn zu sehen!«
    Sie senkte
den Blick und rang nervös die Hände.
    »Weißt du,
worüber ein Mann im Gefängnis nachdenkt, Ada?«
    »Du warst
nicht im Gefängnis, sondern im Arbeits ...«
    »Es ist wie
Gefängnis, das weißt du!« brüllte er.
    Ada wandte sich ab, doch er riß sie
am Arm herum. »Warum, zum Teufel, hast du mir das angetan? Warum!« Sein Atem stank, und Ada wandte den Kopf ab.
Er packte sie am Kittel und zerrte sie hoch, so daß ihr Gesicht direkt vor
seinem war. »Wer war er? Nach all den Jahren habe ich es verdient, die Wahrheit
zu erfahren.«
    »Bitte, Herb.« Sie versuchte, seine
Fäuste von ihrem Kittel zu lösen, aber er packte nur noch fester zu.
    »Wer! Als ich in dem stinkenden Loch
saß, habe ich mir vorgenommen, die Wahrheit aus dir herauszuprügeln.«
    »Es spielt keine Rolle. Ich bin doch
bei dir geblieben, nicht wahr?«
    »Du bist geblieben, weil ich dich
und deinen Liebhaber sonst umgebracht hätte!« Er versetzte ihr einen Stoß, der
sie auf das Sofa schleuderte. »Genauso wie
ich diese Hure, deine Tochter, umbringen möchte, die du empfangen hast, während
ich in Vietnam gekämpft habe. Wie konntest du mir das antun? Wie? Jeder, der
uns zusammen sieht, denkt doch: Arme kleine Ada! Muß mit diesem Dreckskerl Herb
leben! Du hast sie alle zum Narren gehalten. Aber nicht mich! Nicht mich! Ich
habe nie vergessen, was du mir angetan hast, während ich im Krieg den Kopf für
dich hingehalten habe. Jedesmal, wenn ich ihr blondes Haar und ihr
Bastardgesicht sah, mußte ich daran denken. Und ich habe mir geschworen, eines
Tages mit euch beiden abzurechnen. Schließlich habe ich eine Chance gekriegt, als sich
diese kleine Nutte von einem reichen Hurensohn schwängern ließ, und dachte,
jetzt wird der alte Herb endlich dafür belohnt, daß er sein Maul gehalten hat.
Diese verhurte Schlampe sollte mich für alles entschädigen ... eine Hure, wie
ihre Mutter!« Herbs Augen waren blutunterlaufen vor Zorn. »Du bist es mir
schuldig, Ada! Ihr beide seid es mir schuldig! Aber was hast du getan? Du hast
dafür gesorgt, daß ich wieder mit leeren Händen dastehe!«
    »Ich habe
nie ...«
    »Halt's Maul!« brüllte er und beugte
sich drohend über sie. »Neunzehn Jahre habe ich zugesehen, wie du und dein
Bastard mein eigen Fleisch und Blut gegen mich aufgehetzt habt, bis er aus dem
Haus ging. Und als er zum ersten Mal wieder nach Hause kommt, schlägst du dich
auf ihre Seite und läßt zu, daß sie mich ins Gefängnis stecken. Und deinen
Bastard – mein Faustpfand! – verheiratest du mit diesem Hurensohn! Verdammt,
Ada, ich habe von der Hochzeit durch die Zeitung erfahren! Du hast mich
absichtlich aus dem Weg schaffen lassen, damit ich Steve nicht zu Gesicht bekomme!«
    »Ich hatte
damit nichts zu tun ...«
    Er riß Ada
auf die Füße.
    »Belüg mich nicht, du Schlampe!
Neunzehn Jahre mußte ich deine Lügen ertragen und bin dafür sogar ins Gefängnis
gegangen!«
    Er hohe aus
und schlug Ada ins Gesicht.
    »Die ganze Zeit warst du auf ihrer
Seite, und ihr habt euch gegen mich verbündet!«
    Der nächste Schlag traf Adas

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