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Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Leander und die Stille der Koje (German Edition)

Titel: Leander und die Stille der Koje (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Breuer
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intensiv um seine Position in der Jägerschaft kümmern. Er hatte da noch Ambitionen.«
    »Davon haben wir gehört«, lenkte Bennings ein. »Dann sind Ihre Geschäfte ja nun nicht gefährdet, nachdem Ihr Mann sie nicht mehr leiten kann.«
    »Nein, Frau Olsen ist sehr selbstständig. Mit ihr haben wir großes Glück. Die Läden laufen sehr gut und werden von Jahr zu Jahr gewinnbringender. Nach dem Abitur soll mein Sohn Betriebswirtschaft studieren und dann bei uns einsteigen. Er wird sich, wie man so schön sagt, in ein gemachtes Nest setzen.«
    »Gut, Frau Rickmers. Das war es zunächst einmal. Wir werden uns morgen wieder melden«, sagte Bennings und erhob sich. »Und mit Herrn Wiese werden wir selbstverständlich auch reden.«
    Als sie hinausgingen, grinste Dernau Brar Arfsten an, als wollte er sagen: ›So, nun tröste du mal schön die Witwe.‹
    Der drehte sich zum Fenster und blickte starr hinaus in die Marsch, ohne den Abschiedsgruß der Polizisten zu erwidern. Auch Hilke Rickmers hatte es sehr eilig, die Haustür hinter ihnen zu schließen.
    »Warte mal«, sagte Dernau und huschte um die Hausecke herum, um kurz darauf siegreich grinsend zurückzukommen. »Sag ich ja, sie liegen sich in den Armen.«
    »Das muss nichts heißen. Er ist ein Freund ihres Mannes.«
    »Klar, und Kinder bringt der Klapperstorch. Ist dir eigentlich aufgefallen, dass in Rickmers’ beruflichem Umfeld schon wieder eine Frau ins Spiel gekommen ist?«
    »Diese Frau Olsen, ja. Sollte mich nicht wundern, wenn beide Ehepartner ihre Abwechslung gesucht haben. Aber wohin führt uns das? Arfsten hat wahrscheinlich ein Alibi.«
    »Die Olsen vielleicht nicht«, hoffte Dernau.
    Die Kommissare setzten sich in ihr Auto und fuhren zurück zur Wache.

    Dort erwartete sie bereits Oberkommissar Hinrichs in schwerer Gemütserregung, die er trotz heftigen Bemühens nicht verbergen konnte. Dernau hatte sichtlich Spaß an der tiefroten Gesichtsfarbe des Inselpolizisten und daran, dass seine Stimme ziemlich gepresst klang, so als müsse er sich beherrschen, um nicht loszubrüllen.
    »Was machen Sie denn schon wieder hier?«, fragte Bennings. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, Sie sollen sich ausruhen?«
    »Ausruhen, ausruhen! Wie soll ich das denn machen, bei dem Theater hier auf der Insel?! Schließlich bin ich hier verantwortlich. Das Telefon steht nicht still«, erklärte er mühsam und wenig überzeugend. »Zuerst hat der Bürgermeister angerufen und wollte wissen, wer Nahmen Rickmers umgebracht hat. Er war stinksauer, als ich es ihm nicht sagen konnte. Sie sollen sofort zurückrufen, wenn Sie wieder da sind.« Er schob Bennings den Schwenkarm mit dem Telefon über den Schreibtisch und starrte ihn abwartend an.
    »Später«, erklärte Bennings leichthin und schwenkte das Telefon wieder zurück.
    »Aber, der Bürgermeister …«
    »Tangiert mich im Moment extrem peripher«, stellte Bennings klar.
    Als Dernau Hinrichs’ ratloses Gesicht bemerkte, übersetzte er beiläufig: »Geht ihm am Arsch vorbei.«
    »Interessiert mich im Moment nur sehr am Rande«, korrigierte Bennings. »Sie waren dabei, uns Bericht zu erstatten. Also, fahren Sie fort.«
    Hinrichs brauchte einen Moment, um die Unverschämtheit dem Bürgermeister gegenüber zu verarbeiten. »Gut«, begann er dann mühsam wieder und räusperte sich, »eben hat Hilke Rickmers angerufen. Sie war etwas, wie soll ich sagen …«
    »Sauer?«, half Dernau grinsend aus.
    »Genau«, brauste Hinrichs wieder auf, »weil Sie ihr ein Verhältnis mit Brar Arfsten unterstellt haben.«
    »Das haben wir zwar so ausdrücklich nicht, aber ich finde es nett, dass sie es uns auf die Weise bestätigt«, kommentierte Bennings. »Noch etwas?«
    »Ja, Arfsten hat kurz danach angerufen und mich gefragt, wann ich endlich etwas gegen diesen Wiese unternehme, wenn der jetzt schon unbescholtene Leute umbringt, nur weil sie nicht seiner Meinung sind.«
    »Aha, und hat Ihnen Herr Arfsten auch die nötigen Beweise geliefert?«
    »Äh, nein, nicht direkt.«
    »Was hat er denn indirekt an Beweisen zur Hand?«
    »Äh, nun ja, Drohungen, und … Tja, das weiß doch jeder, dass Wiese den Rickmers gehasst hat.«
    »Soso, weiß das jeder? Das ist aber kein Beweis. Beim nächsten Mal weisen Sie Herrn Arfsten bitte darauf hin, dass üble Nachrede strafbar ist. Noch etwas?« Bennings drehte sich zu seinem Büro um, als erwarte er nicht wirklich weitere Neuigkeiten.
    »Sagen Sie mal, Herr Kollege, was ist eigentlich los hier auf der Insel?«,

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