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Lebe die Liebe

Lebe die Liebe

Titel: Lebe die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Gefühlswelt ist in Unordnung geraten, aber du bist zu dickköpfig, dir das selbst einzugestehen.«
    »Wie ich bin«, zischte sie ihm drohend zu, »geht dich überhaupt nichts an.«
    »Die MacGregors halten sehr viel von Familienbanden. Und als meine Schwester deinen Bruder geheiratet hat, bist du automatisch ein Mitglied unserer Familie geworden. Insofern geht es mich sehr wohl etwas an.«
    »Ich pfeif auf deinen brüderlichen Rat.«
    Caine lächelte und ließ ihr Handgelenk los. »Meine Gefühle für dich haben nichts mit denen eines Bruders zu tun, Diana. Ich glaube, das weißt du sehr genau.«
    Diana stand abrupt auf. »Mir wäre lieber, du würdest überhaupt nichts für mich empfinden.«
    »Zu spät.« Caine lehnte sich zurück und zog in aller Ruhe an seiner Zigarette. »Ich habe viel schottisches Blut in den Adern, Diana, und von daher glaube ich an die Fügungen des Schicksals.«
    Diana nahm ihren Mantel und hängte ihn sich über die Schultern. »In der Sprache der Utah-Indianer heißt Komantsche Feind.« Ihre dunklen Augen blitzten, und ihr herrischer, kühler Gesichtsausdruck schien den ganzen Stolz ihrer Vorfahren widerzuspiegeln. »Es war nie leicht, uns zu unterwerfen.«
    Lächelnd drückte Caine seine Zigarette aus. Der Kampf mit dieser Frau versprach interessant zu werden.

3. K APITEL
    Während der nächsten Tage stellte Diana fest, dass das Hotel sehr gut geleitet wurde und es höchsten Ansprüchen entsprach. Justin hatte viel erreicht in diesen zwanzig Jahren, das musste sie anerkennen, und in dieser Anerkennung war sogar eine Spur Bewunderung. Nur das angeschlossene Casino übte keinerlei Anziehungskraft auf Diana aus. Sie war keine Spielernatur.
    Justin verhielt sich ihr gegenüber sehr höflich, wann immer sie sich über den Weg liefen, aber im Grunde ließ er genauso viel Vorsicht walten wie Diana auch.
    Trotz dieser Distanziertheit zwischen ihnen lernte sie ihren Bruder mit jedem Tag besser kennen. Der clevere Geschäftsmann in ihm ließ es beinahe unmöglich erscheinen, dass er im Grunde seines Herzens ein Spieler war – aber einer, der seine Leidenschaft für das Spiel voll unter Kontrolle hatte und nie ein Risiko einging. Diana fand schnell heraus, dass Justin sich zu einem Mann entwickelt hatte, der ihre ganze Zuneigung als Bruder verdient hätte, wären da nicht die letzten zwanzig Jahre gewesen, in denen er sich überhaupt nicht um sie gekümmert hatte.
    Caine sah sie selten in diesen Tagen, und das war Diana nur recht. In viel zu kurzer Zeit hatte er sie so gut durchschaut wie noch keiner vor ihm. Er hatte sie weinen sehen und sie getröstet. Aber noch häufiger dachte sie an den Morgen am Strand. Viel häufiger, als ihr lieb war.
    Mit Schaudern dachte sie zurück an die Leidenschaft, die er in ihr geweckt hatte. Ein Blick von ihm genügte schon, oder auch die Art, wie er ihren Namen aussprach, selbst wenn noch unzählige andere Menschen dabei waren. Nur zu gut konnte Diana sich vorstellen, was erst passieren würde, wenn sie beide allein wären.
    Immer, wenn sie daran dachte, stieg Zorn in ihr hoch. Hatte sie doch während der langen Jahre bei ihrer Tante so gut gelernt, ihre Stimmungen und Gefühle im Zaum zu halten, sodass man sie ihr nicht ansehen konnte. Warum nur gelang ihr das nicht, wenn dieser Mann in ihrer Nähe war?
    Wenn sie wieder in Boston war, würde es sich gar nicht vermeiden lassen, dass sie sich ab und zu über den Weg liefen. Nachdenklich stand Diana vor dem Spiegel und strich mit beiden Händen durch ihre dichten Haare. Aber dort würde sie ihm anders begegnen können – als Kollegin. In Boston war Justin weit weg und somit die Möglichkeit gering, dass Caine sie noch einmal so schutzlos und verletzlich erleben würde.
    Es war schon schlimm genug, dass sie hier so die Kontrolle über sich verloren hatte. Das sollte ihr nicht noch einmal passieren. Wenn sie ihr Leben so weiterleben wollte, wie sie es sich vorgenommen hatte, dann brauchte sie einen klaren Kopf und keine Gefühlsausbrüche.
    Caine hatte eine Leidenschaft in ihr geweckt, die Diana gar nicht empfinden wollte. Er hatte Wünsche in ihr entstehen lassen, die gefährlich waren und ihr geordnetes Leben durcheinanderbrachten. Das durfte sie nicht zulassen.
    Trotzdem bin ich froh, dass ich diese Reise gemacht habe, dachte Diana und begutachtete sich noch einmal im Spiegel. Ihre Neugier war gestillt, sie wusste jetzt, was aus Justin geworden war.
    Und Serena? Noch nie war ihr jemand auf Anhieb so sympathisch

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