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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Erfolg haben würde. Als meine Königin dann von Vivian hörte, einem echten Leeren Wesen, wusste sie, dass sie auch eines schaffen musste, wenn sie nicht riskieren wollte, dass die Dunkle Königin ein Tor öffnete und den Rest von uns für immer hier einschließen würde. Und so erwählte sie, ohne dass die anderen etwas davon wussten, eine Fee aus ihrem Hof« – er warf einen verächtlichen Blick zu Lin hinüber, der immer noch gebannt das Treiben auf der Rennstrecke verfolgte – »und erteilte ihr den Auftrag, ein Leeres Wesen zu erschaffen.«
    »Erschaffen?«, flüsterte ich. Ich wollte es nicht hören.
    »Es ist nicht leicht für uns Feen, längere Zeit hier im Reich der Sterblichen zu verbringen. Irgendwann zermürbt es uns, macht die Fäden spröde, die uns mit der Ewigkeit verbinden. Und wir werden zu schwachen Schatten dessen, was wir eigentlich sein sollten.« Jetzt ergab auch Lins verschwommenes Cover einen Sinn – selbst sein Feengesicht darunter wirkte verhärmt. »Aber um zu tun, was getan werden musste, war er gezwungen, hierzubleiben. Eine willige Sterbliche zu finden, war dagegen natürlich keine große Herausforderung.«
    »Meine Mom?« Ich hatte eine Mutter. Eine menschliche Mutter.
    »Niemand war bisher auf die Idee gekommen, es auf diese Art zu versuchen, wo menschliche Beziehungen doch solch lächerliche, unschöne Angelegenheiten sind. Aber Melinthros war hinreichend desensibilisiert worden und es ist ihm tatsächlich gelungen, dich zu produzieren.«
    »Also bin ich – ich bin eine halbe Fee?« Mir drehte sich der Magen um. Gleich würde ich mich übergeben. Schon allein wie Reth es gesagt hatte – mich zu produzieren.
    »Natürlich nicht. So funktioniert das nicht. Mit einem solch konkreten Ursprung kann man nicht Teil der Ewigkeit werden.«
    »Und was heißt das jetzt?«
    »Mit einer sterblichen Mutter und einem Feenvater wird man nicht zur Halbfee. Du bist eben nur nicht ganz sterblich. Eigentlich sogar weniger als sterblich. Die Wesenszüge von Feen lassen sich nicht übertragen.«
    In mir kam das kalte, leere Gefühl hoch, vor dem ich nun so lange weggelaufen war, und drohte mich mit all meinen Unzulänglichkeiten zu überwältigen. Ich war nichts Besonderes. Ich war nicht paranormal. Ich war noch nicht mal normal. Ich war weder noch. Gar nichts.
    »Das war natürlich genau so gedacht. Die menschliche Seele, so zerbrechlich sie auch ist, ist unglaublich komplex und verändert sich stetig. Unmöglich, davon etwas wegzunehmen oder hinzuzufügen. Ein echter Mensch würde niemals als Bindeglied funktionieren oder fähig sein, fremde Energie in sich aufzusaugen. Du bist in all jenen Gefilden einzigartig, in denen du Energie bewegen kannst. Warum du allerdings Tore öffnen kannst, ist mir seit jeher ein Rätsel, obwohl meine Königin der Meinung ist, es könnte mit irgendeiner absurden menschlichen Sehnsucht nach einem Zuhause zu tun haben, kombiniert mit der zusätzlichen Energie und dem Drang der Seelen, diese Welt zu verlassen.«
    Er hielt inne, als erwartete er, dass ich mich dazu äußerte. Aber was sollte ich schon sagen? Was sollte ich überhaupt jemals wieder zu irgendwem sagen?
    »Dann war da natürlich die unglückselige Tatsache, dass Lin dich verloren hat, und dafür möchte ich mich in unser aller Namen aufrichtig entschuldigen. Tatsächlich wusste ja niemand, dass du existierst, mit Ausnahme der Königin, und die ahnte nichts davon, dass Lin dich verloren haben könnte, da sie das Reich der Sterblichen niemals besucht. Nun stell dir ihre Überraschung vor, als ich ihr deine einzigartigen Fähigkeiten beschrieb und ihr klar wurde, dass du das Leere Wesen bist und Lin demnach keinesfalls dabei war, dich für uns vorzubereiten. Leider war ich nicht der Einzige, der dich erkannt hatte, was dazu führte, dass der Hof der Unseelie alles verkomplizierte, indem sie Vivian auf dich ansetzten.
    Meine Königin nannte mir Melinthros’ Namen und erteilte mir den Auftrag festzustellen, was genau geschehen war und wie wir dich zu dem machen konnten, was wir brauchten. Zuvor hatte ich es stets vermieden, mich in die Hofpolitik verwickeln zu lassen. Und das vollkommen zu Recht, wie ich hinzufügen möchte. Denn es war unglaublich ermüdend. Es war meine Idee, dir mehr Seele einzuflößen, aber das hat sich ja leider als ziemlich desaströs erwiesen.« Er fuhr mit den Fingern über meine Narbe.
    Ich schüttelte den Kopf, die vielen Informationen verstopften meine Gedanken. »Ich gehöre

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