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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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Auftritts entwischt. Miss Lynn fixierte mich mit ihren kleinen schwarzen Äuglein und mein Magen krampfte sich zusammen, in der Gewissheit, dass mir solch ein Glück nicht beschert sein würde.
    Herzlichen Dank auch, Raquel.

Zu Hause ist es doch am schönsten
    »Was hast du dir dabei gedacht, mir diesen tollwütigen Affen in die Schule zu schicken?«, rief ich in meinen Kommunikator.
    »Bitte was?«, fragte Raquel.
    »Jack. In meiner Schule. Genauer gesagt, in der Mädchenumkleide. Na, klingelt’s? Wenn Carlee meinem Oger von Sportlehrerin nicht hoch und heilig geschworen hätte, dass Jack weder mein Freund noch mein Bruder ist, dann wäre ich mit Sicherheit vom Unterricht suspendiert worden!«
    »Deine Sportlehrerin ist ein Oger?«
    »Lenk nicht ab! Wenn ich suspendiert werde, gehen meine Noten in den Keller. Und wenn meine Noten erst im Keller sind, werde ich vielleicht nicht an der Georgetown angenommen. Und ich muss an der Georgetown angenommen werden.«
    »Es freut mich zu hören, dass du deine Ausbildung endlich etwas ernster nimmst. Und das mit Jack tut mir leid; ich hatte ihn gebeten, dich so diskret wie möglich zu kontaktieren.«
    »Der Junge würde nicht mal wissen, was diskret bedeutet, wenn es einen Stepptanz auf seiner blöden blonden Birne aufführen würde.«
    »Ja, aber wenn dieses Diskret stepptanzen würde, dann wäre es auch nicht sonderlich diskret, nicht wahr?«
    »Jetzt hör aber auf«, erwiderte ich und unterdrückte ein Lächeln. Ich war schließlich sauer, also war Lächeln tabu. »Seit wann bist du denn so ’ne Komikerin?«
    »Ich werde mit Jack reden und ihn anweisen, dich nicht mehr in der Schule zu kontaktieren.«
    »Was ist das überhaupt für einer? Der ist echt der seltsamste Kerl, den ich kenne, und das will was heißen.«
    »Jack hat eine sehr … unkonventionelle Erziehung genossen. Ihr beide habt mehr gemeinsam, als du vielleicht ahnst. Sein Leben ist ebenfalls von den Feen auf den Kopf gestellt worden. Aber er ist ein besonderer Junge und ein großer Gewinn für uns. Wir haben Glück, dass er uns gefunden hat.«
    Ich zog die Stirn kraus. Logisch, dass Jack mit seinen Fähigkeiten irgendeine Verbindung zu den Feen haben musste. »Na schön. Aber in der Schule will ich ihn nicht mehr sehen. Und sag ihm, dass er nicht unangemeldet in meinem Zimmer auftauchen soll.«
    »Du bist dir also sicher, dass du uns helfen willst?«
    Zögernd biss ich mir auf die Unterlippe. Es war, als würde ich auf einem Zaun balancieren. Wenn ich zur einen Seite kippte – also Nein sagte –, dann wusste ich ziemlich genau, was ich nach meinem Sturz dort finden würde.
    Denselben alten Trott.
    Wenn ich Ja sagte und zur anderen Seite kippte, dann … hatte ich keine Ahnung, was passieren würde. Aber der Zaun wäre ja immer noch da und zur Not könnte ich wieder rüberklettern. Oder?
    »Unter zwei Bedingungen«, erwiderte ich und spürte ihre Erleichterung und Freude förmlich durch die Leitung schwappen. »Erstens: Ich bin keine Stufe sieben oder sonst was in irgendeinem System, klar? Ich gehöre nicht zur IBKP. Wenn mir ein Auftrag nicht gefällt, nehme ich ihn nicht an. Das entscheidet niemand außer mir.«
    »Gekauft. Und zweitens?«
    »Ich will meine Kreditkarte zurück.« Keine Frage, für das Unbekannte, in das ich mich Hals über Kopf stürzen würde, brauchte ich dringend ein paar neue Outfits.
    »In Ordnung. Solange du sie nur in Notfällen benutzt.«
    »Wirklich, Raquel, seit wann bist du so eine Komikerin?«
    Sie schwieg einen Moment. »Evie, es – es freut mich wirklich sehr, dass du uns wieder helfen willst.«
    »Ja, ich hab dich auch vermisst.« Ich wollte es lässig über die Lippen bringen, wurde aber von einem unangenehmen Kratzen in der Kehle und einem Brennen in meinen Augen überrascht. Meine Güte, ich würde doch wohl jetzt nicht anfangen zu flennen, während ich mit Raquel telefonierte. Immerhin war ich fast siebzehn, eine starke, unabhängige Frau, die allein lebte und das alles nur machte, weil sie es so wollte – und nicht, weil sie irgendwen vermisste. Das wäre ja wohl echt zu albern.
    Nach einem ziemlich verdächtigen Räuspern nahm Raquels Stimme wieder ihren forschen, geschäftsmäßigen Ton an. »Hervorragend. Ich schicke dir Jack heute Abend gegen acht.«
    »Wow, Moment, heute Abend? So schnell?«
    »Es war kein Witz, als ich gesagt habe, wir bräuchten dringend Hilfe. In letzter Zeit scheint alles schiefzugehen, was schiefgehen kann. Dazu kommen einige seltsame

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