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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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der Welt, um ihren Footballspielerkörper von oben bis unten zu mustern.
    »Wer ist das, Green?«, knurrte sie.
    Ich war tot. Ich war so was von tot. Ich würde von der Schule fliegen und niemals nach Georgetown kommen und dann würde ich für den Rest meines Lebens im Diner schuften und Lend würde die Labordryade heiraten und mit ihr Halb-Baum-und-ein-Viertel-Wasserwesen-Kinder zeugen, von denen zwar niemand genau wissen würde, was sie waren, die aber wunderhübsch aussahen. Und ich würde ihnen Pommes servieren, wenn sie ihren Opa David besuchten.
    Jack sah mich an, einen Ausdruck übertriebener Verwirrung im Gesicht. »Die? Die kenne ich nicht.«
    »Ach, wirklich?« Miss Lynn bemühte sich, nicht allzu zufrieden zu klingen, aber die Schadenfreude in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Das hier war noch viel besser, als mir einfach bloß einen Eintrag wegen Zuspätkommens zu verpassen.
    »Nein. Ich bin Ihretwegen hier. Zuerst wollte ich den Gerüchten nicht glauben, aber nachdem ich es auf so vielen Kontinenten gehört hatte, musste ich einfach kommen und es mit eigenen Augen sehen.«
    »Was?«
    Seine Augen weiteten sich bewundernd und seine Stimme nahm einen ehrfürchtigen Tonfall an. »Ob es tatsächlich stimmt, dass die schöne Helena von Troja, ach, was sage ich, Aphrodite selbst, tatsächlich in Form einer Sportlehrerin wiedergeboren wurde.«
    Vollkommene Stille senkte sich über den Raum, mit Ausnahme des leisen Plonk, als die Kinnlade des rabiaten Rotschopfs auf dem Boden auftraf. Aber das bildete ich mir vielleicht auch nur ein. Und dann tat die Klasse das Schlimmste, was man sich vorstellen konnte: Sie fing an zu kichern. Miss Lynn würde mir den Kopf abreißen.
    Jack fiel auf seiner Bank auf die Knie und seine Augen verdrehten sich wie in Ekstase, während er beide Hände auf sein Herz presste. »Oh, gütiger Himmel, ich danke dir, solche Schönheit mit eigenen Augen erblicken zu dürfen! Das übersteigt selbst meine kühnsten Hoffnungen. Doch wie soll ich nun weiterleben, im Wissen, dass Sie nicht die Meine sind? Ich flehe Sie an.« Er krabbelte vor bis an die Kante der Bank. »Heiraten Sie mich. Oder nein, eine Hochzeit raubt uns zu viel von unserer kostbaren Zeit. Lieben wir uns gleich hier und jetzt, wild und leidenschaftlich. Ich will Ihre Kinder gebären.«
    Ein urzeitliches Grollen signalisierte, dass Miss Lynn sich langsam von ihrem Schock erholte. Sie stürzte sich auf Jack, der sich geschickt von der Bank abrollte und aus ihrer Reichweite hüpfte.
    »Sapperlottchen, so viel Begeisterung über meinen unsittlichen Antrag hätte ich nun auch wieder nicht erwartet. Wenn ich mich nicht wenigstens ein bisschen ziere, woher soll ich dann wissen, ob Sie nicht nur auf das Eine aus sind?«
    Wieder ein Grollen, das diesmal klang wie ein »Du da! « Oder vielleicht war es auch ein »Buaah!«. Danach fühlte zumindest ich mich angesichts dieser ganzen Situation. Alle hatten aufgehört zu lachen und sahen mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen zu, unsicher, ob sie bleiben oder sich vor dem unvermeidlichen Ausgang des Ganzen in Sicherheit bringen sollten, der höchstwahrscheinlich eine Verstümmelung Jacks beinhalten würde.
    Ich wusste nicht, wem ich die Daumen drücken sollte.
    Jack wich einem weiteren Angriff aus, indem er sich einfach wegduckte und die Bank als Sprungbrett benutzte, um wie ein Flummi auf die Reihe Spinde zu hopsen. Wenn ich nicht ganz sicher gewusst hätte, dass er ein Mensch war, dann hätte ich auf jeden Fall geargwöhnt, dass hinter dieser Akrobatik irgendetwas Paranormales steckte. Dem Jungen stand eine glänzende Zukunft bei den Olympischen Spielen bevor – vorausgesetzt, Miss Lynn brachte ihn bis dahin nicht um.
    »Ach, wissen Sie was, rufen Sie mich nicht an, ich rufe Sie an, ja? Es liegt wirklich nicht an Ihnen, es liegt an mir. Lassen Sie uns doch einfach Freunde bleiben.« Er warf eine Kusshand in Richtung von Miss Lynns zunehmend violettem Gesicht und hüpfte rüber auf die nächste Reihe Spinde. Dann sah ich etwas aufblitzen. Panik stieg in meiner Brust auf, aber die ganze Klasse hatte sich hier in diesem Gang versammelt. Niemand hatte es gesehen.
    Miss Lynn schubste mich zur Seite und rannte zum Ausgang, um ihn zu blockieren. »Bewacht die Tür zur Sporthalle!«, brüllte sie mit loderndem Blick, während sie in Position ging und wartete.
    Und wartete.
    Und wartete.
    Aber Jack war schon lange fort. Er war sowohl Miss Lynn als auch den Konsequenzen seines idiotischen

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