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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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einfach zu viel.
    »– und dann sagt er so, ›Wenn du nicht willst‹ –«
    Auf der anderen Seite der Spindreihe ertönte ein Schrei. Ich wusste nicht, ob ich dankbar für die Unterbrechung sein oder mich vor dem fürchten sollte, was passiert sein konnte. Carlee und ich stürmten um die Ecke und sahen kreischende Mädchen, die versuchten, ihre nackten Körper zu bedecken. »Was ist los?«, rief ich und schwor mir insgeheim, Tasey nie wieder zu Hause zu lassen.
    Eins der Mädchen deutete auf den nächsten Gang und ich schlich darauf zu, den Rücken an die Spinde gedrückt, jeden Muskel angespannt. Der Gang kam in mein Blickfeld und mit einem Schrei stürzte ich mich auf – Jack.
    Dieser unsagbar dämliche Jack stand auf einer der Holzbänke in der Mitte des Gangs. Die Hände in die Hüften gestemmt, überblickte er den leeren Umkleidebereich wie eine Art absurder Eroberer.
    »Was machst du denn hier?«, stieß ich entsetzt hervor.
    Er sah auf mich herunter. »Ach, da bist du ja. Ich soll dir was geben.«
    »Und das hättest du nicht woanders machen können?« Gereizt und nervös sah ich mich um. Eins nach dem anderen kamen die Mädchen nun neugierig näher, nachdem sie den ersten Schock überwunden hatten.
    »Wieso denn nicht? Ist doch nett hier.« Er klopfte seine Taschen ab, murmelte schließlich »Ah!« und zog ein weißes Gerät hervor, das wie ein Telefon aussah und mir nur zu vertraut war. Es war ein Kommunikator der IBKP. Ich hatte schon ganz vergessen, wie langweilig die Dinger verglichen mit meinem superschicken Handy aussahen. Er lächelte und ließ den Kommunikator einfach fallen. Erschrocken japste ich nach Luft und hechtete nach vorn, aber er ließ ihn von seinem Fuß abprallen und schnappte ihn sich dann aus der Luft. Schließlich überreichte er ihn mir grinsend mit einer schwungvollen Geste.
    »Raquel will, dass du sie anrufst, damit sie weiß, wann du Zeit hast zu reden. Sie will nämlich nicht einfach so in dein Leben reinplatzen.«
    »Und was zum Piep denkst du, was du hier gerade machst?«
    Neben mir räusperte sich jemand, und als ich mich umdrehte, stand Carlee da, die Schultern nach hinten geschoben und einen argwöhnischen Ausdruck im Gesicht, während sie Jack musterte. Nein, Moment, nicht argwöhnisch … eher so ein »Nanu, was haben wir denn da Schnuckeliges«?-Blick. »Willst du uns deinen Freund denn nicht vorstellen, Evie?«, schnurrte sie nun und ließ auf die Frage ein Kichern folgen.
    »Das ist nicht mein Freund! Absolut nicht mein Freund.«
    »Wie bist du überhaupt hier reingekommen?«, fragte jetzt meine alte Fußballfreundin, der rabiate Rotschopf. Sie musterte ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Interesse. »Gehst du auch auf unsere Schule?«
    Hatten diese Mädels sie eigentlich noch alle? Da tauchte aus heiterem Himmel irgendein Verrückter in ihrer Umkleide auf und sie fingen an zu flirten, als gäb’s kein Morgen! Hatten die denn keine einzige Highschool-Komödie gesehen? Zu diesem Zeitpunkt hätten wir ihn schon längst mit nassen Handtüchern verhauen sollen, im erbitterten Bestreben, die Heiligkeit der Mädchenumkleide zu wahren. Stattdessen konzentrierten diese Hühner sich bloß aufs Einnehmen der strategisch günstigsten Körperhaltung für maximale Dekolleté-Präsentation.
    Also ehrlich, so süß war er nun auch wieder nicht. Diese blonden Locken und die übergroßen blauen Augen gingen mir langsam auf den Keks. Guckt mich nur an, ich bin ja so niedlich und unschuldig, dass ich einfach überall auftauchen kann, wo ich will, um Evie das Leben zur Hölle zu machen!
    »Okay«, zischte ich mit einem nervösen Blick auf die stetig wachsende Menge Schaulustiger. Miss Lynn würde in kürzester Zeit merken, dass irgendwas nicht stimmte, wenn nicht bald jemand in die Halle gerannt kam, um mit den Dehnübungen anzufangen. Die Sportstreberinnen waren schließlich immer schon früher da, um sich aufzuwärmen. »Danke fürs Botenjungespielen und jetzt hau ab! Sofort! Na los!«
    »Aber ich bin doch gerade erst gekommen.« Gespielt schmollend, schob er die Unterlippe vor.
    »Schnell, bevor Miss Lynn –«
    »Bevor ich was?«, erhob sich hinter mir ein vertrauter Bariton. Mein Rückgrat versteifte, sich vor Panik. Das hier war nicht meine Schuld! Dafür konnte ich doch mit Sicherheit nicht bestraft werden. Miss Lynn legte eine riesige Pranke auf meine Schulter und ich schaffte es gerade so, unter dem Gewicht wenigstens nicht zusammenzubrechen.
    Jack ließ sich alle Zeit

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