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Leben mit Hochsensibilitaet

Leben mit Hochsensibilitaet

Titel: Leben mit Hochsensibilitaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marletta-Hart Susan
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und beginne damit so früh wie möglich. Ein hochsensibles Kind wird nicht schnell hochmütig werden. Wenn sie auf etwas stolz sind, sind hochsensible Kinder darin meistens realistisch. Und dann dürfen sie doch auch stolz sein. Selbstvertrauen zu fördern, ist eine wichtige Aufgabe von Erziehern, weil hochsensible Kinder fast immer ein beschädigtes Selbstvertrauen haben.
    Eine hochsensible Frau sprach zu mir einmal über die Erziehung, die sie rückblickend gerne genossen hätte: „Im Nachhinein denke ich, dass ich das Willkommensgefühl stark vermisste. Damit meine ich das Wissen, dass man da sein darf in der Art und Weise, die zu einem passt. Einfach so wie man ist. Dass man nicht beurteilt wird, sondern dass eine Haltung von Offenheit und Akzeptanz da ist. Was kann man als Eltern schließlich mehr tun, als dem Kind Selbstvertrauen zu geben, damit es entdeckt, was es will und wie es die Dinge angehen möchte. Man sollte dem Kind den Raum geben, Dinge auf seine eigene Art zu tun. Das beinhaltet für mich auch, das Kind nicht zu zwingen, höflich und freundlich jedem gegenüber zu sein. Damit lehrt man das Kind, unaufrichtig zu sein und auch seinem eigenen Gefühl gegenüber untreu zu sein, während es gerade wichtig ist, das Kind zu stimulieren, seinem eigenen Gefühl und seineneigenen Einsichten zu folgen und seiner eigenen Wahrheit zu vertrauen.“
    Liebe gibt man durch Körper-, Blick- und seelischen Kontakt. Es sind Kommunikationsformen, die für alle Kinder wichtig, aber für hochsensible Kinder ganz besonders wichtig sind. Weil hochsensible Kinder so gut darin sind, zu bemerken, was bei einem anderen vor sich geht, sind sie für kleine Aufmerksamkeiten so empfänglich. Das gilt auch für Abweisungen und Kritik, wie subtil diese auch sein mögen – selbst wenn derjenige, der sie gibt, das gar nicht bemerkt. So etwas kann ein hochsensibles Kind ganz durcheinander bringen. Diese Kinder sind Meister in subtiler Kommunikation. Um ihnen das Gefühl und das Vertrauen zu geben, dass sie so sein dürfen, wie sie sind, benötigen intuitive und sensible Kinder besonders viel Bestätigung in Form kleiner, liebevoller Ermutigungen. Dinge wie Wortwahl, Körperhaltung und Tonfall bedeuten himmelweite Unterschiede für hochsensible Kinder. Nimm dir Zeit, um dem Kind zuzuhören und etwas zusammen mit ihm zu machen. Schaffe eine angenehme Umgebung, indem du die Wohnung warm und freundlich einrichtest. Stelle eine Vase mit Blumen auf den Tisch. Lache zusammen mit deinem Kind. Umarme es und zeige eine liebkosende Geste. Gerade mit kleinen Gesten kann man hochsensible Kinder besonders für sich gewinnen. Regelmäßigkeit, Rhythmus und Ruhe sind ebenfalls wichtig, aber Erziehung ist mehr als straffe Handhabung der Tageseinteilung. Spontaneität hingegen schätzen diese Kinder nicht so sehr wie Rhythmus und Regelmäßigkeit. Wenn man aber zu streng mit den Hausregeln umgeht, verliert man schnell die Lebensfreude. Hochsensible Kinder verlangen nach dem Mysterium des Wunderbaren. Sie sind spirituell bewusst und möchten das mit dir teilen.
    Hochsensible Kinder können durch die wenig feinfühlige Art, wie unsensible Menschen gelegentlich miteinander verkehren, abgeschreckt werden. Sie haben häufig Schwierigkeiten mit Menschen, die eine grobe Sprache gebrauchen, die tratschen oder derbe Witze erzählen. Dem hochsensiblen Kind muss man erklären, dass dieseSachen nicht böse gemeint sind, und dass das Kind den anderen weniger ernst nehmen sollte, als es die Tendenz hat. Schließlich ist nicht jeder so subtil und sensibel wie das Kind. Man kann ihm erklären, dass manche Menschen Dinge sagen, die sie eigentlich nicht wirklich meinen, oder dass sie sich gern auf eine Art äußern, bei der ihnen eigentlich gar nicht richtig bewusst ist, was sie genau sagen. Das alles bedeutet noch lange nicht, dass diese Menschen lieblos sind. Sie zeigen ihre Liebe nur auf andere Art.
    Bei Harmonie und Liebe gedeihen hochsensible Kinder am besten. Und es werden dankbare Kinder, weil sie die Welt gerne im Gleichgewicht sehen. Es sind von Natur aus liebevolle Kinder. Wenn jedoch ihre Umgebung das nicht ist, selbst wenn es nur kleine Störungen gibt, reagieren hochsensible Kinder mit diffusen psychosomatischen Beschwerden. Sie haben zum Beispiel Bauchschmerzen, allergische Reaktionen oder entwickeln Schlaf- und Essprobleme. Sie können sogar Depressionen entwickeln oder sich in Süchte flüchten, wenn sie sich lange Zeit an ein Leben anpassen müssen,

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