Lebenssonden: Roman (German Edition)
Scoutboots, das bei der Erkundung des Schutzstätten -Protosterns zerstört wurde. Zehn Generationen von Alphaner haben ihr Leben Dem Versprechen gegeben.
Und alles war völlig unnötig !«
»Was reden Sie denn?«, fragte Chryse. »Natürlich war es nötig.«
»Haben Sie denn PROM nicht gehört? Die Schöpfer hatten den Sternenantrieb schon entdeckt, lange bevor die Sonde im Sonnensystem erschien. Die Signatur, die die Sonde in der Nähe von Procyon entdeckte, stammte von einem Schöpfer -Sternenschiff! Wir sind drei Jahrhunderte lang für nichts im Weltraum rumgegurkt!«
Chryse schaute ihm für eine Weile in die Augen und beugte sich dann zu ihm hinüber. Sie küsste ihn. Es war nicht der Kuss eines Liebhabers, eher der eines mitfühlenden Freundes. Ein Dutzend Herzschläge vergingen, bevor sie die Umarmung mit einem Lächeln abbrach.
»Sehen Sie es denn nicht? Ihre Anstrengungen sind alles andere als vertane Zeit, sondern Sie haben einen Erfolg errungen, den Sie sich in Ihren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermocht hätten! Sie haben einen Härtetest absolviert, ihn glanzvoll bestanden und dürfen nun den Lohn des Siegers ernten.«
»Welchen Lohn denn?«, fragte Braedon missmutig.
»Na, zum einen den Sternenantrieb! Bedenken Sie, wenn Ihre Vorfahren nicht mit der Pathfinder nach Procyon geflogen wären, würde Homo sapiens nun genauso auf seinem Stern festsitzen wie die anderen Rassen dieser Galaxis. Und was ist mit all den Lebenssonden, die über unseren Köpfen kreisen? Jede von ihnen trägt das komplette Wissen einer anderen außerirdischen Spezies, das wir zu unserem schon vorhandenen Wissensfundus hinzufügen können.
Indem sie die Vertrauenswürdigkeit der Menschen unter Beweis gestellt haben, haben Ihre Leute unserer Rasse die ganze Galaxis zu Füßen gelegt! Sie haben uns zu den rechtmäßigen Erben der Schöpfer gemacht. Zukünftig wird es die Menschheit sein, die den Zugang zu den Sternen kontrolliert. Die außerirdischen Spezies, die unseren Standards nicht entsprechen, werden nie aus ihrem Käfig entlassen.«
»Was ist mit PROMs Warnung, dass ein menschliches interstellares Reich selbstzerstörerisch wäre?«, fragte Braedon.
Chryse zuckte die Achseln. »Das ist natürlich ein Problem. Allerdings kenne ich die Leute so gut, um zu wissen, dass wir das Geheimnis nicht unter Verschluss halten werden. Die Verlockungen des Wissens, Abenteuers und interstellaren Handels werden zu groß sein, um ein wie auch immer geartetes Embargo gegen das Universum zu verhängen. Es wird uns schwer genug fallen, Abenteurer und Spekulanten von den Systemen fern zu halten, die wir als gefährlich erachten – ganz zu schweigen von allen!« Chryse stand auf, reichte Braedon die Hand und zog ihn auf die Füße. »Kommen Sie. Ich werde Ihnen ein Heilmittel zeigen, das Ihre Leiden sicher lindert!«
»Wohin gehen wir?«
»Nach oben!«
Chryse erklomm die zum Dach führende Leiter so schnell, wie das bei den zu weit auseinander stehenden Sprossen nur möglich war. Braedon folgte ihr, sobald sie durch die Luke war.
Der Wind war stärker als auf dem Boden. Er zupfte mit kalten Fingern an ihnen und stieß sie herum, als ob er diese Fremdkörper wegfegen wollte. Vom Dach der Blockhütte vermochte man ein paar der Krater zu sehen, die der verschwundenen Schöpfer -Flotte als Dockingstationen gedient hatten. Zehn Kilometer zu ihrer Rechten verschwand eine der massiven Strukturen, die als Einrichtung zur Passagierabfertigung identifiziert worden waren, in den Wolken.
»Schauen Sie«, sagte Chryse und wies mit ausladender Geste auf den Horizont. »Es ist eine brandneue Welt; eine Welt, die nun uns gehört, wenn wir sie haben wollen. Aber es ist längst nicht die einzige. Es gibt Milliarden von bewohnbaren Planeten in der Galaxis. Wie viele warten nur darauf, dass jemand kommt, der die Traute hat, sie in Besitz zu nehmen? Keine Flüge ins Blaue mehr, Kommodore Braedon«, sagte Chryse mit gespielter Strenge und schmiegte sich an ihn.
»Sie haben uns ein ganzes Universum zum Erforschen gegeben. Das sollte als Lebenswerk wohl genügen!«
»Wir sind bereit, Vater!«
Braedon schaute beim Klang der Stimme seiner Tochter von der Arbeit auf. Terra stand in Galauniform am Schreibtisch in seinem Büro.
»Ist es schon so weit?«, fragte er.
»Jawohl, Sir.«
Er seufzte. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, wo die Zeit geblieben war. Nicht nur die Minuten, seit er sich hingesetzt hatte, um die Berichte zu
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