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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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völlig Recht!«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie hätten die physikalischen Prinzipien sowohl des Sternenantriebs als auch der I-Masse ermittelt?«
    »Prinzip, Robert. Singular. Der Sternenantrieb und die I-Masse sind zwei Seiten derselben Medaille.«
    »Und die wäre …?«
    Price lachte wieder. »Der Kardinalfehler, den alle gemacht haben, lag im Missverständnis der wahren Natur der Antimaterie. In Wirklichkeit hat sie gar keine Natur. Es gibt nämlich keine Antimaterie!«

59
     
    »Das ist doch Quatsch, Horace«, sagte Terra nach einem Dutzend Sekunden. »Natürlich gibt es Antimaterie.«
    Price schaute sie an, wie man einen Lieblingsschüler ansieht, der die falsche Antwort auf eine Frage gegeben hat. »Woher wollen Sie das denn wissen, Terra? Weil Ihre Schulmeister es Ihnen erzählt haben?«
    »Nun … ja.«
    Price seufzte. »Vergessen Sie nie, dass Schulmeister auch nur Menschen sind, junge Dame. In der Wissenschaft ist die Wahrheit ein bewegliches Ziel. Das Wissen einer Generation ist nur das Sprungbrett zu den Fragen der nächsten Generation.«
    »Kommen Sie zum Punkt, Horace«, sagte Braedon.
    Gelehrter Price drehte sich zu seinem Kommandeur um. Wenn er durch die Schärfe von Braedons Kommentar verletzt worden war, ließ er sich das zumindest nicht anmerken. »Einen Moment, Robert. Ich muss erst noch ein paar Grundlagen erläutern, damit Sie die volle Tragweite meiner Entdeckung verstehen. Verzeihen Sie mir, wenn ich alten Quark breittrete, aber wir müssen in weiten Bereichen umdenken. Chryse, seien Sie doch bitte so freundlich und erläutern Sie das Konzept von Antimaterie?«
    Chryse wirkte zurückhaltend. »Ich habe einen Abschluss in Betriebswirtschaft, Gelehrter. Physik stand nicht an erster Stelle bei meinen Pflichtvorlesungen.«
    Price lachte. »Das macht nichts. Ich werde die Frage selbst beantworten. Die konventionelle Theorie besagt, dass es für jedes subatomare Teilchen ein Antiteilchen gibt, das die gleiche Masse und Spin hat, aber eine entgegengesetzte elektrische Ladung trägt. Also ist das Antiteilchen für das Elektron das Positron, manchmal auch als Antielektron bezeichnet. Die Masse des Positrons ist das 5,488 -4 fache einer Atommasseneinheit – exakt die gleiche wie beim Elektron. Es hat auch den gleichen Spin wie das Elektron. Wie der Name aber schon sagt, ist die Ladung des Positrons positiv anstatt negativ.
    Gleichfalls wird das positiv geladene Proton durch das negativ geladene Antiproton ergänzt. Das Antiteilchen des Neutrons ist das Antineutron, und obwohl beide elektrisch neutral sind, haben die zwei entgegengesetzte magnetische Momente. Da normale Materie aus Protonen, Neutronen und Elektronen besteht, lässt sich aus dem Gegensatz Teilchen-Antiteilchen schlüssig eine Form der Materie herleiten, die ausschließlich aus Antiprotonen, Antineutronen und Positronen besteht. Der Name, den wir dieser Form gegeben haben, ist Antimaterie .
    Wegen der entgegengesetzten elektrischen Ladungen der zwei Formen würden sie – falls sie je in physikalischen Kontakt treten sollten – beide in einem Ausbruch reiner Energie vernichtet. Tatsächlich wurde die erste von Menschen beobachtete Antimaterie in Teilchenbeschleunigern erzeugt. Und da der Prozess sowohl schwierig als auch teuer war, suchten Astronomen den Himmel nach Hinweisen darauf ab, dass große Mengen Antimaterie im interstellaren Raum existierten.
    Natürlich wurden solche Beweise niemals entdeckt. Soweit die Astronomen zu sehen vermochten, war das Weltall völlig frei von Antimaterie. Dieses negative Ergebnis verursachte große Betroffenheit unter den Kosmologen der damaligen Zeit. Bis dahin war der Urknall als die kosmologische Theorie etabliert, und eine der zwangsläufigen Folgen des Urknalls war, dass beide Materiearten in jeweils gleichen Mengen hätten erschaffen werden müssen.
    Das Problem der fehlenden Antimaterie wurde mit der Entdeckung der I-Masse am Anfang des einundzwanzigsten Jahrhunderts gelöst. Nicht nur, dass I-Massen vollständig aus Antimaterie bestehen, sie sind auch noch so zahlreich vertreten, um die ganze fehlende Masse im Weltall zu erklären. Außerdem gibt es guten Grund zu der Annahme, dass der Urknall die zwei Arten der Materie durchmischte, und bei Gott, genauso hat es sich nun auch herausgestellt! Zum Glück ist die ganze Antimaterie in winzigen schwarzen Löchern begraben, sodass sie von der normalen Materie isoliert ist und eine titanische Explosion verhindert wird.
    Wenn die Kosmologen es dabei

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