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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Bean
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und jetzt sagen, ich bin über Süße Fürze weg. Die passen einfach nicht zu mir. Ich bin eher so ein natürlicher Typ. Süße Fürze , das kommt mir so falsch und gekünstelt vor. Von jetzt an lasse ich es nach guter alter Art krachen.«

Das Familienunternehmen
    An diesem Abend setzte mich Oma gegen acht Uhr ab. Emma war im Bett, und meine Eltern saßen am Tisch. Es war ganz so wie am Abend zuvor.
    »Ich trau mich nicht zu fragen«, sagte ich.
    »Wie wäre es, mit ›Es tut mir leid‹ anzufangen?«, fragte meine Mom.
    »Was soll mir denn leidtun?«, fragte ich.
    »Wenn ich mich richtig erinnere, hast du gestern Abend gesagt, du würdest aufstehen und Emma ein tolles großes Frühstück machen. Du hast gesagt, ich sollte mir keine Gedanken machen.«
    »Ach du Schande! Das hab ich total vergessen. Mom, das tut mir so leid. Ich hatte es wirklich vor, und dann hab ich so in meinem eigenen Kram gesteckt, dass ich es total vergessen hab.« Frustriert schlug ich mir vor die Stirn.
    »Ist schon gut«, sagte sie. »Es hätte sowieso nichtgeholfen. Heute hat sie nichts gegessen. Die Ärztin hat mir gesagt, ich sollte mich nicht erweichen lassen und ihr nichts von dem Zeug geben, was auch immer sie haben will. Sie meint, wenn Emma so weit ist, etwas Gutes zu essen, dann würde sie auch essen. Und so hat deine Schwester heute von dem Moment an, als sie aufgewacht ist, bis zu dem Zeitpunkt, als sie ins Bett gegangen ist, überhaupt nichts gegessen.« Mom wirkte, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Heute Abend lachte Dad nicht.
    »Oh ja, und dann hat es heute ja auch das Gespräch mit der Lehrerin gegeben«, sagte mein Vater. »Ich weiß, dass ich viel rumblödele, aber wir müssen das mit deiner Schwester im Auge behalten. Sie geht mit diesem Süße-Fürze -Zeug echt zu weit. Die Lehrerin hat gesagt, dass sie in der Klasse erzählt, Süße Fürze wäre ihr Familienunternehmen. Ich schätze, das ist zwar irgendwie richtig, aber sie muss einen Gang runterschalten.«
    »Ich bin sehr erleichtert, dass dein Vater das sagt«, bemerkte meine Mutter, »denn ich brauche bei Emma die Unterstützung von euch beiden.«
    »Tut mir leid, dass ich so durchgedreht war, Mom. Ich verspreche dir, dass ich versuchen werde, mehr bei Emma zu helfen. Ich flippe nur gerade wegen meines Projekts völlig aus. Der Druck ist dieses Maleinfach zu groß, und die Jungs sind auch keine besondere Unterstützung.«
    »Das hab ich bemerkt«, sagte Mom. »Ich habe die Artikel über die Interviews gelesen, die du gegeben hast. Es tut mir so leid, dass sie dich jetzt Furz nennen.«
    »Ja, wem sagst du das. Als sie mich S.B.D. genannt haben, hab ich gedacht, jeder andere Name wäre besser als der, aber auf Furz war ich nicht gerade wild.« Und dann passierte etwas, das immer mal wieder zwischen mir und Mom vorkommt: Wir fingen beide gleichzeitig an zu lachen. Nicht direkt über meinen Spitznamen. Wir lachten über all den verrückten Kram, der in der letzten Zeit so passiert war. Und das Gelächter half, einen Teil von meinem Stress wegzuschmelzen, und es war schön zu sehen, dass sich Mom zur Abwechslung mal entspannte.
    Dann roch ich es. Es war vertraut und fremd zugleich. Dad stand auf. »Ich glaub, ich geh jetzt mal zu Bett«, sagte er. »Es ist schon spät, und ich wünsche euch beiden noch einen schönen Abend.« Er verbeugte sich leicht und wollte aus dem Zimmer gehen.
    »Schatz, dass kann doch nicht dein Ernst sein«, sagte Mom, während sie Mund und Nase mit der Hand verdeckte.
    »Liebling, ich mache das für Emma. Sie muss daranerinnert werden, wie schrecklich Fürze sind. Bis auf Weiteres nehme ich Süße Fürze nicht mehr«, posaunte er und zog sich schnell aus dem Zimmer zurück.
    Ungläubig schaute ich Mom an. »Ist denn das zu fassen? Was die Sache noch schlimmer macht, auch Anthony hat damit aufgehört. Jetzt weigern sich ausgerechnet die beiden Menschen, Süße Fürze zu nehmen, für die ich es in erster Linie erfunden hab. Was ist denn da los?«
    »Ich weiß es nicht, aber wenn dein Vater Süße Fürze nicht mehr selber nimmt, könnte es sein, dass ich sie zermahle und sie ihm jeden Morgen in sein Frühstück mische. Mit Emma habe ich schon genug Sorgen. Ich will nicht mehr zurück in die Zeit vor Süße Fürze  – mit deinem stinkenden Vater.«
    »Also gibst du es zu«, sagte ich lächelnd.
    »Was soll ich zugeben?«
    »Zugeben, dass Süße Fürze dein Leben verbessert hat.«
    »Ich bin stolz darauf, dass du so klug warst, eine so

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