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PR TB 202 Verschwörung Der Computer

PR TB 202 Verschwörung Der Computer

Titel: PR TB 202 Verschwörung Der Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Niwo Dew betrat den Glaskasten des Kontrollraums und blickte über
die große, hermetisch abgeschlossene und absolut staubfreie
Halle, deren Wände mit Bildschirmen bedeckt waren.
    Ununterbrochen wechselten die Darstellungen von Formeln und
Zeichnungen auf den Schirmen. Niwo Dew wußte, daß sie die
letzten Kontrollen darstellten, bevor das bisher nur als „Software"
existierende Produkt in die Fertigung ging.
    Niwos Blick schweifte von den Bildschirmen ab und heftete sich auf
die an der Hallendecke hängende, langsam rotierende Kugel aus
vielen tausend Teleaugen. Durch sie beobachtete der Zentralcomputer
dieses Werkes der INTELSLAVE CORPORATION die Bildschirme, verglich
ihre Darstellungen mit seinen Speicherdaten, veranlaßte
eventuell notwendige letzte Korrekturen und gab zuletzt die
Produktionsdaten für die Elektronen-Beamanlagen frei.
    „Idiotensicher!" stieß Niwo Dew zornig hervor und
wandte sich an den Chefkybernetiker des Werkes von Leicester. „Das
war doch Ihr Wort, Mister Kanert, nicht wahr?"
    Sunio Kanert blickte von seinem Platz vor einer Reihe verwirrender
Kontrollen auf. Sein Gesicht blieb ausdruckslos.
    „So ist es, Mister Dew", erwiderte er ruhig.
    Niwo Dews Gesicht lief rot an.
    „Ach!" sagte er gefährlich leise. „Und wie
kommt es dann, daß wir in letzter Zeit eine wahre Flut von
Reklamationen bekommen, weil die Mikroprozessoren, die wir liefern,
nicht hundertprozentig einwandfrei arbeiten?"
    Der Chefkybernetiker wölbte die Brauen.
    „Inwiefern, Mister Dew?"
    „Inwiefern, Mister Dew!" äffte der Erste Manager
der INTELSLAVE CORPORATION ihn nach. „Sie sind der
Chefkybernetiker. Wenn jemand etwas darüber wissen müßte,
dann Sie!"
    Sunio Kanert schüttelte den Kopf.
    „Ich kann Ihnen versichern, daß weder bei der Planung
noch bei der Entwurfsübertragung und schon gar nicht bei der
Endfertigung Fehler vorkommen, Mister Dew. Wir liefern genau das, was
von unseren Kunden bestellt wird. Die Fehler können also nur bei
den Bestellern liegen."
    Niwo Dew dachte eine Weile nach, dann sagte er:
    „In unseren Bestellerfirmen gibt es also nur Idioten, die
nicht wissen, was sie bestellen. Ich muß schon sagen, daß
eine solche Unterstellung mehr als eine Unverschämtheit ist.
Schön, ich bin kein Fachmann und kann Ihnen deshalb nicht
persönlich nachweisen, daß Sie bei uns fehl am Platz sind.
Aber ich werde noch heute unsere Zentrale in Paris über die
Sache unterrichten und veranlassen, daß eine
Untersuchungskommission aus unseren besten Kybernetikern dieses Werk
hier bis auf die letzte Schraube auseinandernimmt und die Ursachen
der Fehlleistungen ermittelt!"
    Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ den
Glassitkasten.
    Sunio Kanert blieb mit steifem Rücken sitzen, bis er auf
einem Monitor vor sich sah, daß der Erste Manager auch den
Vorraum verlassen hatte, dann tastete er über die Sensorpunkte
eines der zahlreichen Visiphone, die sich zwischen seinen Kontrollen
befanden.
    Auf dem Bildschirm entstand das Abbild eines weiblichen
Oberkörpers, in die hellblaue Montur gekleidet, die alle
Kybernetikerinnen und Kybernetiker von INTELSLAVE CORPORATION trugen.
    „Was gibt es, Sunio?" fragte die Frau.
    „Dew war hier, Ivia", antwortete Kanert. „Er hat
die Reklamationen aufgegriffen und ist fest entschlossen, die
Zentrale davon zu unterrichten." „Das würde die
Abschirmung aufreißen." „Und es würde eine
Untersuchung geben. Was soll ich tun, Ivia?"
    „Nichts. Ich rechnete schon damit, daß Dew uns
irgendwann Schwierigkeiten bereiten würde. Er ist zu ehrgeizig -
und außerdem unwissend. Du kannst ihn vergessen, Sunio."
    „Gut, Ivia", erwiderte Sunio Kanert und schaltete das
Visiphon lächelnd aus.
    Niwo Dew wartete, bis der Computer seines Gleiters auf das
Kodewort reagierte und die Tür öffnete, dann stieg er ein
und lehnte sich zurück.
    Es handelte sich bei dem Fahrzeug um einen fabrikneuen DOGERON
7000, das dritte Exemplar seines Typs, das erst am Vortag
ausgeliefert worden war.
    Der Stolz über den Luxus, den er sich mit dem Kauf eines
Exemplars der ersten neuartigen Gleitergeneration nach der Befreiung
von der Konzilsherrschaft geleistet hatte, wurde von seinen
beruflichen Sorgen etwas zurückgedrängt. Vor allem
beschäftigte ihn die Frage, wieso die Zentrale in Paris nicht
längst auf die zahlreichen Reklamationen der Kundschaft reagiert
hatte. Er selbst war nur durch Zufall auf die Sache gestoßen,
aber er war entschlossen, ihr auf den Grund zu gehen.
    „Zu

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