Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
trat an Als Seite und nahm seinen Arm. »Die Delegation wird sich ein Ortsjahr lang auf diesem Planeten aufhalten. Wir bezahlen die Miete für zwei Jahre im Voraus, zu Ihrer eigenen Sicherheit. Ist Ihnen das recht?«
Der Ehrliche Al blinzelte und ließ es zu, dass der Kunde ihn sanft in sein Büro zurückbugsierte. »Oh ja«, stieß er schließlich hervor. »Und ob mir das recht ist!«
»Gut. Ist es möglich, dass Sie den Emitter so einstellen, dass wir gleich losfahren können, ohne unterwegs von einer Polizeistreife aufgehalten zu werden?«
Al nickte; vor Verblüffung hatte es ihm glatt die Sprache verschlagen.
»Ausgezeichnet«, freute sich der schmächtige Bursche. »Und nun zur Bezahlung. Was wäre Ihnen lieber – terranische Bits oder Liaden-Cantra?«
Justin Hostros Geschäfte mussten gut gehen, fand Miri anerkennend. Seine Büroräume waren beinahe genauso feudal eingerichtet wie die von Sire Baldwin, trotz des Wandschmucks und der anderen Dekorationen. Hostro hatte einen kosmopolitischen Geschmack, während Baldwin die terranische Kunst bevorzugte, obwohl in seiner Bibliothek ein echter Belansium hing.
In Justin Hostros persönlichem Büro hingen sogar zwei Belansiums, stellte sie dann staunend fest; beide Bilder zeigten einen Planeten, vom Weltall aus gesehen. Die Einzigartigkeit dieser Gemälde bestand darin, dass sie dem Betrachter das Gefühl vermittelten, er selbst befände sich im Weltraum und würde vom Observationsdeck eines Sternenkreuzers aus zusehen, wie die jeweiligen Welten die riesigen Sichtscheiben beinahe ausfüllten.
Miri wandte den Blick von den Bildern ab und schaute Justin Hostro an, der in entspannter Haltung hinter seinem Schreibtisch aus mattiertem Stahl saß.
»Das ist die vereinbarte Summe. Bitte zählen Sie nach und vergewissern Sie sich, dass alles seine Richtigkeit hat«, forderte er Edger höflich auf.
Edger öffnete den Beutel, den Hostro ihm reichte, und holte die in klare Plastikfolie eingeschweißten Rollen aus Münzen heraus. Liaden-Geld, sah Miri, und behielt eine gleichgültige Miene bei. Ein Vermögen in Liadenwährung. Und das waren erst die fünfzig Prozent Anzahlung. Für Messer, die nach einmaligem Gebrauch garantiert kaputtgingen.
Edger legte jeweils sieben Rollen nebeneinander und schob dann jede Siebenergruppe in den Beutel zurück. Er neigte sein Haupt. »Der Betrag stimmt, wenn es sich um exakt die Hälfte der vereinbarten Gesamtsumme handelt.«
»Gut.« Mr. Hostro lächelte und zog aus einer Mappe, die vor ihm auf dem Tisch lag, ein bedrucktes Blatt Papier. »Das ist die Liste mit den Bestimmungsorten für die ersten Lieferungen. Ich möchte, dass von der ersten Ladung, bestehend aus dreitausend Klingen, je dreihundert Stück an diese Empfänger gebracht werden. Um Ihnen bei der Lokalisierung der Kunden zu helfen, sind auf diesem Blatt nicht nur die offiziellen Handelskennzeichen, sondern auch die Ortsnamen aufgeführt.« Er reichte Edger die Liste, der sie bedächtig entgegennahm und aufmerksam durchlas.
»Die Lieferung erfolgt«, erklärte er, während er den Zettel zusammenfaltete und zu dem Geld in den Beutel steckte, »wie abgesprochen innerhalb des nächsten Standardjahrs. Die erste Zustellung soll den Empfänger spätestens nach drei Standardmonaten erreichen. Ist das korrekt?«
»Ja, das ist korrekt«, bestätigte der Mann hinter dem Schreibtisch.
»Dann«, entgegnete Edger, während er aufstand und den Kopf neigte, »sind wir uns einig.«
Mr. Hostro erhob sich gleichfalls und machte eine Verbeugung wie von einer Hoheit zur anderen. »Es freut mich, dass keinerlei Missverständnisse aufgetreten sind. Wenn es ums Finanzielle geht, hört nämlich oft die Freundschaft auf. Mögen unsere Handelsbeziehungen von langer Dauer und beiderseitigem Nutzen sein.«
»Das hoffe ich auch«, entgegnete Edger. »Es war mir eine Freude, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen. Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft so gut zusammenarbeiten werden.« Er drehte sich um, und Miri, in ihrer Rolle als Assistentin, verließ als Erste den Raum, um einen prüfenden Blick in den Korridor zu werfen. Edger folgte ihr, und hinter ihnen schloss sich die Tür.
Justin Hostro setzte sich wieder an seinen Schreibtisch; zwischen seinen schmalen Augenbrauen bildete sich eine winzige Falte. »Matthew.«
Sein Sekretär kam an den Schreibtisch. »Ja, Mr. Hostro?«
»Diese Frau, Matthew … ich weiß, dass ich sie schon einmal gesehen habe. Fragt sich nur, wo. Vielleicht in
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