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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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an«, sagte sie über die Schulter.
    Liz war zu Hause. Es passte ihr nicht, dass Miri ihren »Partner« vorbeischicken wollte, anstatt selbst zu kommen, um das Kästchen abzuholen.
    »Seit wann hast du überhaupt einen Partner?«, erkundigte sie sich, in den braunen Augen ein argwöhnischer Blick. »Du warst doch immer eine Einzelgängerin.«
    »Die Zeiten haben sich geändert«, erwiderte Miri und bemühte sich, überzeugend zu klingen.
    Liz gab ein unfeines Schnauben von sich, doch ihr Blick wurde sanfter. »Wie tief steckst du in der Scheiße?«
    »Tiefer als letzte Woche, aber ich sehe einen Lichtstreif am Horizont. Du weißt ja, wie so was geht.«
    Liz wusste in der Tat Bescheid; schließlich war sie selbst Söldnerin gewesen.
    »Das Zeug kann von mir aus noch länger hierbleiben. Es könnte hinderlich sein, wenn du mal plötzlich abhauen musst.«
    »Stimmt genau«, räumte Miri ein. »Aber ich plane eine ziemlich ausgedehnte Reise. Ich hab keine Ahnung, wann …«
    »Du weißt nicht, wann du wieder zurückkommst«, beendete Liz den Satz für sie. »Also gut. Schick deinen Partner. Wie sieht er aus? Oder soll ich das Kästchen dem erstbesten Penner mitgeben, der hier aufkreuzt und behauptet, er wolle das Eigentum der Rothaarigen abholen?«
    Sie grinste. »Ziemlich klein, würde ich sagen. Dünn. Dunkelbraunes Haar – müsste mal geschnitten werden. Grüne Augen.« Sie biss sich auf die Lippe und blickte Liz direkt ins Gesicht. »Liaden.«
    Doch sehr zu Miris Verwunderung nickte Liz nur mit dem Kopf. »Ich warte auf ihn. Pass gut auf dich auf, Mädchen.« Ihr Bild verschwand.
    Miri wandte sich von dem Kom-Modul ab und sah, dass Val Con hinter ihr stand; er hatte an einer Stelle Position bezogen, von der aus er den Bildschirm beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Den Overall hatte er abgelegt und trug nun eine Hose aus schwarzem Leder und ein dunkelfarbenes Hemd. Um die Taille hatte er einen abgewetzten Gürtel geschlungen; seine Stiefel waren gleichfalls alt.
    Er schien unbewaffnet zu sein.
    Miri öffnete den Mund, um danach zu fragen, dann fiel ihr die primitive kleine Klinge wieder ein, die ihr das Leben gerettet hatte, und sie klappte den Mund kommentarlos wieder zu.
    »Deine Freundin erwartet mich.«
    »Du hast es gehört.« Sie zögerte. »Gib acht, dass dir keiner dorthin folgt. Liz und meine Mutter …« Nervös knetete sie ihre Hände. »Jetzt ist Liz meine ganze Familie. Außer ihr habe ich niemanden mehr.«
    Er lächelte andeutungsweise. »Ich werde vorsichtig sein.« Dann streckte er den Arm aus und vollführte eine Geste, die den gesamten Wohnraum umfasste.
    »In diesem Apartment bist du sicher. Am besten, du bleibst hier und lässt niemanden rein. Ich verriegele die Tür, wenn ich gehe, und beim Nachhausekommen schließe ich selbst auf. Du kannst über die Kom-Einheit nach Murph forschen. Das Gerät ist abhörsicher und kann nicht geortet werden.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Du behauptest also, ich befände mich in Sicherheit?«
    Er lächelte halbherzig und beugte die Schultern in einer Gebärde vor, die sie nicht zu deuten vermochte. »Vergib mir«, murmelte er, »aber ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass dir hier nichts zustoßen kann.«
    Sie grinste und wandte sich kopfschüttelnd wieder der Kom-Einheit zu.
    »Besorg mir nur das Kästchen, ohne dich dabei umbringen zu lassen, okay? Wenn du zurückkommst, habe ich Murph aufgestöbert.«
    »Ist gut.«
    Als sie sich noch einmal zu ihm umdrehte, sah sie nur noch, wie sich die Tür, die auf den Korridor führte, hinter ihm schloss.
    Die Kontaktaufnahme mit der Residenz des Mr. Angus G. Murphy III gestaltete sich nicht zufriedenstellend. Mr. Murphys Direkt-Kom sei vorübergehend abgeschaltet, teilte eine visuelle Aufzeichnung Miri mit, und irgendwelche Nachrichten könne sie unter einer anderen Nummer hinterlassen. Sie wählte diese Nummer an, stellte fest, dass es sich um einen Anrufbeantworter handelte, und kappte sofort die Verbindung mit dem leeren Bildschirm.
    »Ruf mich nicht an, ich rufe dich an«, murmelte sie stirnrunzelnd. Das Beste wäre, wenn Murph gar nicht erführe, dass sie auf dieser Welt weilte.
    Nun, dann musste sie sich wohl oder übel die Nachbarn vorknöpfen, auch wenn sie diese Vorgehensweise hasste. Wenn sie Pech hatte, dann wohnte gleich neben Murph ein hiesiger Juntavas-Boss, auf dessen Schreibtisch bereits ihr Steckbrief lag. Natürlich konnte sie die Kamera ausschalten, aber wer gab schon Auskünfte an

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